Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Vermischte Gedichte.
Auf
Sr. Königl. Maj. in Dännemarck,
Friederichs des Vierdten
Hohen geburts-tag,
Als Sie von Jhrer reise aus Norwegen
glücklich zurücke kam.

P. C. L.
1.
DEr himmel wird itzt wieder klar
Den eifrigen und stets getreuen Dänen:
Denn du, o Sonne! bist nun dar
Und unterbrichst ihr unterthänigst sehnen:
Nun fängt es wiederum in unserm Coppenhagen
Bey deiner gegenwart, o König! an zu tagen.
2.
Durch deiner hohen gnaden schein
Jst bis anher das stets gefrorne Norden,
Wo kält und eiß geschwister seyn,
Fast aufgelöst, und gantz erhitzet worden;
Als nun aus Norden selbst der nordwind muste fliehen,
So hieß dein abzug ihn in unsre hertzen ziehen.
3.
Das schiff, das dich nun wiederbracht,
Das wollen wir zu dem am himmel setzen;
Weil GOtt durch dessen schoos gemacht,
Daß uns dein strahl kan wiederum ergetzen:
Die winde, die, o Held! in dessen segel bließen,
Das war'n die seuffzer, so aus unsern hertzen stießen.
4. Un-
L 4
Vermiſchte Gedichte.
Auf
Sr. Koͤnigl. Maj. in Daͤnnemarck,
Friederichs des Vierdten
Hohen geburts-tag,
Als Sie von Jhrer reiſe aus Norwegen
gluͤcklich zuruͤcke kam.

P. C. L.
1.
DEr himmel wird itzt wieder klar
Den eifrigen und ſtets getreuen Daͤnen:
Denn du, o Sonne! biſt nun dar
Und unterbrichſt ihr unterthaͤnigſt ſehnen:
Nun faͤngt es wiederum in unſerm Coppenhagen
Bey deiner gegenwart, o Koͤnig! an zu tagen.
2.
Durch deiner hohen gnaden ſchein
Jſt bis anher das ſtets gefrorne Norden,
Wo kaͤlt und eiß geſchwiſter ſeyn,
Faſt aufgeloͤſt, und gantz erhitzet worden;
Als nun aus Norden ſelbſt der nordwind muſte fliehen,
So hieß dein abzug ihn in unſre hertzen ziehen.
3.
Das ſchiff, das dich nun wiederbracht,
Das wollen wir zu dem am himmel ſetzen;
Weil GOtt durch deſſen ſchoos gemacht,
Daß uns dein ſtrahl kan wiederum ergetzen:
Die winde, die, o Held! in deſſen ſegel bließen,
Das war’n die ſeuffzer, ſo aus unſern hertzen ſtießen.
4. Un-
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0169" n="167"/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#in">V</hi>ermi&#x017F;chte <hi rendition="#in">G</hi>edichte.<lb/>
Auf<lb/>
Sr. Ko&#x0364;nigl. Maj. in Da&#x0364;nnemarck,<lb/>
Friederichs des Vierdten<lb/>
Hohen geburts-tag,<lb/><hi rendition="#fr">Als Sie von Jhrer rei&#x017F;e aus Norwegen<lb/>
glu&#x0364;cklich zuru&#x0364;cke kam.</hi><lb/>
P. C. L.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <head> <hi rendition="#c">1.</hi> </head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">D</hi>Er himmel wird itzt wieder klar</l><lb/>
            <l>Den eifrigen und &#x017F;tets getreuen Da&#x0364;nen:</l><lb/>
            <l>Denn du, o Sonne! bi&#x017F;t nun dar</l><lb/>
            <l>Und unterbrich&#x017F;t ihr untertha&#x0364;nig&#x017F;t &#x017F;ehnen:</l><lb/>
            <l>Nun fa&#x0364;ngt es wiederum in un&#x017F;erm Coppenhagen</l><lb/>
            <l>Bey deiner gegenwart, o Ko&#x0364;nig! an zu tagen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <head> <hi rendition="#c">2.</hi> </head><lb/>
            <l>Durch deiner hohen gnaden &#x017F;chein</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t bis anher das &#x017F;tets gefrorne Norden,</l><lb/>
            <l>Wo ka&#x0364;lt und eiß ge&#x017F;chwi&#x017F;ter &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>Fa&#x017F;t aufgelo&#x0364;&#x017F;t, und gantz erhitzet worden;</l><lb/>
            <l>Als nun aus Norden &#x017F;elb&#x017F;t der nordwind mu&#x017F;te fliehen,</l><lb/>
            <l>So hieß dein abzug ihn in un&#x017F;re hertzen ziehen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <head> <hi rendition="#c">3.</hi> </head><lb/>
            <l>Das &#x017F;chiff, das dich nun wiederbracht,</l><lb/>
            <l>Das wollen wir zu dem am himmel &#x017F;etzen;</l><lb/>
            <l>Weil GOtt durch de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;choos gemacht,</l><lb/>
            <l>Daß uns dein &#x017F;trahl kan wiederum ergetzen:</l><lb/>
            <l>Die winde, die, o Held! in de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;egel bließen,</l><lb/>
            <l>Das war&#x2019;n die &#x017F;euffzer, &#x017F;o aus un&#x017F;ern hertzen &#x017F;tießen.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L 4</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">4. Un-</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0169] Vermiſchte Gedichte. Auf Sr. Koͤnigl. Maj. in Daͤnnemarck, Friederichs des Vierdten Hohen geburts-tag, Als Sie von Jhrer reiſe aus Norwegen gluͤcklich zuruͤcke kam. P. C. L. 1. DEr himmel wird itzt wieder klar Den eifrigen und ſtets getreuen Daͤnen: Denn du, o Sonne! biſt nun dar Und unterbrichſt ihr unterthaͤnigſt ſehnen: Nun faͤngt es wiederum in unſerm Coppenhagen Bey deiner gegenwart, o Koͤnig! an zu tagen. 2. Durch deiner hohen gnaden ſchein Jſt bis anher das ſtets gefrorne Norden, Wo kaͤlt und eiß geſchwiſter ſeyn, Faſt aufgeloͤſt, und gantz erhitzet worden; Als nun aus Norden ſelbſt der nordwind muſte fliehen, So hieß dein abzug ihn in unſre hertzen ziehen. 3. Das ſchiff, das dich nun wiederbracht, Das wollen wir zu dem am himmel ſetzen; Weil GOtt durch deſſen ſchoos gemacht, Daß uns dein ſtrahl kan wiederum ergetzen: Die winde, die, o Held! in deſſen ſegel bließen, Das war’n die ſeuffzer, ſo aus unſern hertzen ſtießen. 4. Un- L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/169
Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/169>, abgerufen am 23.11.2024.