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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Diß ist ein trost für uns! hierdurch wird uns ersetzt/
Was uns vorhin betrübt und unsern geist gequälet:
Wir lachen unsers bluts/ und wie wir seyn verletzt/
Dieweil man selbiges zu deinem ruhme zehlet.
Wenn das verhängniß gönnt/ daß Brennus adler sich/
Die ietzt zerstreuet seyn/ zusammen mögen bringen/
Und durch den kühnen flug/ vereiniget durch dich
Und deine tapfre faust/ dem feind entgegen schwingen:
So wird es wiederum nach altem ruhme gehn;
(Die hoffnung triegt mich nicht) mit kriegen und mit siegen:
Des Brennus nahme wird unüberwindlich stehn/
Und was sich feindlich nennt zu dessen füssen liegen.
Diß laß dein werck auch seyn/ so deinen stamm-baum ziert;
Die wahre weissagung auff dich/ du zier der Brennen/
Gibt mir mein Helicon/ daß man dich billig wird
Auch nach dem fünfften einst den sechsten Carl benennen!


Die glorwürdigste thaten des Durchl. Hauses
Hohen-Zollern wider die Türcken an den
Großmächtigsten Churfürsten zu
Brandenburg
Friedrich Wilhelm den Grossen.
GRoßmächtigster Marcell/ du adler von den helden/
Der sich durch tapfferkeit bis an die sonne schwingt/
Die welt kan mehr von dir als Alexandern melden/
Kein ore ist/ wo man nicht von deinen thaten fingt.
Die Barbern reden noch vom blitze der granaten/
Den dein erlauchter glantz auff ihren kopf gestreut/
Und deine Majestät verehren Potentaten/
Vor deren waffen sich auch wohl ein Cäsar scheut/
Die Tartarey hat schon vor zweymahl funffzehn jahren
Zu dir nach Königsberg gesandten abgeschickt/
Jtzt kommen andre mehr auch von dem grossen Czaaren/
Wer weiß/ wer künfftig noch nach deinem throne blickt?
Die
Vermiſchte Gedichte.
Diß iſt ein troſt fuͤr uns! hierdurch wird uns erſetzt/
Was uns vorhin betruͤbt und unſern geiſt gequaͤlet:
Wir lachen unſers bluts/ und wie wir ſeyn verletzt/
Dieweil man ſelbiges zu deinem ruhme zehlet.
Wenn das verhaͤngniß goͤnnt/ daß Brennus adler ſich/
Die ietzt zerſtreuet ſeyn/ zuſammen moͤgen bringen/
Und durch den kuͤhnen flug/ vereiniget durch dich
Und deine tapfre fauſt/ dem feind entgegen ſchwingen:
So wird es wiederum nach altem ruhme gehn;
(Die hoffnung triegt mich nicht) mit kriegen und mit ſiegen:
Des Brennus nahme wird unuͤberwindlich ſtehn/
Und was ſich feindlich nennt zu deſſen fuͤſſen liegen.
Diß laß dein werck auch ſeyn/ ſo deinen ſtamm-baum ziert;
Die wahre weiſſagung auff dich/ du zier der Brennen/
Gibt mir mein Helicon/ daß man dich billig wird
Auch nach dem fuͤnfften einſt den ſechſten Carl benennen!


Die glorwuͤrdigſte thaten des Durchl. Hauſes
Hohen-Zollern wider die Tuͤrcken an den
Großmaͤchtigſten Churfuͤrſten zu
Brandenburg
Friedrich Wilhelm den Groſſen.
GRoßmaͤchtigſter Marcell/ du adler von den helden/
Der ſich durch tapfferkeit bis an die ſonne ſchwingt/
Die welt kan mehr von dir als Alexandern melden/
Kein ore iſt/ wo man nicht von deinen thaten fingt.
Die Barbern reden noch vom blitze der granaten/
Den dein erlauchter glantz auff ihren kopf geſtreut/
Und deine Majeſtaͤt verehren Potentaten/
Vor deren waffen ſich auch wohl ein Caͤſar ſcheut/
Die Tartarey hat ſchon vor zweymahl funffzehn jahren
Zu dir nach Koͤnigsberg geſandten abgeſchickt/
Jtzt kommen andre mehr auch von dem groſſen Czaaren/
Wer weiß/ wer kuͤnfftig noch nach deinem throne blickt?
Die
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[219/0235] Vermiſchte Gedichte. Diß iſt ein troſt fuͤr uns! hierdurch wird uns erſetzt/ Was uns vorhin betruͤbt und unſern geiſt gequaͤlet: Wir lachen unſers bluts/ und wie wir ſeyn verletzt/ Dieweil man ſelbiges zu deinem ruhme zehlet. Wenn das verhaͤngniß goͤnnt/ daß Brennus adler ſich/ Die ietzt zerſtreuet ſeyn/ zuſammen moͤgen bringen/ Und durch den kuͤhnen flug/ vereiniget durch dich Und deine tapfre fauſt/ dem feind entgegen ſchwingen: So wird es wiederum nach altem ruhme gehn; (Die hoffnung triegt mich nicht) mit kriegen und mit ſiegen: Des Brennus nahme wird unuͤberwindlich ſtehn/ Und was ſich feindlich nennt zu deſſen fuͤſſen liegen. Diß laß dein werck auch ſeyn/ ſo deinen ſtamm-baum ziert; Die wahre weiſſagung auff dich/ du zier der Brennen/ Gibt mir mein Helicon/ daß man dich billig wird Auch nach dem fuͤnfften einſt den ſechſten Carl benennen! Die glorwuͤrdigſte thaten des Durchl. Hauſes Hohen-Zollern wider die Tuͤrcken an den Großmaͤchtigſten Churfuͤrſten zu Brandenburg Friedrich Wilhelm den Groſſen. GRoßmaͤchtigſter Marcell/ du adler von den helden/ Der ſich durch tapfferkeit bis an die ſonne ſchwingt/ Die welt kan mehr von dir als Alexandern melden/ Kein ore iſt/ wo man nicht von deinen thaten fingt. Die Barbern reden noch vom blitze der granaten/ Den dein erlauchter glantz auff ihren kopf geſtreut/ Und deine Majeſtaͤt verehren Potentaten/ Vor deren waffen ſich auch wohl ein Caͤſar ſcheut/ Die Tartarey hat ſchon vor zweymahl funffzehn jahren Zu dir nach Koͤnigsberg geſandten abgeſchickt/ Jtzt kommen andre mehr auch von dem groſſen Czaaren/ Wer weiß/ wer kuͤnfftig noch nach deinem throne blickt? Die

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/235>, abgerufen am 02.05.2024.