Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.
2. Euch bet ich an/ ihr feuerreichen augen/Die ihr mich habt in volle glut gesetzt/ Aus euch muß man die liebe in sich saugen/ So bald man sich an eurem glantz ergetzt; Es muß euch selbst der schönste demant weichen/ Sein blitz wird nie gleich eurem strahle gehn; Belinde ist dem himmel zu vergleichen/ Dieweil an ihr so schöne sterne stehn. 3. Erzürne nicht/ du sonne meiner seelen/Daß sich so weit mein mattes hertze wagt/ Jndem es dir mit zittern und mit quälen Demüthigst ietzt sein bittres leiben klagt. Die anmuth/ so auf deinen wangen spielet/ Hat selbiges verfesselt und verstrickt/ Und weil es nichts als lauter feuer fühlet/ So will es auch durch feuer seyn erquickt. 4. Hier liege ich zu deinen zarten füssen/Nim schönste mich zu deinem diener an; Jch suche nichts als deine hand zu küssen/ Die stets so sehr die hertzen fesseln kan: Das meinige sey dir hiemit ergeben/ Verschmäh es nicht/ es rühris ein keuscher trieb; Es wünscht bey dir in diensten stets zu leben/ Denn du bist mir mehr als mein leben lieb. 1. LAurette/ seit du mich besiegetUnd ich durch dich verwundet bin/ So Y 4
2. Euch bet ich an/ ihr feuerreichen augen/Die ihr mich habt in volle glut geſetzt/ Aus euch muß man die liebe in ſich ſaugen/ So bald man ſich an eurem glantz ergetzt; Es muß euch ſelbſt der ſchoͤnſte demant weichen/ Sein blitz wird nie gleich eurem ſtrahle gehn; Belinde iſt dem himmel zu vergleichen/ Dieweil an ihr ſo ſchoͤne ſterne ſtehn. 3. Erzuͤrne nicht/ du ſonne meiner ſeelen/Daß ſich ſo weit mein mattes hertze wagt/ Jndem es dir mit zittern und mit quaͤlen Demuͤthigſt ietzt ſein bittres leiben klagt. Die anmuth/ ſo auf deinen wangen ſpielet/ Hat ſelbiges verfeſſelt und verſtrickt/ Und weil es nichts als lauter feuer fuͤhlet/ So will es auch durch feuer ſeyn erquickt. 4. Hier liege ich zu deinen zarten fuͤſſen/Nim ſchoͤnſte mich zu deinem diener an; Jch ſuche nichts als deine hand zu kuͤſſen/ Die ſtets ſo ſehr die hertzen feſſeln kan: Das meinige ſey dir hiemit ergeben/ Verſchmaͤh es nicht/ es ruͤhris ein keuſcher trieb; Es wuͤnſcht bey dir in dienſten ſtets zu leben/ Denn du biſt mir mehr als mein leben lieb. 1. LAurette/ ſeit du mich beſiegetUnd ich durch dich verwundet bin/ So Y 4
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Vermiſchte Gedichte.
Du haſt mich dir/ o liebliche Belinde/
Zum ſclaven gantz durch einen blick gemacht/
So daß ich mich gantz auſſer mir befinde.
Wie weit hat mich die liebe doch gebracht!
2.
Euch bet ich an/ ihr feuerreichen augen/
Die ihr mich habt in volle glut geſetzt/
Aus euch muß man die liebe in ſich ſaugen/
So bald man ſich an eurem glantz ergetzt;
Es muß euch ſelbſt der ſchoͤnſte demant weichen/
Sein blitz wird nie gleich eurem ſtrahle gehn;
Belinde iſt dem himmel zu vergleichen/
Dieweil an ihr ſo ſchoͤne ſterne ſtehn.
3.
Erzuͤrne nicht/ du ſonne meiner ſeelen/
Daß ſich ſo weit mein mattes hertze wagt/
Jndem es dir mit zittern und mit quaͤlen
Demuͤthigſt ietzt ſein bittres leiben klagt.
Die anmuth/ ſo auf deinen wangen ſpielet/
Hat ſelbiges verfeſſelt und verſtrickt/
Und weil es nichts als lauter feuer fuͤhlet/
So will es auch durch feuer ſeyn erquickt.
4.
Hier liege ich zu deinen zarten fuͤſſen/
Nim ſchoͤnſte mich zu deinem diener an;
Jch ſuche nichts als deine hand zu kuͤſſen/
Die ſtets ſo ſehr die hertzen feſſeln kan:
Das meinige ſey dir hiemit ergeben/
Verſchmaͤh es nicht/ es ruͤhris ein keuſcher trieb;
Es wuͤnſcht bey dir in dienſten ſtets zu leben/
Denn du biſt mir mehr als mein leben lieb.
1.
LAurette/ ſeit du mich beſieget
Und ich durch dich verwundet bin/
So
Y 4
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