Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmann, Daniel: Zehen Starcke anzeigungen vnd Erweisungen. Halle, 1597.

Bild:
<< vorherige Seite

doch den Gottseligen redtlichen Leuten nicht appliciret werden / Die weil es gewiss ist / das dieselben in jhrem alter besser verstehen / als der Dichter des Zerbsten Buchs / wie allbereit aus ob angezogenen augenscheinlich ist. Zu setzen aber / das die guten Leute jrre giengen / so weiß ich doch nicht / wie ichs / als des guten Geistes art / mit guten gewissen rühmen köndte / das man vff guthertzige ermnerung nicht gemeiner / sondern anse hnlicher Leute / der Landstende stracks in jhre grawe haar so hart greiffen / vnd mit dem Fluch so behende sein solte / denn ich bedencke / das der heilige Geist befihlet / Für einem grawen Heupt soltu auffstehn / vnd die Alten ehren / Denn du solt dich fürchten für deine Eltesten / Levit. 19. Vnd S. Paulus befihlet seinem jungen Timotheo: Einen Alten schilt nicht / sondern ermahne jhn / als ein Vater / 1. Timoth. 5.

SO pflegeten ja auch die grossen Potentaten für jhr Decorum zu achten / mit alten Räthen vnnd Landstenden / die jhre vnterthenige Reuerentz gegen sie in acht haben / mit bescheidenheit zu handeln / wie ich dann mercke / das es die Hochlöbliche Fürsten zu Anhalt auch also wollen haben gehalten / weil sie sich erkleret / das Ihre F. G. die fürgebrachte Erinnerung nicht allein in keinen vngnaden erkennen / sondern auch daraus die zuuersicht geschöpfft / das beyde die

doch den Gottseligen redtlichen Leuten nicht appliciret werden / Die weil es gewiss ist / das dieselben in jhrem alter besser verstehen / als der Dichter des Zerbsten Buchs / wie allbereit aus ob angezogenen augenscheinlich ist. Zu setzen aber / das die guten Leute jrre giengen / so weiß ich doch nicht / wie ichs / als des guten Geistes art / mit guten gewissen rühmen köndte / das man vff guthertzige ermnerung nicht gemeiner / sondern anse hnlicher Leute / der Landstende stracks in jhre grawe haar so hart greiffen / vnd mit dem Fluch so behende sein solte / denn ich bedencke / das der heilige Geist befihlet / Für einem grawen Heupt soltu auffstehn / vnd die Alten ehren / Denn du solt dich fürchten für deine Eltesten / Levit. 19. Vnd S. Paulus befihlet seinem jungẽ Timotheo: Einen Alten schilt nicht / sondern ermahne jhn / als ein Vater / 1. Timoth. 5.

SO pflegeten ja auch die grossen Potentaten für jhr Decorum zu achten / mit alten Räthen vnnd Landstenden / die jhre vnterthenige Reuerentz gegen sie in acht haben / mit bescheidenheit zu handeln / wie ich dann mercke / das es die Hochlöbliche Fürsten zu Anhalt auch also wollen haben gehalten / weil sie sich erkleret / das Ihre F. G. die fürgebrachte Erinnerung nicht allein in keinen vngnaden erkennen / sondern auch daraus die zuuersicht geschöpfft / das beyde die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0017" n="9"/>
doch den                      Gottseligen redtlichen Leuten nicht appliciret werden / Die weil es gewiss ist /                      das dieselben in jhrem alter besser verstehen / als der Dichter des Zerbsten                      Buchs / wie allbereit aus ob angezogenen augenscheinlich ist. Zu setzen aber /                      das die guten Leute jrre giengen / so weiß ich doch nicht / wie ichs / als des                      guten Geistes art / mit guten gewissen rühmen köndte / das man vff guthertzige                      ermnerung nicht gemeiner / sondern anse hnlicher Leute / der Landstende stracks                      in jhre grawe haar so hart greiffen / vnd mit dem Fluch so behende sein solte /                      denn ich bedencke / das der heilige Geist befihlet / Für einem grawen Heupt                      soltu auffstehn / vnd die Alten ehren / Denn du solt dich fürchten für deine                      Eltesten / <hi rendition="#i">Levit. 19</hi>. Vnd S. Paulus befihlet seinem                          junge&#x0303; Timotheo: Einen Alten schilt nicht / sondern ermahne                      jhn / als ein Vater / <hi rendition="#i">1. Timoth. 5</hi>.</p>
        <p>SO pflegeten ja auch die grossen Potentaten für jhr Decorum zu achten / mit alten                      Räthen vnnd Landstenden / die jhre vnterthenige Reuerentz gegen sie in acht                      haben / mit bescheidenheit zu handeln / wie ich dann mercke / das es die                      Hochlöbliche Fürsten zu Anhalt auch also wollen haben gehalten / weil sie sich                      erkleret / das Ihre F. G. die fürgebrachte Erinnerung nicht allein in keinen                      vngnaden erkennen / sondern auch daraus die zuuersicht geschöpfft / das beyde                      die
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0017] doch den Gottseligen redtlichen Leuten nicht appliciret werden / Die weil es gewiss ist / das dieselben in jhrem alter besser verstehen / als der Dichter des Zerbsten Buchs / wie allbereit aus ob angezogenen augenscheinlich ist. Zu setzen aber / das die guten Leute jrre giengen / so weiß ich doch nicht / wie ichs / als des guten Geistes art / mit guten gewissen rühmen köndte / das man vff guthertzige ermnerung nicht gemeiner / sondern anse hnlicher Leute / der Landstende stracks in jhre grawe haar so hart greiffen / vnd mit dem Fluch so behende sein solte / denn ich bedencke / das der heilige Geist befihlet / Für einem grawen Heupt soltu auffstehn / vnd die Alten ehren / Denn du solt dich fürchten für deine Eltesten / Levit. 19. Vnd S. Paulus befihlet seinem jungẽ Timotheo: Einen Alten schilt nicht / sondern ermahne jhn / als ein Vater / 1. Timoth. 5. SO pflegeten ja auch die grossen Potentaten für jhr Decorum zu achten / mit alten Räthen vnnd Landstenden / die jhre vnterthenige Reuerentz gegen sie in acht haben / mit bescheidenheit zu handeln / wie ich dann mercke / das es die Hochlöbliche Fürsten zu Anhalt auch also wollen haben gehalten / weil sie sich erkleret / das Ihre F. G. die fürgebrachte Erinnerung nicht allein in keinen vngnaden erkennen / sondern auch daraus die zuuersicht geschöpfft / das beyde die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_anzeigungen_1597
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_anzeigungen_1597/17
Zitationshilfe: Hofmann, Daniel: Zehen Starcke anzeigungen vnd Erweisungen. Halle, 1597, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_anzeigungen_1597/17>, abgerufen am 04.05.2024.