Drum wollen wir es stiller treiben Und wollen lieber bei Schiller bleiben. Wir, die wir die Poesie ins Leben trugen, Und uns für Ideen zankten und schlugen, Mit unsrer Begeisterung ausgepfiffen, Wir, von des Lebens Ernst ergriffen, Von seinem Leid und seiner Kläglichkeit, Von Hass und Neid und mancher Unerträglichkeit, Wir wünschen, daß Schiller auf Oberons Hifthorn blase, Daß das Philistervolk wider Willen tobe und rase, Und mit uns singe im lustigsten Triller: Hoch lebe! hoch, hoch Schiller!
Drum wollen wir es ſtiller treiben Und wollen lieber bei Schiller bleiben. Wir, die wir die Poeſie ins Leben trugen, Und uns für Ideen zankten und ſchlugen, Mit unſrer Begeiſterung ausgepfiffen, Wir, von des Lebens Ernſt ergriffen, Von ſeinem Leid und ſeiner Kläglichkeit, Von Haſs und Neid und mancher Unerträglichkeit, Wir wünſchen, daß Schiller auf Oberons Hifthorn blaſe, Daß das Philiſtervolk wider Willen tobe und raſe, Und mit uns ſinge im luſtigſten Triller: Hoch lebe! hoch, hoch Schiller!
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[204/0222]
Drum wollen wir es ſtiller treiben
Und wollen lieber bei Schiller bleiben.
Wir, die wir die Poeſie ins Leben trugen,
Und uns für Ideen zankten und ſchlugen,
Mit unſrer Begeiſterung ausgepfiffen,
Wir, von des Lebens Ernſt ergriffen,
Von ſeinem Leid und ſeiner Kläglichkeit,
Von Haſs und Neid und mancher Unerträglichkeit,
Wir wünſchen, daß Schiller auf Oberons Hifthorn blaſe,
Daß das Philiſtervolk wider Willen tobe und raſe,
Und mit uns ſinge im luſtigſten Triller:
Hoch lebe! hoch, hoch Schiller!
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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/222>, abgerufen am 16.02.2025.
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