Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Vierten Abhandlung
Als Coridon, den ich auf allen Seiten
Mir eifrig fürgenommen
Betrügerisch zu leiten.
Nur der Amarillis Schuld recht dadurch herauszustreichen/
Solt auch Mirtillo gleich mit ihr gefangen seyn/
So darff er doch nicht büssen/
Weil nur die Verbrecherin hier wird Straffe leiden müssen.
O schöner Sieg! O werthes Sieges-Zeichen!
Jhr buhlerischen Lügen
Komt/ richtet mir Gedächtnis-Seulen auf/
Jhr zieht mit Allmacht bey mir ein/
Doch muß Corisca nicht verziehen:
Corisca, denck auf Flucht und Lauff/
Bis die Amarillis wird ihrer Falschheit Straffe kriegen.
Sie dörffte sonst/ dem Unfall zu entfliehen/
Auf dich die Schulden binden;
Und der Priester dörffte wol/ eh er zu der Straffe schritte/
Sich auf mein Wort begehren zu gründen.
Du must itzt zu entweichen dich bemühen;
Jch nehme diese Warnung mitte;
Dem/ der nicht wol lauffen kan/
Schlägt das Lügen oftmals übel an.
Jch wil in dieser Hecken/
Bis ich des gewünschten Schatzes recht geniessen werde können/
Mich itzt verstecken.
Corisca, wer schaut ein artiger Beginnen?



Fünf-

Der Vierten Abhandlung
Als Coridon, den ich auf allen Seiten
Mir eifrig fuͤrgenommen
Betruͤgeriſch zu leiten.
Nur der Amarillis Schuld recht dadurch herauszuſtreichen/
Solt auch Mirtillo gleich mit ihr gefangen ſeyn/
So darff er doch nicht buͤſſen/
Weil nur die Verbrecherin hier wird Straffe leiden muͤſſen.
O ſchoͤner Sieg! O werthes Sieges-Zeichen!
Jhr buhleriſchen Luͤgen
Komt/ richtet mir Gedaͤchtnis-Seulen auf/
Jhr zieht mit Allmacht bey mir ein/
Doch muß Coriſca nicht verziehen:
Coriſca, denck auf Flucht und Lauff/
Bis die Amarillis wird ihrer Falſchheit Straffe kriegen.
Sie doͤrffte ſonſt/ dem Unfall zu entfliehen/
Auf dich die Schulden binden;
Und der Prieſter doͤrffte wol/ eh er zu der Straffe ſchritte/
Sich auf mein Wort begehren zu gruͤnden.
Du muſt itzt zu entweichen dich bemuͤhen;
Jch nehme dieſe Warnung mitte;
Dem/ der nicht wol lauffen kan/
Schlaͤgt das Luͤgen oftmals uͤbel an.
Jch wil in dieſer Hecken/
Bis ich des gewuͤnſchten Schatzes recht genieſſen werde koͤnnen/
Mich itzt verſtecken.
Coriſca, wer ſchaut ein artiger Beginnen?



Fuͤnf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0174" n="128"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Vierten Abhandlung</hi></fw><lb/>
Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Coridon,</hi></hi> den ich auf allen Seiten<lb/>
Mir eifrig fu&#x0364;rgenommen<lb/>
Betru&#x0364;geri&#x017F;ch zu leiten.<lb/>
Nur der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Amarillis</hi></hi> Schuld recht dadurch herauszu&#x017F;treichen/<lb/>
Solt auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Mirtillo</hi></hi> gleich mit ihr gefangen &#x017F;eyn/<lb/>
So darff er doch nicht bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
Weil nur die Verbrecherin hier wird Straffe leiden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
O &#x017F;cho&#x0364;ner Sieg! O werthes Sieges-Zeichen!<lb/>
Jhr buhleri&#x017F;chen Lu&#x0364;gen<lb/>
Komt/ richtet mir Geda&#x0364;chtnis-Seulen auf/<lb/>
Jhr zieht mit Allmacht bey mir ein/<lb/>
Doch muß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Cori&#x017F;ca</hi></hi> nicht verziehen:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Cori&#x017F;ca,</hi></hi> denck auf Flucht und Lauff/<lb/>
Bis die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Amarillis</hi></hi> wird ihrer Fal&#x017F;chheit Straffe kriegen.<lb/>
Sie do&#x0364;rffte &#x017F;on&#x017F;t/ dem Unfall zu entfliehen/<lb/>
Auf dich die Schulden binden;<lb/>
Und der Prie&#x017F;ter do&#x0364;rffte wol/ eh er zu der Straffe &#x017F;chritte/<lb/>
Sich auf mein Wort begehren zu gru&#x0364;nden.<lb/>
Du mu&#x017F;t itzt zu entweichen dich bemu&#x0364;hen;<lb/>
Jch nehme die&#x017F;e Warnung mitte;<lb/>
Dem/ der nicht wol lauffen kan/<lb/>
Schla&#x0364;gt das Lu&#x0364;gen oftmals u&#x0364;bel an.<lb/>
Jch wil in die&#x017F;er Hecken/<lb/>
Bis ich des gewu&#x0364;n&#x017F;chten Schatzes recht genie&#x017F;&#x017F;en werde ko&#x0364;nnen/<lb/>
Mich itzt ver&#x017F;tecken.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Cori&#x017F;ca,</hi></hi> wer &#x017F;chaut ein artiger Beginnen?</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nf-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0174] Der Vierten Abhandlung Als Coridon, den ich auf allen Seiten Mir eifrig fuͤrgenommen Betruͤgeriſch zu leiten. Nur der Amarillis Schuld recht dadurch herauszuſtreichen/ Solt auch Mirtillo gleich mit ihr gefangen ſeyn/ So darff er doch nicht buͤſſen/ Weil nur die Verbrecherin hier wird Straffe leiden muͤſſen. O ſchoͤner Sieg! O werthes Sieges-Zeichen! Jhr buhleriſchen Luͤgen Komt/ richtet mir Gedaͤchtnis-Seulen auf/ Jhr zieht mit Allmacht bey mir ein/ Doch muß Coriſca nicht verziehen: Coriſca, denck auf Flucht und Lauff/ Bis die Amarillis wird ihrer Falſchheit Straffe kriegen. Sie doͤrffte ſonſt/ dem Unfall zu entfliehen/ Auf dich die Schulden binden; Und der Prieſter doͤrffte wol/ eh er zu der Straffe ſchritte/ Sich auf mein Wort begehren zu gruͤnden. Du muſt itzt zu entweichen dich bemuͤhen; Jch nehme dieſe Warnung mitte; Dem/ der nicht wol lauffen kan/ Schlaͤgt das Luͤgen oftmals uͤbel an. Jch wil in dieſer Hecken/ Bis ich des gewuͤnſchten Schatzes recht genieſſen werde koͤnnen/ Mich itzt verſtecken. Coriſca, wer ſchaut ein artiger Beginnen? Fuͤnf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/174
Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/174>, abgerufen am 04.05.2024.