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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Die Themse-Nymphen.
Aria.

1.
KOmm tapffrer Gideon/ zu palmen auserkohren/
Nachdem du Midian bekriegt/
Und Türck und Tartar hast besiegt;
Wird unter Jsrael dein ruhm stets neugebohren.
Wir nehmen dich mit jauchzen an/
Es singet/ was nur singen kan:
Erklinget ihr stimmen bey lauten und geigen/
Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt schweigen.
2.
Der Adler/ welchen nord/ süd/ ost und west verehret/
Hat sich an deiner glut erquickt/
Da du den fahlen mond erstickt/
Und durch den heissen strahl den Alcoran versehret;
Uns aber muß dein helden-schein
Ein aufbot dieser lieder seyn:
Erklinget ihr stimmen bey lauten und geigen/
Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt schweigen.
3.
Dein nahme/ welcher sonst dem donner gleich gewittert/
Der blitz und schläge mit sich führt/
Und wo der Hellespont sich rührt/
Die Dardanellen hat durch seinen knall erschüttert;
Jst uns ein angenehmer klang/
Bey deines ruhmes lobgesang:
Erklinget ihr stimmen bey lauten und geigen/
Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt schweigen.
4.
Was mögen wir uns nicht von deiner faust versprechen?
Die so viel wunderwercke thut;
Wann unsres Königs witz und muth
Der feinde stoltze macht mit dir zugleich wird brechen.
Dann
Vermiſchte Gedichte.
Die Themſe-Nymphen.
Aria.

1.
KOmm tapffrer Gideon/ zu palmen auserkohren/
Nachdem du Midian bekriegt/
Und Tuͤrck und Tartar haſt beſiegt;
Wird unter Jſrael dein ruhm ſtets neugebohren.
Wir nehmen dich mit jauchzen an/
Es ſinget/ was nur ſingen kan:
Erklinget ihr ſtimmen bey lauten und geigen/
Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt ſchweigen.
2.
Der Adler/ welchen nord/ ſuͤd/ oſt und weſt verehret/
Hat ſich an deiner glut erquickt/
Da du den fahlen mond erſtickt/
Und durch den heiſſen ſtrahl den Alcoran verſehret;
Uns aber muß dein helden-ſchein
Ein aufbot dieſer lieder ſeyn:
Erklinget ihr ſtimmen bey lauten und geigen/
Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt ſchweigen.
3.
Dein nahme/ welcher ſonſt dem donner gleich gewittert/
Der blitz und ſchlaͤge mit ſich fuͤhrt/
Und wo der Helleſpont ſich ruͤhrt/
Die Dardanellen hat durch ſeinen knall erſchuͤttert;
Jſt uns ein angenehmer klang/
Bey deines ruhmes lobgeſang:
Erklinget ihr ſtimmen bey lauten und geigen/
Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt ſchweigen.
4.
Was moͤgen wir uns nicht von deiner fauſt verſprechen?
Die ſo viel wunderwercke thut;
Wann unſres Koͤnigs witz und muth
Der feinde ſtoltze macht mit dir zugleich wird brechen.
Dann
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[226/0242] Vermiſchte Gedichte. Die Themſe-Nymphen. Aria. 1. KOmm tapffrer Gideon/ zu palmen auserkohren/ Nachdem du Midian bekriegt/ Und Tuͤrck und Tartar haſt beſiegt; Wird unter Jſrael dein ruhm ſtets neugebohren. Wir nehmen dich mit jauchzen an/ Es ſinget/ was nur ſingen kan: Erklinget ihr ſtimmen bey lauten und geigen/ Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt ſchweigen. 2. Der Adler/ welchen nord/ ſuͤd/ oſt und weſt verehret/ Hat ſich an deiner glut erquickt/ Da du den fahlen mond erſtickt/ Und durch den heiſſen ſtrahl den Alcoran verſehret; Uns aber muß dein helden-ſchein Ein aufbot dieſer lieder ſeyn: Erklinget ihr ſtimmen bey lauten und geigen/ Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt ſchweigen. 3. Dein nahme/ welcher ſonſt dem donner gleich gewittert/ Der blitz und ſchlaͤge mit ſich fuͤhrt/ Und wo der Helleſpont ſich ruͤhrt/ Die Dardanellen hat durch ſeinen knall erſchuͤttert; Jſt uns ein angenehmer klang/ Bey deines ruhmes lobgeſang: Erklinget ihr ſtimmen bey lauten und geigen/ Weil trummeln/ canonen und paucken jetzt ſchweigen. 4. Was moͤgen wir uns nicht von deiner fauſt verſprechen? Die ſo viel wunderwercke thut; Wann unſres Koͤnigs witz und muth Der feinde ſtoltze macht mit dir zugleich wird brechen. Dann

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/242>, abgerufen am 23.11.2024.