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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
Entweder ich sterbe verzweiffelungs voll/
Bald oder ich kriege
Erhörung zum siege/
Und übe
Die liebe/
Jm leiden
Und freuden/
Doch wünsch' ich das letzte von beyden.


Die bewachende Seufftzer.
C. H.
1.
NEhmt/ ihr seufftzer! alle winde
Nun zu mit-gehülffen an/
Und bemüht euch so geschwinde
Als ich nur gedencken kan/
Hin zu jenen dichten bäumen/
Wo mein kind im schatten liegt/
Und mit angenehmen träumen/
Von dem schlaffe wird gewiegt.
2.
Fallt auff ihre brüste nieder/
Wie ein sanffter frühlings-wind/
Und umschliesset diese glieder/
Die zwar fleisch/ doch marmel sind/
Haltet da genaue wache/
Daß kein molch noch hoppe-pferd
Sich an ihren purpur mache/
Denn er ist was bessers werth.
3. Merckt
Galante und
Entweder ich ſterbe verzweiffelungs voll/
Bald oder ich kriege
Erhoͤrung zum ſiege/
Und uͤbe
Die liebe/
Jm leiden
Und freuden/
Doch wuͤnſch’ ich das letzte von beyden.


Die bewachende Seufftzer.
C. H.
1.
NEhmt/ ihr ſeufftzer! alle winde
Nun zu mit-gehuͤlffen an/
Und bemuͤht euch ſo geſchwinde
Als ich nur gedencken kan/
Hin zu jenen dichten baͤumen/
Wo mein kind im ſchatten liegt/
Und mit angenehmen traͤumen/
Von dem ſchlaffe wird gewiegt.
2.
Fallt auff ihre bruͤſte nieder/
Wie ein ſanffter fruͤhlings-wind/
Und umſchlieſſet dieſe glieder/
Die zwar fleiſch/ doch marmel ſind/
Haltet da genaue wache/
Daß kein molch noch hoppe-pferd
Sich an ihren purpur mache/
Denn er iſt was beſſers werth.
3. Merckt
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[114/0116] Galante und Entweder ich ſterbe verzweiffelungs voll/ Bald oder ich kriege Erhoͤrung zum ſiege/ Und uͤbe Die liebe/ Jm leiden Und freuden/ Doch wuͤnſch’ ich das letzte von beyden. Die bewachende Seufftzer. C. H. 1. NEhmt/ ihr ſeufftzer! alle winde Nun zu mit-gehuͤlffen an/ Und bemuͤht euch ſo geſchwinde Als ich nur gedencken kan/ Hin zu jenen dichten baͤumen/ Wo mein kind im ſchatten liegt/ Und mit angenehmen traͤumen/ Von dem ſchlaffe wird gewiegt. 2. Fallt auff ihre bruͤſte nieder/ Wie ein ſanffter fruͤhlings-wind/ Und umſchlieſſet dieſe glieder/ Die zwar fleiſch/ doch marmel ſind/ Haltet da genaue wache/ Daß kein molch noch hoppe-pferd Sich an ihren purpur mache/ Denn er iſt was beſſers werth. 3. Merckt

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/116>, abgerufen am 02.05.2024.