Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.An den Leser. Art gebrauchet. Und dann/ daßnoch niemahls/ so viel ich mich erin- nere/ etwas dergleichen von unsern Lands Leuten versuchet worden ist/ ja man bey itzigen Zeiten/ da die Waare/ wie man saget/ überführet/ die schönsten Bluhmen auch in ge- meinen Kräutergärten/ und die sel- zamsten Zeuge fast in allen Krah- men zufinden seyn/ auf etwas neues und ungemeines nothwendig zuden- cken hat. Dieses hoffe ich endlich/ daß meine Arbeit wider die Satzung der Tugenden nicht sündigen werde/ und kein Alter oder Stand mir leicht- lich etwas werde weisen können/ so ihm ärgerlich seyn möchte. Daß bißweilen ein unschuldiger Schertz mit eingestreuet worden/ erfordert die Eigenschaft dieses Werkes/ und solte mir etwan über Verhoffen ein zuschlüpfriges Wort über die Hand
An den Leſer. Art gebrauchet. Und dann/ daßnoch niemahls/ ſo viel ich mich erin- nere/ etwas dergleichen von unſern Lands Leuten verſuchet worden iſt/ ja man bey itzigen Zeiten/ da die Waare/ wie man ſaget/ uͤberfuͤhret/ die ſchoͤnſten Bluhmen auch in ge- meinen Kraͤutergaͤrten/ und die ſel- zamſten Zeuge faſt in allen Krah- men zufinden ſeyn/ auf etwas neues und ungemeines nothwendig zuden- cken hat. Dieſes hoffe ich endlich/ daß meine Arbeit wider die Satzung der Tugenden nicht ſuͤndigen werde/ und kein Alter oder Stand mir leicht- lich etwas werde weiſen koͤnnen/ ſo ihm aͤrgerlich ſeyn moͤchte. Daß bißweilen ein unſchuldiger Schertz mit eingeſtreuet worden/ erfordert die Eigenſchaft dieſes Werkes/ und ſolte mir etwan uͤber Verhoffen ein zuſchluͤpfriges Wort uͤber die Hand
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An den Leſer.
Art gebrauchet. Und dann/ daß
noch niemahls/ ſo viel ich mich erin-
nere/ etwas dergleichen von unſern
Lands Leuten verſuchet worden iſt/
ja man bey itzigen Zeiten/ da die
Waare/ wie man ſaget/ uͤberfuͤhret/
die ſchoͤnſten Bluhmen auch in ge-
meinen Kraͤutergaͤrten/ und die ſel-
zamſten Zeuge faſt in allen Krah-
men zufinden ſeyn/ auf etwas neues
und ungemeines nothwendig zuden-
cken hat. Dieſes hoffe ich endlich/
daß meine Arbeit wider die Satzung
der Tugenden nicht ſuͤndigen werde/
und kein Alter oder Stand mir leicht-
lich etwas werde weiſen koͤnnen/ ſo
ihm aͤrgerlich ſeyn moͤchte. Daß
bißweilen ein unſchuldiger Schertz
mit eingeſtreuet worden/ erfordert
die Eigenſchaft dieſes Werkes/ und
ſolte mir etwan uͤber Verhoffen
ein zuſchluͤpfriges Wort uͤber die
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