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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Verliebte und
5.
Jch muß als wie ein Jude gehn,
Kein pfaffe geht mir an der seiten;
Jm urthel hört ich dieses stehn:
Celinde soll dich nur begleiten.
Der folge nach, wohin sie winckt,
Da sie's bedünckt,
Da man fein sanffte niedersinckt.
6.
Nun hört die art des todes an:
Jch soll und soll mich lassen säcken.
Celinde weist den marter-plan,
Und will mich selbst ins säckgen stecken.
Sie rufft mir zu: Jns säckgen nein!
Es ist zwar klein;
Doch must du hier gesacket seyn.



Auf ihr hertze.
MEin kind! was ist dein hertz? Ein ort, da reine tugend
Beliebte frömmigkeit, und keusche flammen hegt;
Es ist ein fester schild, der bey beliebter jugend
Das wort beständigkeit statt seiner losung trägt;
Es ist die sichre burg, die noch kein feind bestiegen.
Solt' ich darinnen doch nur zur besatzung liegen!


Feuers-gefahr.
C. H.
1.

MEin hertze brennt; Ach! weiß jemand,
Wie man den angelegten brand
Durch stille wörter kan versprechen?
Der gebe sich bey zeiten an,
Und lasse sehen, ob er kan
Des feuers wüten unterbrechen!
2. Jst
Verliebte und
5.
Jch muß als wie ein Jude gehn,
Kein pfaffe geht mir an der ſeiten;
Jm urthel hoͤrt ich dieſes ſtehn:
Celinde ſoll dich nur begleiten.
Der folge nach, wohin ſie winckt,
Da ſie’s beduͤnckt,
Da man fein ſanffte niederſinckt.
6.
Nun hoͤrt die art des todes an:
Jch ſoll und ſoll mich laſſen ſaͤcken.
Celinde weiſt den marter-plan,
Und will mich ſelbſt ins ſaͤckgen ſtecken.
Sie rufft mir zu: Jns ſaͤckgen nein!
Es iſt zwar klein;
Doch muſt du hier geſacket ſeyn.



Auf ihr hertze.
MEin kind! was iſt dein hertz? Ein ort, da reine tugend
Beliebte froͤmmigkeit, und keuſche flammen hegt;
Es iſt ein feſter ſchild, der bey beliebter jugend
Das wort beſtaͤndigkeit ſtatt ſeiner loſung traͤgt;
Es iſt die ſichre burg, die noch kein feind beſtiegen.
Solt’ ich darinnen doch nur zur beſatzung liegen!


Feuers-gefahr.
C. H.
1.

MEin hertze brennt; Ach! weiß jemand,
Wie man den angelegten brand
Durch ſtille woͤrter kan verſprechen?
Der gebe ſich bey zeiten an,
Und laſſe ſehen, ob er kan
Des feuers wuͤten unterbrechen!
2. Jſt
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[24/0048] Verliebte und 5. Jch muß als wie ein Jude gehn, Kein pfaffe geht mir an der ſeiten; Jm urthel hoͤrt ich dieſes ſtehn: Celinde ſoll dich nur begleiten. Der folge nach, wohin ſie winckt, Da ſie’s beduͤnckt, Da man fein ſanffte niederſinckt. 6. Nun hoͤrt die art des todes an: Jch ſoll und ſoll mich laſſen ſaͤcken. Celinde weiſt den marter-plan, Und will mich ſelbſt ins ſaͤckgen ſtecken. Sie rufft mir zu: Jns ſaͤckgen nein! Es iſt zwar klein; Doch muſt du hier geſacket ſeyn. Auf ihr hertze. MEin kind! was iſt dein hertz? Ein ort, da reine tugend Beliebte froͤmmigkeit, und keuſche flammen hegt; Es iſt ein feſter ſchild, der bey beliebter jugend Das wort beſtaͤndigkeit ſtatt ſeiner loſung traͤgt; Es iſt die ſichre burg, die noch kein feind beſtiegen. Solt’ ich darinnen doch nur zur beſatzung liegen! Feuers-gefahr. C. H. 1. MEin hertze brennt; Ach! weiß jemand, Wie man den angelegten brand Durch ſtille woͤrter kan verſprechen? Der gebe ſich bey zeiten an, Und laſſe ſehen, ob er kan Des feuers wuͤten unterbrechen! 2. Jſt

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/48>, abgerufen am 25.11.2024.