Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.Galante und Spricht etwan der argwohn was falsches von mir?Ach! glaube mein hertze gehöret nur dir. 3. Denn thu ich gleich etwas zu veinem verdruß/Geschieht es/ mein Engel/ dieweil ich so muß/ Sonst bleib ich dein eigen/ Und muß ich's verschweigen Hegt dennoch mein hertze verdeckete glut/ Lisette/ dir brennet unendlich mein blut. 4. Ja liebe durch mißgunst und strenge der zeit/Lisette/ noch morgen so grausam als heut/ Liebt dennoch mein hertze/ Sie mitten im schmertze/ Wird endlich ihr wühten auf nimmer gerächt/ So sterb' ich auch einer Tyranninn ihr knecht. An die Solimene. 1. DEr himmel blitzt itzund auf meinen scheitel/Und schmeist mit Donner-keilen zu; Jch leide recht/ denn ich war gar zu eitel/ Jch suchte meiner seelen ruh/ Jndem/ das Unruh mir erweckt/ Und seel und leib fast in den brand gesteckt. 2. Du solst nicht andre neben-götter haben:Das ist/ was das geboht uns lehrt/ Und ich hab Solimene deine gaben/ Die sterblich/ fast als Gott verehrt/ Ein
Galante und Spricht etwan der argwohn was falſches von mir?Ach! glaube mein hertze gehoͤret nur dir. 3. Denn thu ich gleich etwas zu veinem verdruß/Geſchieht es/ mein Engel/ dieweil ich ſo muß/ Sonſt bleib ich dein eigen/ Und muß ich’s verſchweigen Hegt dennoch mein hertze verdeckete glut/ Liſette/ dir brennet unendlich mein blut. 4. Ja liebe durch mißgunſt und ſtrenge der zeit/Liſette/ noch morgen ſo grauſam als heut/ Liebt dennoch mein hertze/ Sie mitten im ſchmertze/ Wird endlich ihr wuͤhten auf nimmer geraͤcht/ So ſterb’ ich auch einer Tyranninn ihr knecht. An die Solimene. 1. DEr himmel blitzt itzund auf meinen ſcheitel/Und ſchmeiſt mit Donner-keilen zu; Jch leide recht/ denn ich war gar zu eitel/ Jch ſuchte meiner ſeelen ruh/ Jndem/ das Unruh mir erweckt/ Und ſeel und leib faſt in den brand geſteckt. 2. Du ſolſt nicht andre neben-goͤtter haben:Das iſt/ was das geboht uns lehrt/ Und ich hab Solimene deine gaben/ Die ſterblich/ faſt als Gott verehrt/ Ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0126" n="124"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Galante und</hi> </fw><lb/> <l>Spricht etwan der argwohn was falſches von mir?</l><lb/> <l>Ach! glaube mein hertze gehoͤret nur dir.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head> <hi rendition="#b">3.</hi> </head><lb/> <l>Denn thu ich gleich etwas zu veinem verdruß/</l><lb/> <l>Geſchieht es/ mein Engel/ dieweil ich ſo muß/</l><lb/> <l>Sonſt bleib ich dein eigen/</l><lb/> <l>Und muß ich’s verſchweigen</l><lb/> <l>Hegt dennoch mein hertze verdeckete glut/</l><lb/> <l>Liſette/ dir brennet unendlich mein blut.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/> <l>Ja liebe durch mißgunſt und ſtrenge der zeit/</l><lb/> <l>Liſette/ noch morgen ſo grauſam als heut/</l><lb/> <l>Liebt dennoch mein hertze/</l><lb/> <l>Sie mitten im ſchmertze/</l><lb/> <l>Wird endlich ihr wuͤhten auf nimmer geraͤcht/</l><lb/> <l>So ſterb’ ich auch einer Tyranninn ihr knecht.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">An die Solimene.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <head> <hi rendition="#b">1.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">D</hi>Er himmel blitzt itzund auf meinen ſcheitel/</l><lb/> <l>Und ſchmeiſt mit Donner-keilen zu;</l><lb/> <l>Jch leide recht/ denn ich war gar zu eitel/</l><lb/> <l>Jch ſuchte meiner ſeelen ruh/</l><lb/> <l>Jndem/ das Unruh mir erweckt/</l><lb/> <l>Und ſeel und leib faſt in den brand geſteckt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head> <hi rendition="#b">2.</hi> </head><lb/> <l>Du ſolſt nicht andre neben-goͤtter haben:</l><lb/> <l>Das iſt/ was das geboht uns lehrt/</l><lb/> <l>Und ich hab Solimene deine gaben/</l><lb/> <l>Die ſterblich/ faſt als Gott verehrt/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/> </lg> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [124/0126]
Galante und
Spricht etwan der argwohn was falſches von mir?
Ach! glaube mein hertze gehoͤret nur dir.
3.
Denn thu ich gleich etwas zu veinem verdruß/
Geſchieht es/ mein Engel/ dieweil ich ſo muß/
Sonſt bleib ich dein eigen/
Und muß ich’s verſchweigen
Hegt dennoch mein hertze verdeckete glut/
Liſette/ dir brennet unendlich mein blut.
4.
Ja liebe durch mißgunſt und ſtrenge der zeit/
Liſette/ noch morgen ſo grauſam als heut/
Liebt dennoch mein hertze/
Sie mitten im ſchmertze/
Wird endlich ihr wuͤhten auf nimmer geraͤcht/
So ſterb’ ich auch einer Tyranninn ihr knecht.
An die Solimene.
1.
DEr himmel blitzt itzund auf meinen ſcheitel/
Und ſchmeiſt mit Donner-keilen zu;
Jch leide recht/ denn ich war gar zu eitel/
Jch ſuchte meiner ſeelen ruh/
Jndem/ das Unruh mir erweckt/
Und ſeel und leib faſt in den brand geſteckt.
2.
Du ſolſt nicht andre neben-goͤtter haben:
Das iſt/ was das geboht uns lehrt/
Und ich hab Solimene deine gaben/
Die ſterblich/ faſt als Gott verehrt/
Ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |