Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.Verliebte Arien. SYlvia dein kaltes nein Lescht mein feuer/ meine flammen/ Denn du wilst mich nur verdammen/ Daß ich soll geqvälet seyn. Qväle ja die andern glieder/ Gib mir nur das hertze wieder. Sylvia dein kaltes nein Kan mir diesen wunsch ertheilen. Wilst du grausame nicht heilen/ So erreg' auch keine pein; Ohne trost in zweiffel brennen/ Ist ein steter tod zu nennen. Sylvia dein kaltes nein Will mir durch die seele gehen/ Darum muß ich dir gestehen/ Es friert meine liebe ein/ Und bey deinen wanckelheiten/ Werd' ich keine glut bereiten. Sylvia dein kaltes nein/ Ist denn diß dein trost im lieben? Und die redlichkeit betrüben Heist vielleicht dein liebes-schein; Ach! die angebeten augen Soll'n mir nur zur hölle taugen. Sylvia dein kaltes nein Kan mir dennoch nicht verwehren Nicht zu lieben/ zu verehren/ Gib nur hier ein ja-wort drein. Doch bedencke meine schmertzen/ Geht dir denn mein nein zu hertzen? Ja dein allzuwahres nein Gibt den einschlag/ ich soll fliehen/ Und mich dieser angst entziehen/ Denn dein hertze sey ein stein; Drum aus deinen kalten ketten Will ich mich mit fliehen retten. C. H. V. H. U 2
Verliebte Arien. SYlvia dein kaltes nein Leſcht mein feuer/ meine flammen/ Denn du wilſt mich nur verdammen/ Daß ich ſoll geqvaͤlet ſeyn. Qvaͤle ja die andern glieder/ Gib mir nur das hertze wieder. Sylvia dein kaltes nein Kan mir dieſen wunſch ertheilen. Wilſt du grauſame nicht heilen/ So erreg’ auch keine pein; Ohne troſt in zweiffel brennen/ Iſt ein ſteter tod zu nennen. Sylvia dein kaltes nein Will mir durch die ſeele gehen/ Darum muß ich dir geſtehen/ Es friert meine liebe ein/ Und bey deinen wanckelheiten/ Werd’ ich keine glut bereiten. Sylvia dein kaltes nein/ Iſt denn diß dein troſt im lieben? Und die redlichkeit betruͤben Heiſt vielleicht dein liebes-ſchein; Ach! die angebeten augen Soll’n mir nur zur hoͤlle taugen. Sylvia dein kaltes nein Kan mir dennoch nicht verwehren Nicht zu lieben/ zu verehren/ Gib nur hier ein ja-wort drein. Doch bedencke meine ſchmertzen/ Geht dir denn mein nein zu hertzen? Ja dein allzuwahres nein Gibt den einſchlag/ ich ſoll fliehen/ Und mich dieſer angſt entziehen/ Denn dein hertze ſey ein ſtein; Drum aus deinen kalten ketten Will ich mich mit fliehen retten. C. H. V. H. U 2
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Verliebte Arien.
E. G. R.
SYlvia dein kaltes nein
Leſcht mein feuer/ meine flammen/
Denn du wilſt mich nur verdammen/
Daß ich ſoll geqvaͤlet ſeyn.
Qvaͤle ja die andern glieder/
Gib mir nur das hertze wieder.
Sylvia dein kaltes nein
Kan mir dieſen wunſch ertheilen.
Wilſt du grauſame nicht heilen/
So erreg’ auch keine pein;
Ohne troſt in zweiffel brennen/
Iſt ein ſteter tod zu nennen.
Sylvia dein kaltes nein
Will mir durch die ſeele gehen/
Darum muß ich dir geſtehen/
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Will ich mich mit fliehen retten.
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Zitationshilfe: | Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/351>, abgerufen am 01.07.2024. |