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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Vermischte Getichte.
Zwar vor dich, Durchlauchtigster! ists ein schlechtes ding zu
nennen:
Deine chur und deine macht läst uns einen fürsten kennen,
Der an königlicher würde keiner fremden crone weicht;
Aber uns ists eine freude, die biß an die wolcken reicht.
Ja nächst diesem ist es uns, als ein glücklich omen blieben:
Wie du hier als könig bist und als sieger eingeschrieben;
So wird rechter sieg dich crönen. Selbst der himmel macht
den schluß:
Daß der feind der teutschen freyheit sich vor Pfaltz noch bie-
gen muß.
Nun wir haben deine huld auch recht königlich gespühret,
Weil sich noch ein tropffen blut in der bürger adern rühret:
Und so lange die gesellschafft dieser schützen wird bestehn;
Soll der preiß von deinem nahmen nun und nimmermehr
vergehn.
Ziehst du endlich von uns hin? Ey so zeuch mit tausend segen!
Dir geht dort dein Düsseldorff in entzückter lust entgegen:
Hier begleiten dich die hertzen, daß dir danckbarkeit und treu,
Gleich den eignen unterthanen, unterthan und eigen sey.


Das lob von L... einem gewissen
städtgen in T.

E. G.
SPrecht andre, wie ihr wollt, das lob von Byzantz aus:
Und last den Samazar mit dem Venedig pralen:
Setzt euch den kupfferstich von Amsterdam ins haus:
Last Londen und Pariß an eure wände mahlen;
Jch, den die mutter-milch so hoch nicht aufgeschwemmt,
Will auch am liebsten nur bey kleinen dingen bleiben,
Und wo der schwere reim mir nicht die feder hemmt,
Dein wohl-verdientes lob, mein Lobeda! beschreiben.
Jch glaube, daß du es zwar nicht benöthigt bist:
Es hat mir auch kein freund das wamst darum zerrissen;
Doch
Vermiſchte Getichte.
Zwar vor dich, Durchlauchtigſter! iſts ein ſchlechtes ding zu
nennen:
Deine chur und deine macht laͤſt uns einen fuͤrſten kennen,
Der an koͤniglicher wuͤrde keiner fremden crone weicht;
Aber uns iſts eine freude, die biß an die wolcken reicht.
Ja naͤchſt dieſem iſt es uns, als ein gluͤcklich omen blieben:
Wie du hier als koͤnig biſt und als ſieger eingeſchrieben;
So wird rechter ſieg dich croͤnen. Selbſt der himmel macht
den ſchluß:
Daß der feind der teutſchen freyheit ſich vor Pfaltz noch bie-
gen muß.
Nun wir haben deine huld auch recht koͤniglich geſpuͤhret,
Weil ſich noch ein tropffen blut in der buͤrger adern ruͤhret:
Und ſo lange die geſellſchafft dieſer ſchuͤtzen wird beſtehn;
Soll der preiß von deinem nahmen nun und nimmermehr
vergehn.
Ziehſt du endlich von uns hin? Ey ſo zeuch mit tauſend ſegen!
Dir geht dort dein Duͤſſeldorff in entzuͤckter luſt entgegen:
Hier begleiten dich die hertzen, daß dir danckbarkeit und treu,
Gleich den eignen unterthanen, unterthan und eigen ſey.


Das lob von L… einem gewiſſen
ſtaͤdtgen in T.

E. G.
SPrecht andre, wie ihr wollt, das lob von Byzantz aus:
Und laſt den Samazar mit dem Venedig pralen:
Setzt euch den kupfferſtich von Amſterdam ins haus:
Laſt Londen und Pariß an eure waͤnde mahlen;
Jch, den die mutter-milch ſo hoch nicht aufgeſchwemmt,
Will auch am liebſten nur bey kleinen dingen bleiben,
Und wo der ſchwere reim mir nicht die feder hemmt,
Dein wohl-verdientes lob, mein Lobeda! beſchreiben.
Jch glaube, daß du es zwar nicht benoͤthigt biſt:
Es hat mir auch kein freund das wamſt darum zerriſſen;
Doch
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[236/0260] Vermiſchte Getichte. Zwar vor dich, Durchlauchtigſter! iſts ein ſchlechtes ding zu nennen: Deine chur und deine macht laͤſt uns einen fuͤrſten kennen, Der an koͤniglicher wuͤrde keiner fremden crone weicht; Aber uns iſts eine freude, die biß an die wolcken reicht. Ja naͤchſt dieſem iſt es uns, als ein gluͤcklich omen blieben: Wie du hier als koͤnig biſt und als ſieger eingeſchrieben; So wird rechter ſieg dich croͤnen. Selbſt der himmel macht den ſchluß: Daß der feind der teutſchen freyheit ſich vor Pfaltz noch bie- gen muß. Nun wir haben deine huld auch recht koͤniglich geſpuͤhret, Weil ſich noch ein tropffen blut in der buͤrger adern ruͤhret: Und ſo lange die geſellſchafft dieſer ſchuͤtzen wird beſtehn; Soll der preiß von deinem nahmen nun und nimmermehr vergehn. Ziehſt du endlich von uns hin? Ey ſo zeuch mit tauſend ſegen! Dir geht dort dein Duͤſſeldorff in entzuͤckter luſt entgegen: Hier begleiten dich die hertzen, daß dir danckbarkeit und treu, Gleich den eignen unterthanen, unterthan und eigen ſey. Das lob von L… einem gewiſſen ſtaͤdtgen in T. E. G. SPrecht andre, wie ihr wollt, das lob von Byzantz aus: Und laſt den Samazar mit dem Venedig pralen: Setzt euch den kupfferſtich von Amſterdam ins haus: Laſt Londen und Pariß an eure waͤnde mahlen; Jch, den die mutter-milch ſo hoch nicht aufgeſchwemmt, Will auch am liebſten nur bey kleinen dingen bleiben, Und wo der ſchwere reim mir nicht die feder hemmt, Dein wohl-verdientes lob, mein Lobeda! beſchreiben. Jch glaube, daß du es zwar nicht benoͤthigt biſt: Es hat mir auch kein freund das wamſt darum zerriſſen; Doch

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/260>, abgerufen am 23.11.2024.