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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Neunter Auftritt.
Denn ob Eisen/ Band und Brand uns gleich Angst und Schmertzen
bringt/
Wird es dennoch wehrt geschätzt/ weil es manche Noth verdringt.
Du seyst mir ein Freund oder Feindin gewesen/
So bin ich doch vergnügt/
Weil es der Himmel mir itzund zum besten fügt/
Der dich zur Beförderung meiner Wohlfart hat erlesen.
Gelücklicher Betrug und Schalckheit ohne Leid!
Corisca, wo es dir gefällt/
Und etwas wichtigers dich nicht zurücke hält:
So schicke dich itzund mit mir zur Fröligkeit.
Cor. Es mangelt mir an Freude nicht/
Daferne nur Verzeihung nicht gebricht.
Mirtill. Wolan!
So verzeih ich gleichfals dir/ alles/ was du mir gethan/
Ausser/ daß ich wegen deiner nicht alsbald von hinnen kan.
Cor. Gute Nacht!
Der Himmel sey itzund auf eure Lust bedacht!
Reyh d. S. Komm/ Hymen, komm/ steh unserm Wunsche b[ei]
Erblicke die Verliebten zwey;
Laß hier Halb-Gott und Halb-Göttin dergestalt zusammen binden/
Daß keine Zeit sie mag getrennet finden.


Zehen-
Neunter Auftritt.
Denn ob Eiſen/ Band und Brand uns gleich Angſt und Schmertzen
bringt/
Wird es dennoch wehrt geſchaͤtzt/ weil es manche Noth verdringt.
Du ſeyſt mir ein Freund oder Feindin geweſen/
So bin ich doch vergnuͤgt/
Weil es der Himmel mir itzund zum beſten fuͤgt/
Der dich zur Befoͤrderung meiner Wohlfart hat erleſen.
Geluͤcklicher Betrug und Schalckheit ohne Leid!
Coriſca, wo es dir gefaͤllt/
Und etwas wichtigers dich nicht zuruͤcke haͤlt:
So ſchicke dich itzund mit mir zur Froͤligkeit.
Cor. Es mangelt mir an Freude nicht/
Daferne nur Verzeihung nicht gebricht.
Mirtill. Wolan!
So verzeih ich gleichfals dir/ alles/ was du mir gethan/
Auſſer/ daß ich wegen deiner nicht alsbald von hinnen kan.
Cor. Gute Nacht!
Der Himmel ſey itzund auf eure Luſt bedacht!
Reyh d. S. Komm/ Hymen, komm/ ſteh unſerm Wunſche b[ei]
Erblicke die Verliebten zwey;
Laß hier Halb-Gott und Halb-Goͤttin dergeſtalt zuſammen binden/
Daß keine Zeit ſie mag getrennet finden.


Zehen-
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[205/0251] Neunter Auftritt. Denn ob Eiſen/ Band und Brand uns gleich Angſt und Schmertzen bringt/ Wird es dennoch wehrt geſchaͤtzt/ weil es manche Noth verdringt. Du ſeyſt mir ein Freund oder Feindin geweſen/ So bin ich doch vergnuͤgt/ Weil es der Himmel mir itzund zum beſten fuͤgt/ Der dich zur Befoͤrderung meiner Wohlfart hat erleſen. Geluͤcklicher Betrug und Schalckheit ohne Leid! Coriſca, wo es dir gefaͤllt/ Und etwas wichtigers dich nicht zuruͤcke haͤlt: So ſchicke dich itzund mit mir zur Froͤligkeit. Cor. Es mangelt mir an Freude nicht/ Daferne nur Verzeihung nicht gebricht. Mirtill. Wolan! So verzeih ich gleichfals dir/ alles/ was du mir gethan/ Auſſer/ daß ich wegen deiner nicht alsbald von hinnen kan. Cor. Gute Nacht! Der Himmel ſey itzund auf eure Luſt bedacht! Reyh d. S. Komm/ Hymen, komm/ ſteh unſerm Wunſche bei Erblicke die Verliebten zwey; Laß hier Halb-Gott und Halb-Goͤttin dergeſtalt zuſammen binden/ Daß keine Zeit ſie mag getrennet finden. Zehen-

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/251>, abgerufen am 13.05.2024.