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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Galante Gedichte.
Suchstu vielleicht ein hertz mit freundschafft angefüllet/
Ein hertz/ das lieb und gunst zu deinen füssen legt/
Ein hertz/ aus welchem selbst die reinste treue quillet/
Und dessen adern nichts als keusche demuth regt?
Nicht suche/ schönstes bild/ du kanst bey mir schon finden
Ein hertze/ das dich selbst als seine göttin ehrt/
Das sich auff ewig will zu deinem dienst verbinden/
Und dessen reine glut kein sturm der zeit versehrt.
Komm! komm! demnach mein licht! und nimm was dir gebühret/
Reiß diesen treuen schatz nach deinem willen hin/
Und glaube daß ich stets/ so lang mein hertz sich rühret/
Jn unverrückter gunst dein treuer diener bin.


An ihre augen.
C. E.
STrahlt/ schönste sonnen/ mich mit holden blicken an/
Jhr wißt/ was eure glut in meiner seelen kan;
Doch nein! versteckt euch nur/ ihr spiegel harter sinnen/
Was nützt mir eure lust/ und angenehmer schertz?
Aurora bleibt doch stoltz/ und ihr ergrimmtes hertz
Kan niemand durch gewalt noch bitte mehr gewinnen.


Sie erkläret sich seine schwester zu seyn.
C. E.
DEs himmels ausspruch hat mein glücke weit getrieben/
Er heißt mich Phillis nun als eine schwester lieben/
Und will/ ich soll ihr bruder seyn:
Denn weil ja meiner treu ein gleiches recht gebühret/
So will er eben auch mich durch ein wort erfreun/
Das nichts/ denn lieb' und treu/ in seinem munde führet.
Der nahme Phillis ist nur schatten-werck gewesen/
Jch ließ sie bloß daraus ihr steinern hertze lesen
Und
D 3
Galante Gedichte.
Suchſtu vielleicht ein hertz mit freundſchafft angefuͤllet/
Ein hertz/ das lieb und gunſt zu deinen fuͤſſen legt/
Ein hertz/ aus welchem ſelbſt die reinſte treue quillet/
Und deſſen adern nichts als keuſche demuth regt?
Nicht ſuche/ ſchoͤnſtes bild/ du kanſt bey mir ſchon finden
Ein hertze/ das dich ſelbſt als ſeine goͤttin ehrt/
Das ſich auff ewig will zu deinem dienſt verbinden/
Und deſſen reine glut kein ſturm der zeit verſehrt.
Kom̃! kom̃! demnach mein licht! und nimm was dir gebuͤhret/
Reiß dieſen treuen ſchatz nach deinem willen hin/
Und glaube daß ich ſtets/ ſo lang mein hertz ſich ruͤhret/
Jn unverruͤckter gunſt dein treuer diener bin.


An ihre augen.
C. E.
STrahlt/ ſchoͤnſte ſonnen/ mich mit holden blicken an/
Jhr wißt/ was eure glut in meiner ſeelen kan;
Doch nein! verſteckt euch nur/ ihr ſpiegel harter ſinnen/
Was nuͤtzt mir eure luſt/ und angenehmer ſchertz?
Aurora bleibt doch ſtoltz/ und ihr ergrimmtes hertz
Kan niemand durch gewalt noch bitte mehr gewinnen.


Sie erklaͤret ſich ſeine ſchweſter zu ſeyn.
C. E.
DEs himmels ausſpruch hat mein gluͤcke weit getrieben/
Er heißt mich Phillis nun als eine ſchweſter lieben/
Und will/ ich ſoll ihr bruder ſeyn:
Denn weil ja meiner treu ein gleiches recht gebuͤhret/
So will er eben auch mich durch ein wort erfreun/
Das nichts/ denn lieb’ und treu/ in ſeinem munde fuͤhret.
Der nahme Phillis iſt nur ſchatten-werck geweſen/
Jch ließ ſie bloß daraus ihr ſteinern hertze leſen
Und
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[53/0069] Galante Gedichte. Suchſtu vielleicht ein hertz mit freundſchafft angefuͤllet/ Ein hertz/ das lieb und gunſt zu deinen fuͤſſen legt/ Ein hertz/ aus welchem ſelbſt die reinſte treue quillet/ Und deſſen adern nichts als keuſche demuth regt? Nicht ſuche/ ſchoͤnſtes bild/ du kanſt bey mir ſchon finden Ein hertze/ das dich ſelbſt als ſeine goͤttin ehrt/ Das ſich auff ewig will zu deinem dienſt verbinden/ Und deſſen reine glut kein ſturm der zeit verſehrt. Kom̃! kom̃! demnach mein licht! und nimm was dir gebuͤhret/ Reiß dieſen treuen ſchatz nach deinem willen hin/ Und glaube daß ich ſtets/ ſo lang mein hertz ſich ruͤhret/ Jn unverruͤckter gunſt dein treuer diener bin. An ihre augen. C. E. STrahlt/ ſchoͤnſte ſonnen/ mich mit holden blicken an/ Jhr wißt/ was eure glut in meiner ſeelen kan; Doch nein! verſteckt euch nur/ ihr ſpiegel harter ſinnen/ Was nuͤtzt mir eure luſt/ und angenehmer ſchertz? Aurora bleibt doch ſtoltz/ und ihr ergrimmtes hertz Kan niemand durch gewalt noch bitte mehr gewinnen. Sie erklaͤret ſich ſeine ſchweſter zu ſeyn. C. E. DEs himmels ausſpruch hat mein gluͤcke weit getrieben/ Er heißt mich Phillis nun als eine ſchweſter lieben/ Und will/ ich ſoll ihr bruder ſeyn: Denn weil ja meiner treu ein gleiches recht gebuͤhret/ So will er eben auch mich durch ein wort erfreun/ Das nichts/ denn lieb’ und treu/ in ſeinem munde fuͤhret. Der nahme Phillis iſt nur ſchatten-werck geweſen/ Jch ließ ſie bloß daraus ihr ſteinern hertze leſen Und D 3

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/69>, abgerufen am 22.11.2024.