Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.Begräbniß-Gedichte. Lasse sie den trauer-wellen Deinen trost entgegen stellen/ Richte die geschlagnen auf; Hilff der hinterbliebnen Cedern Hohes heil und ruhm befödern/ Lencke deren helden-lauff. Es empfange nach dem wetter Nun das stamm-haus meiner götter Einen angenehmen schein! So kan Soran von den zweigen/ So noch täglich höher steigen/ Künfftig wohl vergnüget seyn. Bey dem Grabe Tit. Fr. Margaretha Godel. Cathar. geb. Hoffmanninn; Jhro Magnif. Herr P. L. Hanneken, SS. Theol. Doct. und P. P. &c. Frau Ehe- Liebsten. Jm Nahmen D. S. C. JHr hertzen! die ihr euch der tugend habt verschrie- ben/ Und ihren tempel mehr als alle wollust ehrt/ Sagt/ was vor eine art des todes sey zu lieben/ Wenn uns des leibes noht die zeit zum scheiden lehrt/ Jch weiß/ daß euer schluß dahin wird endlich kommen: Am besten ists wenn man geschwinde wird entnommen. Es Q 5
Begraͤbniß-Gedichte. Laſſe ſie den trauer-wellen Deinen troſt entgegen ſtellen/ Richte die geſchlagnen auf; Hilff der hinterbliebnen Cedern Hohes heil und ruhm befoͤdern/ Lencke deren helden-lauff. Es empfange nach dem wetter Nun das ſtamm-haus meiner goͤtter Einen angenehmen ſchein! So kan Soran von den zweigen/ So noch taͤglich hoͤher ſteigen/ Kuͤnfftig wohl vergnuͤget ſeyn. Bey dem Grabe Tit. Fr. Margaretha Godel. Cathar. geb. Hoffmanninn; Jhro Magnif. Herr P. L. Hanneken, SS. Theol. Doct. und P. P. &c. Frau Ehe- Liebſten. Jm Nahmen D. S. C. JHr hertzen! die ihr euch der tugend habt verſchrie- ben/ Und ihren tempel mehr als alle wolluſt ehrt/ Sagt/ was vor eine art des todes ſey zu lieben/ Wenn uns des leibes noht die zeit zum ſcheiden lehrt/ Jch weiß/ daß euer ſchluß dahin wird endlich kommen: Am beſten iſts wenn man geſchwinde wird entnommen. Es Q 5
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Begraͤbniß-Gedichte.
Laſſe ſie den trauer-wellen
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Richte die geſchlagnen auf;
Hilff der hinterbliebnen Cedern
Hohes heil und ruhm befoͤdern/
Lencke deren helden-lauff.
Es empfange nach dem wetter
Nun das ſtamm-haus meiner goͤtter
Einen angenehmen ſchein!
So kan Soran von den zweigen/
So noch taͤglich hoͤher ſteigen/
Kuͤnfftig wohl vergnuͤget ſeyn.
Bey dem Grabe Tit. Fr. Margaretha
Godel. Cathar. geb. Hoffmanninn; Jhro
Magnif. Herr P. L. Hanneken, SS. Theol.
Doct. und P. P. &c. Frau Ehe-
Liebſten.
Jm Nahmen D. S. C.
JHr hertzen! die ihr euch der tugend habt verſchrie-
ben/
Und ihren tempel mehr als alle wolluſt ehrt/
Sagt/ was vor eine art des todes ſey zu lieben/
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Zitationshilfe: | Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/251>, abgerufen am 16.07.2024. |