Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Und die fürstlichen Versprechen, Abzuthun die Staatsgebrechen -- Kannten je die alten Heiden Eine solche Poesie? Unser Adel ohne Ende, Unsre Räng' und unsre Stände -- Hatten wohl die Patriarchen Kindlichere Poesie? Unser ganzes Sein und Leben, Unser Hoffen, unser Streben -- Ward nicht Alles, ist nicht Alles, Alles, Alles Poesie? Und die fürſtlichen Verſprechen, Abzuthun die Staatsgebrechen — Kannten je die alten Heiden Eine ſolche Poeſie? Unſer Adel ohne Ende, Unſre Räng' und unſre Stände — Hatten wohl die Patriarchen Kindlichere Poeſie? Unſer ganzes Sein und Leben, Unſer Hoffen, unſer Streben — Ward nicht Alles, iſt nicht Alles, Alles, Alles Poeſie? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0091" n="71"/> <lg n="6"> <l>Und die fürſtlichen Verſprechen,</l><lb/> <l>Abzuthun die Staatsgebrechen —</l><lb/> <l>Kannten je die alten Heiden</l><lb/> <l>Eine ſolche Poeſie?</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Unſer Adel ohne Ende,</l><lb/> <l>Unſre Räng' und unſre Stände —</l><lb/> <l>Hatten wohl die Patriarchen</l><lb/> <l>Kindlichere Poeſie?</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Unſer ganzes Sein und Leben,</l><lb/> <l>Unſer Hoffen, unſer Streben —</l><lb/> <l>Ward nicht Alles, iſt nicht Alles,</l><lb/> <l>Alles, Alles Poeſie?</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0091]
Und die fürſtlichen Verſprechen,
Abzuthun die Staatsgebrechen —
Kannten je die alten Heiden
Eine ſolche Poeſie?
Unſer Adel ohne Ende,
Unſre Räng' und unſre Stände —
Hatten wohl die Patriarchen
Kindlichere Poeſie?
Unſer ganzes Sein und Leben,
Unſer Hoffen, unſer Streben —
Ward nicht Alles, iſt nicht Alles,
Alles, Alles Poeſie?
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