Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.Hochzeit-Arien. Daß dergleichen Perlen müssenOeffters eingerigen seyn. Jch bin zwar ein schlecht Prophete Doch weis ich/ daß Margarethe Sich wird lösen mit der zeit; Himmel! laß es wohl gelingen/ Und mehr perlen diese bringen Durch der liebe fruchtbarkeit. Also wird die perle-mutter Perlen hechen/ derer futter Wird aus milch und mehl gemacht/ Perlen/ die da vater sagen/ Hosen oder röcke tragen/ Drein hofieren/ daß es kracht. Das mag mir ein super feines/ Officinen nicht gemeines Perlen-meister-stücke seyn/ Wenn die perlen gehen können/ Haben aug'/ ohr'/ mund und sinnen/ Sind sie gleich noch jung und klein. Fürchte dich nicht Margarethe/ Wenn zu weilen ein Comete Uber dir wird gehen auf/ Solche pflegen eheleuten Kinder-glücke zu bedeuten/ Drum so laß' ihm seinen lauff. Vivat unser herr Pro-Rector! Der numehr auch ein Protector Seiner Margarethen heist; Weg mit allem unglücks-eßig Der den Perlen ist gehäßig/ Daß er diese nicht zerbeist. Schlaff- P 5
Hochzeit-Arien. Daß dergleichen Perlen muͤſſenOeffters eingerigen ſeyn. Jch bin zwar ein ſchlecht Prophete Doch weis ich/ daß Margarethe Sich wird loͤſen mit der zeit; Himmel! laß es wohl gelingen/ Und mehr perlen dieſe bringen Durch der liebe fruchtbarkeit. Alſo wird die perle-mutter Perlen hechen/ derer futter Wird aus milch und mehl gemacht/ Perlen/ die da vater ſagen/ Hoſen oder roͤcke tragen/ Drein hofieren/ daß es kracht. Das mag mir ein ſuper feines/ Officinen nicht gemeines Perlen-meiſter-ſtuͤcke ſeyn/ Wenn die perlen gehen koͤnnen/ Haben aug’/ ohr’/ mund und ſinnen/ Sind ſie gleich noch jung und klein. Fuͤrchte dich nicht Margarethe/ Wenn zu weilen ein Comete Uber dir wird gehen auf/ Solche pflegen eheleuten Kinder-gluͤcke zu bedeuten/ Drum ſo laß’ ihm ſeinen lauff. Vivat unſer herr Pro-Rector! Der numehr auch ein Protector Seiner Margarethen heiſt; Weg mit allem ungluͤcks-eßig Der den Perlen iſt gehaͤßig/ Daß er dieſe nicht zerbeiſt. Schlaff- P 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="92"> <pb facs="#f0235" n="233"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hochzeit-Arien.</hi> </fw><lb/> <l>Daß dergleichen Perlen muͤſſen</l><lb/> <l>Oeffters eingerigen ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="93"> <l>Jch bin zwar ein ſchlecht Prophete</l><lb/> <l>Doch weis ich/ daß Margarethe</l><lb/> <l>Sich wird loͤſen mit der zeit;</l><lb/> <l>Himmel! laß es wohl gelingen/</l><lb/> <l>Und mehr perlen dieſe bringen</l><lb/> <l>Durch der liebe fruchtbarkeit.</l> </lg><lb/> <lg n="94"> <l>Alſo wird die perle-mutter</l><lb/> <l>Perlen hechen/ derer futter</l><lb/> <l>Wird aus milch und mehl gemacht/</l><lb/> <l>Perlen/ die da vater ſagen/</l><lb/> <l>Hoſen oder roͤcke tragen/</l><lb/> <l>Drein hofieren/ daß es kracht.</l> </lg><lb/> <lg n="95"> <l>Das mag mir ein <hi rendition="#aq">ſuper</hi> feines/</l><lb/> <l><hi rendition="#aq">Offici</hi>nen nicht gemeines</l><lb/> <l>Perlen-meiſter-ſtuͤcke ſeyn/</l><lb/> <l>Wenn die perlen gehen koͤnnen/</l><lb/> <l>Haben aug’/ ohr’/ mund und ſinnen/</l><lb/> <l>Sind ſie gleich noch jung und klein.</l> </lg><lb/> <lg n="96"> <l>Fuͤrchte dich nicht Margarethe/</l><lb/> <l>Wenn zu weilen ein Comete</l><lb/> <l>Uber dir wird gehen auf/</l><lb/> <l>Solche pflegen eheleuten</l><lb/> <l>Kinder-gluͤcke zu bedeuten/</l><lb/> <l>Drum ſo laß’ ihm ſeinen lauff.</l> </lg><lb/> <lg n="97"> <l>Vivat unſer herr <hi rendition="#aq">Pro-Rector!</hi></l><lb/> <l>Der numehr auch ein <hi rendition="#aq">Protector</hi></l><lb/> <l>Seiner Margarethen heiſt;</l><lb/> <l>Weg mit allem ungluͤcks-eßig</l><lb/> <l>Der den Perlen iſt gehaͤßig/</l><lb/> <l>Daß er dieſe nicht zerbeiſt.</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#b">P 5</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Schlaff-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [233/0235]
Hochzeit-Arien.
Daß dergleichen Perlen muͤſſen
Oeffters eingerigen ſeyn.
Jch bin zwar ein ſchlecht Prophete
Doch weis ich/ daß Margarethe
Sich wird loͤſen mit der zeit;
Himmel! laß es wohl gelingen/
Und mehr perlen dieſe bringen
Durch der liebe fruchtbarkeit.
Alſo wird die perle-mutter
Perlen hechen/ derer futter
Wird aus milch und mehl gemacht/
Perlen/ die da vater ſagen/
Hoſen oder roͤcke tragen/
Drein hofieren/ daß es kracht.
Das mag mir ein ſuper feines/
Officinen nicht gemeines
Perlen-meiſter-ſtuͤcke ſeyn/
Wenn die perlen gehen koͤnnen/
Haben aug’/ ohr’/ mund und ſinnen/
Sind ſie gleich noch jung und klein.
Fuͤrchte dich nicht Margarethe/
Wenn zu weilen ein Comete
Uber dir wird gehen auf/
Solche pflegen eheleuten
Kinder-gluͤcke zu bedeuten/
Drum ſo laß’ ihm ſeinen lauff.
Vivat unſer herr Pro-Rector!
Der numehr auch ein Protector
Seiner Margarethen heiſt;
Weg mit allem ungluͤcks-eßig
Der den Perlen iſt gehaͤßig/
Daß er dieſe nicht zerbeiſt.
Schlaff-
P 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |