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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Begräbniß- Gedichte.
5.
O aber! wie so gut
Und gar von andrer weise
Jst seiner Liebsten reise,
Die sie in himmel thut!
Sie zieht zu ihrer sonne
Mit lauter freud und wonne.
6.
Dort folget nun die that,
Da unter viel beschwerden,
Die hoffnung hier auf erden,
Jhr vorgebirge hat.
Kein sturm kan ihr mehr schaden,
Jhr schiff ist ausgeladen.
7.
Was geht sie Zeylan an?
Hat Holland sein ergetzen
An Java reichen schätzen?
Damit ists nicht gethan.
Das paradieß vor allen,
Hat ihr allein gefallen.
8.
Sie läst zwar auf der see
So mann als kinder schweben,
Und ihr betrübtes leben
Fühlt lauter ach und weh:
Und dennoch wird ihr segen
Auch diesen sturm bald legen.
9.
Sie aber bleibt in ruh,
Und außer allem leide,
Jn steter lust und freude;
Wir wünschen glück darzu:
Und stehn am ufer stille,
HErr! bis geschieht dein wille.
Der
Begraͤbniß- Gedichte.
5.
O aber! wie ſo gut
Und gar von andrer weiſe
Jſt ſeiner Liebſten reiſe,
Die ſie in himmel thut!
Sie zieht zu ihrer ſonne
Mit lauter freud und wonne.
6.
Dort folget nun die that,
Da unter viel beſchwerden,
Die hoffnung hier auf erden,
Jhr vorgebirge hat.
Kein ſturm kan ihr mehr ſchaden,
Jhr ſchiff iſt ausgeladen.
7.
Was geht ſie Zeylan an?
Hat Holland ſein ergetzen
An Java reichen ſchaͤtzen?
Damit iſts nicht gethan.
Das paradieß vor allen,
Hat ihr allein gefallen.
8.
Sie laͤſt zwar auf der ſee
So mann als kinder ſchweben,
Und ihr betruͤbtes leben
Fuͤhlt lauter ach und weh:
Und dennoch wird ihr ſegen
Auch dieſen ſturm bald legen.
9.
Sie aber bleibt in ruh,
Und außer allem leide,
Jn ſteter luſt und freude;
Wir wuͤnſchen gluͤck darzu:
Und ſtehn am ufer ſtille,
HErr! bis geſchieht dein wille.
Der
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[122/0124] Begraͤbniß- Gedichte. 5. O aber! wie ſo gut Und gar von andrer weiſe Jſt ſeiner Liebſten reiſe, Die ſie in himmel thut! Sie zieht zu ihrer ſonne Mit lauter freud und wonne. 6. Dort folget nun die that, Da unter viel beſchwerden, Die hoffnung hier auf erden, Jhr vorgebirge hat. Kein ſturm kan ihr mehr ſchaden, Jhr ſchiff iſt ausgeladen. 7. Was geht ſie Zeylan an? Hat Holland ſein ergetzen An Java reichen ſchaͤtzen? Damit iſts nicht gethan. Das paradieß vor allen, Hat ihr allein gefallen. 8. Sie laͤſt zwar auf der ſee So mann als kinder ſchweben, Und ihr betruͤbtes leben Fuͤhlt lauter ach und weh: Und dennoch wird ihr ſegen Auch dieſen ſturm bald legen. 9. Sie aber bleibt in ruh, Und außer allem leide, Jn ſteter luſt und freude; Wir wuͤnſchen gluͤck darzu: Und ſtehn am ufer ſtille, HErr! bis geſchieht dein wille. Der

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/124>, abgerufen am 27.11.2024.