Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens


Des
Adelichen Land- und Feld-Lebens
Vierdten Buchs
Anderer Theil.
Obst- und Baumgarten.
[Abbildung]
Cap. I.
Von den Gärten ins gemein.
[Spaltenumbruch]

WAs die Wirthschafft anbetrifft/ hat
kein Theil derselben so viel Freun-
de/ Beförderer/ und Liebhaber be-
kommen/ als die edle Garten-Wis-
senschafft/ nicht allein daß auch
grosse Potentaten/ Keyser/ Köni-
ge/ und vortreffliche Fürstliche
Personen/ auch vernünfftige dapf-
fere gelehrte Leute selbst dabey haben mögen den Mun-
de/ selbige zu rühmen/ und die Hände gebrauchen sich
darinnen mehr zu erlustigen/ als zu bemühen/ sondern
[Spaltenumbruch] auch/ daß von dieser Garten-Kunst mehr Autores, als
von einiger andern in der gantzen Feldbau-Kunst/ ge-
schrieben haben/ ich will/ Weitläufftigkeit zu fliehen/ der
Alten vergessen/ davon/ was zum Garten-Lob dienet/ viel
Bögen könnten angefüllet werden/ und nur von unsern
itzigen Zeiten reden/ da viel mehr Garten-Bücher in
allen Buchläden zu finden/ als von einigem andern Theil
der Agricultur. Und ist gewiß/ daß der allweise GOtt
selbst die erste Anweisung und Anleitung darzu gethan/
indem Er die gantze Welt aus nichts durch sein All-
mächtiges Wort erschaffen; hat er doch/ wie Moses in

seinem
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens


Des
Adelichen Land- und Feld-Lebens
Vierdten Buchs
Anderer Theil.
Obſt- und Baumgarten.
[Abbildung]
Cap. I.
Von den Gaͤrten ins gemein.
[Spaltenumbruch]

WAs die Wirthſchafft anbetrifft/ hat
kein Theil derſelben ſo viel Freun-
de/ Befoͤrderer/ und Liebhaber be-
kommen/ als die edle Garten-Wiſ-
ſenſchafft/ nicht allein daß auch
groſſe Potentaten/ Keyſer/ Koͤni-
ge/ und vortreffliche Fuͤrſtliche
Perſonen/ auch vernuͤnfftige dapf-
fere gelehrte Leute ſelbſt dabey haben moͤgen den Mun-
de/ ſelbige zu ruͤhmen/ und die Haͤnde gebrauchen ſich
darinnen mehr zu erluſtigen/ als zu bemuͤhen/ ſondern
[Spaltenumbruch] auch/ daß von dieſer Garten-Kunſt mehr Autores, als
von einiger andern in der gantzen Feldbau-Kunſt/ ge-
ſchrieben haben/ ich will/ Weitlaͤufftigkeit zu fliehen/ der
Alten vergeſſen/ davon/ was zum Garten-Lob dienet/ viel
Boͤgen koͤnnten angefuͤllet werden/ und nur von unſern
itzigen Zeiten reden/ da viel mehr Garten-Buͤcher in
allen Buchlaͤden zu finden/ als von einigem andern Theil
der Agricultur. Und iſt gewiß/ daß der allweiſe GOtt
ſelbſt die erſte Anweiſung und Anleitung darzu gethan/
indem Er die gantze Welt aus nichts durch ſein All-
maͤchtiges Wort erſchaffen; hat er doch/ wie Moſes in

ſeinem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0406" n="388"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Des<lb/>
Adelichen Land- und Feld-Lebens<lb/>
Vierdten Buchs<lb/>
Anderer Theil.<lb/>
Ob&#x017F;t- und Baumgarten.</hi> </head><lb/>
          <figure/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi></hi> I.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von den Ga&#x0364;rten ins gemein.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>As die Wirth&#x017F;chafft anbetrifft/ hat<lb/>
kein Theil der&#x017F;elben &#x017F;o viel Freun-<lb/>
de/ Befo&#x0364;rderer/ und Liebhaber be-<lb/>
kommen/ als die edle Garten-Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chafft/ nicht allein daß auch<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Potentaten/ Key&#x017F;er/ Ko&#x0364;ni-<lb/>
ge/ und vortreffliche Fu&#x0364;r&#x017F;tliche<lb/>
Per&#x017F;onen/ auch vernu&#x0364;nfftige dapf-<lb/>
fere gelehrte Leute &#x017F;elb&#x017F;t dabey haben mo&#x0364;gen den Mun-<lb/>
de/ &#x017F;elbige zu ru&#x0364;hmen/ und die Ha&#x0364;nde gebrauchen &#x017F;ich<lb/>
darinnen mehr zu erlu&#x017F;tigen/ als zu bemu&#x0364;hen/ &#x017F;ondern<lb/><cb/>
auch/ daß von die&#x017F;er Garten-Kun&#x017F;t mehr <hi rendition="#aq">Autores,</hi> als<lb/>
von einiger andern in der gantzen Feldbau-Kun&#x017F;t/ ge-<lb/>
&#x017F;chrieben haben/ ich will/ Weitla&#x0364;ufftigkeit zu fliehen/ der<lb/>
Alten verge&#x017F;&#x017F;en/ davon/ was zum Garten-Lob dienet/ viel<lb/>
Bo&#x0364;gen ko&#x0364;nnten angefu&#x0364;llet werden/ und nur von un&#x017F;ern<lb/>
itzigen Zeiten reden/ da viel mehr Garten-Bu&#x0364;cher in<lb/>
allen Buchla&#x0364;den zu finden/ als von einigem andern Theil<lb/>
der <hi rendition="#aq">Agricultur.</hi> Und i&#x017F;t gewiß/ daß der allwei&#x017F;e GOtt<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t die er&#x017F;te Anwei&#x017F;ung und Anleitung darzu gethan/<lb/>
indem Er die gantze Welt aus nichts durch &#x017F;ein All-<lb/>
ma&#x0364;chtiges Wort er&#x017F;chaffen; hat er doch/ wie Mo&#x017F;es in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;einem</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388/0406] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Vierdten Buchs Anderer Theil. Obſt- und Baumgarten. [Abbildung] Cap. I. Von den Gaͤrten ins gemein. WAs die Wirthſchafft anbetrifft/ hat kein Theil derſelben ſo viel Freun- de/ Befoͤrderer/ und Liebhaber be- kommen/ als die edle Garten-Wiſ- ſenſchafft/ nicht allein daß auch groſſe Potentaten/ Keyſer/ Koͤni- ge/ und vortreffliche Fuͤrſtliche Perſonen/ auch vernuͤnfftige dapf- fere gelehrte Leute ſelbſt dabey haben moͤgen den Mun- de/ ſelbige zu ruͤhmen/ und die Haͤnde gebrauchen ſich darinnen mehr zu erluſtigen/ als zu bemuͤhen/ ſondern auch/ daß von dieſer Garten-Kunſt mehr Autores, als von einiger andern in der gantzen Feldbau-Kunſt/ ge- ſchrieben haben/ ich will/ Weitlaͤufftigkeit zu fliehen/ der Alten vergeſſen/ davon/ was zum Garten-Lob dienet/ viel Boͤgen koͤnnten angefuͤllet werden/ und nur von unſern itzigen Zeiten reden/ da viel mehr Garten-Buͤcher in allen Buchlaͤden zu finden/ als von einigem andern Theil der Agricultur. Und iſt gewiß/ daß der allweiſe GOtt ſelbſt die erſte Anweiſung und Anleitung darzu gethan/ indem Er die gantze Welt aus nichts durch ſein All- maͤchtiges Wort erſchaffen; hat er doch/ wie Moſes in ſeinem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/406
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/406>, abgerufen am 24.11.2024.