Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.Vermischte Arien. Der wird erst schöne sachen wissen/Der sie mit appetit darff küssen. Mir steht die thür vor andern offen. Doch weil mich vor die courtoisie Mein glücke läst was bessers hoffen/ So geb ich mir auch keine müh/ Und habe den termin im lieben Auff lange zeit noch abgeschrieben. Ich will bey guten freunden bleiben/ Die sollen manchen lieben tag Die lange zeit gewünscht vertreiben. Und weil Coffee und auch toback Die angenehme lust vermehren/ Will ich die liebe noch verschweren. Wenn ja mein hertz an solchen dingen/ Sich endlich noch verplämpern soll/ So laß ich mich durchaus nicht zwingen/ Gezwungne speise schmeckt nicht wohl. Ich muß die wahl und freyheit haben/ Wenn ich mich soll nach wunsche laben. Und also last mich - - - - Mit einer inelination/ Sonst geht mir alle lust verlohren. Deßwegen bleib ich auch davon/ Und mag mich nicht damit vermengen/ Noch vor der zeit die flügel hengen. Vermiſchte Arien. Der wird erſt ſchoͤne ſachen wiſſen/Der ſie mit appetit darff kuͤſſen. Mir ſteht die thuͤr vor andern offen. Doch weil mich vor die courtoiſie Mein gluͤcke laͤſt was beſſers hoffen/ So geb ich mir auch keine muͤh/ Und habe den termin im lieben Auff lange zeit noch abgeſchrieben. Ich will bey guten freunden bleiben/ Die ſollen manchen lieben tag Die lange zeit gewuͤnſcht vertreiben. Und weil Coffee und auch toback Die angenehme luſt vermehren/ Will ich die liebe noch verſchweren. Wenn ja mein hertz an ſolchen dingen/ Sich endlich noch verplaͤmpern ſoll/ So laß ich mich durchaus nicht zwingen/ Gezwungne ſpeiſe ſchmeckt nicht wohl. Ich muß die wahl und freyheit haben/ Wenn ich mich ſoll nach wunſche laben. Und alſo laſt mich ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ Mit einer inelination/ Sonſt geht mir alle luſt verlohren. Deßwegen bleib ich auch davon/ Und mag mich nicht damit vermengen/ Noch vor der zeit die fluͤgel hengen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <pb facs="#f0436" n="392"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Vermiſchte Arien.</hi> </fw><lb/> <l>Der wird erſt ſchoͤne ſachen wiſſen/</l><lb/> <l>Der ſie mit appetit darff kuͤſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Mir ſteht die thuͤr vor andern offen.</l><lb/> <l>Doch weil mich vor die courtoiſie</l><lb/> <l>Mein gluͤcke laͤſt was beſſers hoffen/</l><lb/> <l>So geb ich mir auch keine muͤh/</l><lb/> <l>Und habe den termin im lieben</l><lb/> <l>Auff lange zeit noch abgeſchrieben.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Ich will bey guten freunden bleiben/</l><lb/> <l>Die ſollen manchen lieben tag</l><lb/> <l>Die lange zeit gewuͤnſcht vertreiben.</l><lb/> <l>Und weil Coffee und auch toback</l><lb/> <l>Die angenehme luſt vermehren/</l><lb/> <l>Will ich die liebe noch verſchweren.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Wenn ja mein hertz an ſolchen dingen/</l><lb/> <l>Sich endlich noch verplaͤmpern ſoll/</l><lb/> <l>So laß ich mich durchaus nicht zwingen/</l><lb/> <l>Gezwungne ſpeiſe ſchmeckt nicht wohl.</l><lb/> <l>Ich muß die wahl und freyheit haben/</l><lb/> <l>Wenn ich mich ſoll nach wunſche laben.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Und alſo laſt mich <space dim="horizontal"/> ⸗ <space dim="horizontal"/> ⸗ <space dim="horizontal"/> ⸗ <space dim="horizontal"/> ⸗</l><lb/> <l>Mit einer inelination/</l><lb/> <l>Sonſt geht mir alle luſt verlohren.</l><lb/> <l>Deßwegen bleib ich auch davon/</l><lb/> <l>Und mag mich nicht damit vermengen/</l><lb/> <l>Noch vor der zeit die fluͤgel hengen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> <back> </back> </text> </TEI> [392/0436]
Vermiſchte Arien.
Der wird erſt ſchoͤne ſachen wiſſen/
Der ſie mit appetit darff kuͤſſen.
Mir ſteht die thuͤr vor andern offen.
Doch weil mich vor die courtoiſie
Mein gluͤcke laͤſt was beſſers hoffen/
So geb ich mir auch keine muͤh/
Und habe den termin im lieben
Auff lange zeit noch abgeſchrieben.
Ich will bey guten freunden bleiben/
Die ſollen manchen lieben tag
Die lange zeit gewuͤnſcht vertreiben.
Und weil Coffee und auch toback
Die angenehme luſt vermehren/
Will ich die liebe noch verſchweren.
Wenn ja mein hertz an ſolchen dingen/
Sich endlich noch verplaͤmpern ſoll/
So laß ich mich durchaus nicht zwingen/
Gezwungne ſpeiſe ſchmeckt nicht wohl.
Ich muß die wahl und freyheit haben/
Wenn ich mich ſoll nach wunſche laben.
Und alſo laſt mich ⸗ ⸗ ⸗ ⸗
Mit einer inelination/
Sonſt geht mir alle luſt verlohren.
Deßwegen bleib ich auch davon/
Und mag mich nicht damit vermengen/
Noch vor der zeit die fluͤgel hengen.
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