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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Grabschrifften.
Adams.
C. H.
ES starb durch meine schuld die unschuld in der wiege/
Jch büsse nun davor weil ich im grabe liege/
Jch ledte/ hätte weib und apffel nur gethan/
Drum greifft ihr Söhne nicht dies Paar so leichtlich an.
Jtem.
DEs weibes Schönheit brach zum ersten meine ruh/
Hernach so kam die lust zum apffel auch darzu/
Was wunder! Wenn ich bin dadurch ins grab geglitten:
Gedoppelte gewalt hat meine brust bestritten.
Ebens.
C. H.
JN meinen lenden lag das menschliche geschlechte/
Mein naschen brachte dies um alle seine rechte:
Nun lebt es zwar durch mich/ doch stirbt es auch durch mich/
Drum seyd ihr töchter ja nicht so vernascht wie ich.


Herrn von Moliere.
C. H.
MEin ledens-spiel ist aus: der schauplatz ändert sich/
Dis macht/ ich gab dem tod' im schauspiel einen stich/
Drauff rächt er sich an mir: nun lehrt mich mein verieren/
Doch allzuspät/ daß sich der tod nicht läst agiren.
Me-
Grabſchrifften.
Adams.
C. H.
ES ſtarb durch meine ſchuld die unſchuld in der wiege/
Jch buͤſſe nun davor weil ich im grabe liege/
Jch ledte/ haͤtte weib und apffel nur gethan/
Drum greifft ihr Soͤhne nicht dies Paar ſo leichtlich an.
Jtem.
DEs weibes Schoͤnheit brach zum erſten meine ruh/
Hernach ſo kam die luſt zum apffel auch darzu/
Was wunder! Wenn ich bin dadurch ins grab geglitten:
Gedoppelte gewalt hat meine bruſt beſtritten.
Ebens.
C. H.
JN meinen lenden lag das menſchliche geſchlechte/
Mein naſchen brachte dies um alle ſeine rechte:
Nun lebt es zwar durch mich/ doch ſtirbt es auch durch mich/
Drum ſeyd ihr toͤchter ja nicht ſo vernaſcht wie ich.


Herrn von Moliere.
C. H.
MEin ledens-ſpiel iſt aus: der ſchauplatz aͤndert ſich/
Dis macht/ ich gab dem tod’ im ſchauſpiel einen ſtich/
Drauff raͤcht er ſich an mir: nun lehrt mich mein verieren/
Doch allzuſpaͤt/ daß ſich der tod nicht laͤſt agiren.
Me-
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[294/0296] Grabſchrifften. Adams. C. H. ES ſtarb durch meine ſchuld die unſchuld in der wiege/ Jch buͤſſe nun davor weil ich im grabe liege/ Jch ledte/ haͤtte weib und apffel nur gethan/ Drum greifft ihr Soͤhne nicht dies Paar ſo leichtlich an. Jtem. DEs weibes Schoͤnheit brach zum erſten meine ruh/ Hernach ſo kam die luſt zum apffel auch darzu/ Was wunder! Wenn ich bin dadurch ins grab geglitten: Gedoppelte gewalt hat meine bruſt beſtritten. Ebens. C. H. JN meinen lenden lag das menſchliche geſchlechte/ Mein naſchen brachte dies um alle ſeine rechte: Nun lebt es zwar durch mich/ doch ſtirbt es auch durch mich/ Drum ſeyd ihr toͤchter ja nicht ſo vernaſcht wie ich. Herrn von Moliere. C. H. MEin ledens-ſpiel iſt aus: der ſchauplatz aͤndert ſich/ Dis macht/ ich gab dem tod’ im ſchauſpiel einen ſtich/ Drauff raͤcht er ſich an mir: nun lehrt mich mein verieren/ Doch allzuſpaͤt/ daß ſich der tod nicht laͤſt agiren. Me-

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/296>, abgerufen am 22.11.2024.