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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Vermischte Getichte.
Glückwünschung der universität Witten-
berg an Jhro Excellentz Herrn H. A. von
Schöning, etc. bey antritt der von Seiner
Churfürstl. Durchl. zu Sachsen ihm gnä-
digst aufgetragenen General-
Feld-Marschalls-Charge.

J. G. N.
TApffrer feldherr unsrer zeit! der sich läst vom himmel treiben,
Und, als wie ein helles licht, nirgend kan verschlossen bleiben:
Der bey regen, sturm und wetter seinen fuß zu felde lenckt,
Und die angereitzten schwerder in der feinde blute tränckt!
Teutschland kennet deinen muth, wie du in so vielen zügen
Bey der unerschrocknen welt längsthin einen ruhm bestiegen:
Von so manchen donner-schlägen ist dein frisches hertz erweckt,
Eisen, pulver, spieß und feuer haben dich niemahls erschreckt.
Norden blies auf süden los, daß die stärcksten mauren bebten,
Und die länder allbereit zwischen thür und angel schwebten;
Doch der nord-wind wich mit schrecken von den steilen felsen ab,
Da sich deinem aufgebote sund und insul untergab.
Preussen neunt dich Hannibal; Denn die auf und nieder strichen
Sind vor deinem paucken-schall biß an ihren ort gewichen:
Der bißher noch freche sieger ließ dir selbst die sieges-fahn,
Denn du hattest in dem treffen als ein Hercules gethan.
Also hat dein starcker blitz auch in Ofen eingeschlagen,
Und, was ehmahls hat geherrscht, muß anitzo fessel tragen;
Sehet! sprach der grosse kayser, was allhier ein Teutscher thut,
Denn sein tropffen überwieget hundert tonnen Türcken-blut.
Drauf erfolgte der triumph, da die feld-trompeten klungen:
Da vor deiner sieges-pracht die erhitzten hengste sprungen:
Da die sclaven deinen füssen nur ein schemmel wolten seyn:
Hiemit zog der schöne sieger, als ein welt-bezwinger ein.
Darum liebt der Sachsen Mars dein so ritterliches wesen,
Daß er dich vor unser heyl hat zum werckzeug auserlesen:
Diesem
Vermiſchte Getichte.
Gluͤckwuͤnſchung der univerſitaͤt Witten-
berg an Jhro Excellentz Herꝛn H. A. von
Schoͤning, ꝛc. bey antritt der von Seiner
Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen ihm gnaͤ-
digſt aufgetragenen General-
Feld-Marſchalls-Charge.

J. G. N.
TApffrer feldherꝛ unſrer zeit! der ſich laͤſt vom himmel treiben,
Und, als wie ein helles licht, nirgend kan verſchloſſen bleiben:
Der bey regen, ſturm und wetter ſeinen fuß zu felde lenckt,
Und die angereitzten ſchwerder in der feinde blute traͤnckt!
Teutſchland kennet deinen muth, wie du in ſo vielen zuͤgen
Bey der unerſchrocknen welt laͤngſthin einen ruhm beſtiegen:
Von ſo manchen donner-ſchlaͤgen iſt dein friſches hertz erweckt,
Eiſen, pulver, ſpieß und feuer haben dich niemahls erſchreckt.
Norden blies auf ſuͤden los, daß die ſtaͤrckſten mauren bebten,
Und die laͤnder allbereit zwiſchen thuͤr und angel ſchwebten;
Doch der nord-wind wich mit ſchrecken von den ſteilen felſen ab,
Da ſich deinem aufgebote ſund und inſul untergab.
Preuſſen neunt dich Hannibal; Denn die auf und nieder ſtrichen
Sind vor deinem paucken-ſchall biß an ihren ort gewichen:
Der bißher noch freche ſieger ließ dir ſelbſt die ſieges-fahn,
Denn du hatteſt in dem treffen als ein Hercules gethan.
Alſo hat dein ſtarcker blitz auch in Ofen eingeſchlagen,
Und, was ehmahls hat geherꝛſcht, muß anitzo feſſel tragen;
Sehet! ſprach der groſſe kayſer, was allhier ein Teutſcher thut,
Denn ſein tropffen uͤberwieget hundert tonnen Tuͤrcken-blut.
Drauf erfolgte der triumph, da die feld-trompeten klungen:
Da vor deiner ſieges-pracht die erhitzten hengſte ſprungen:
Da die ſclaven deinen fuͤſſen nur ein ſchemmel wolten ſeyn:
Hiemit zog der ſchoͤne ſieger, als ein welt-bezwinger ein.
Darum liebt der Sachſen Mars dein ſo ritterliches weſen,
Daß er dich vor unſer heyl hat zum werckzeug auserleſen:
Dieſem
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[283/0307] Vermiſchte Getichte. Gluͤckwuͤnſchung der univerſitaͤt Witten- berg an Jhro Excellentz Herꝛn H. A. von Schoͤning, ꝛc. bey antritt der von Seiner Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen ihm gnaͤ- digſt aufgetragenen General- Feld-Marſchalls-Charge. J. G. N. TApffrer feldherꝛ unſrer zeit! der ſich laͤſt vom himmel treiben, Und, als wie ein helles licht, nirgend kan verſchloſſen bleiben: Der bey regen, ſturm und wetter ſeinen fuß zu felde lenckt, Und die angereitzten ſchwerder in der feinde blute traͤnckt! Teutſchland kennet deinen muth, wie du in ſo vielen zuͤgen Bey der unerſchrocknen welt laͤngſthin einen ruhm beſtiegen: Von ſo manchen donner-ſchlaͤgen iſt dein friſches hertz erweckt, Eiſen, pulver, ſpieß und feuer haben dich niemahls erſchreckt. Norden blies auf ſuͤden los, daß die ſtaͤrckſten mauren bebten, Und die laͤnder allbereit zwiſchen thuͤr und angel ſchwebten; Doch der nord-wind wich mit ſchrecken von den ſteilen felſen ab, Da ſich deinem aufgebote ſund und inſul untergab. Preuſſen neunt dich Hannibal; Denn die auf und nieder ſtrichen Sind vor deinem paucken-ſchall biß an ihren ort gewichen: Der bißher noch freche ſieger ließ dir ſelbſt die ſieges-fahn, Denn du hatteſt in dem treffen als ein Hercules gethan. Alſo hat dein ſtarcker blitz auch in Ofen eingeſchlagen, Und, was ehmahls hat geherꝛſcht, muß anitzo feſſel tragen; Sehet! ſprach der groſſe kayſer, was allhier ein Teutſcher thut, Denn ſein tropffen uͤberwieget hundert tonnen Tuͤrcken-blut. Drauf erfolgte der triumph, da die feld-trompeten klungen: Da vor deiner ſieges-pracht die erhitzten hengſte ſprungen: Da die ſclaven deinen fuͤſſen nur ein ſchemmel wolten ſeyn: Hiemit zog der ſchoͤne ſieger, als ein welt-bezwinger ein. Darum liebt der Sachſen Mars dein ſo ritterliches weſen, Daß er dich vor unſer heyl hat zum werckzeug auserleſen: Dieſem

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/307>, abgerufen am 26.11.2024.