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Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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für wen Ihr diesen Schmuck gefertigt habt. Für mich ganz allein, erwiderte Cardillac: ja Ihr möget, fuhr er fort, als Beide, die Maintenon und die Scudery, ihn ganz verwundert anblickten, jene voll Mißtrauen, diese voll banger Erwartung, wie sich nun die Sache wenden würde, ja Ihr möget das nun seltsam finden, Frau Marquise, aber es ist dem so. Bloß der schönen Arbeit willen suchte ich meine besten Steine zusammen und arbeitete aus Freude daran fleißiger und sorgfältiger als jemals. Vor weniger Zeit verschwand der Schmuck aus meiner Werkstatt auf unbegreifliche Weise. -- Dem Himmel sei es gedankt, rief die Scudery, indem ihr die Augen vor Freude funkelten und sie rasch und behende wie ein junges Mädchen von ihrem Lehnsessel aufsprang, auf den Cardillac losschritt und beide Hände auf seine Schultern legte: empfangt, sprach sie dann, empfangt, Meister Rene, das Eigenthum, das Euch verruchte Spitzbuben raubten, wieder zurück. -- Nun erzählte sie ausführlich, wie sie zu dem Schmuck gekommen. Cardillac hörte Alles schweigend mit niedergeschlagenen Augen an. Nur mitunter stieß er ein unvernehmliches, Hm! -- So! -- Ei! -- Hoho! -- aus und warf bald die Hände auf den Rücken, bald streichelte er leise Kinn und Wangen. Als nun die Scudery geendet, war es, als kämpfe Cardillac mit ganz besonderen Gedanken, die während dessen ihm gekommen, und als wolle irgend ein Entschluß sich nicht fügen und fördern. Er rieb sich die Stirne, er seufzte, er fuhr mit der Hand über

für wen Ihr diesen Schmuck gefertigt habt. Für mich ganz allein, erwiderte Cardillac: ja Ihr möget, fuhr er fort, als Beide, die Maintenon und die Scudery, ihn ganz verwundert anblickten, jene voll Mißtrauen, diese voll banger Erwartung, wie sich nun die Sache wenden würde, ja Ihr möget das nun seltsam finden, Frau Marquise, aber es ist dem so. Bloß der schönen Arbeit willen suchte ich meine besten Steine zusammen und arbeitete aus Freude daran fleißiger und sorgfältiger als jemals. Vor weniger Zeit verschwand der Schmuck aus meiner Werkstatt auf unbegreifliche Weise. — Dem Himmel sei es gedankt, rief die Scudery, indem ihr die Augen vor Freude funkelten und sie rasch und behende wie ein junges Mädchen von ihrem Lehnsessel aufsprang, auf den Cardillac losschritt und beide Hände auf seine Schultern legte: empfangt, sprach sie dann, empfangt, Meister René, das Eigenthum, das Euch verruchte Spitzbuben raubten, wieder zurück. — Nun erzählte sie ausführlich, wie sie zu dem Schmuck gekommen. Cardillac hörte Alles schweigend mit niedergeschlagenen Augen an. Nur mitunter stieß er ein unvernehmliches, Hm! — So! — Ei! — Hoho! — aus und warf bald die Hände auf den Rücken, bald streichelte er leise Kinn und Wangen. Als nun die Scudery geendet, war es, als kämpfe Cardillac mit ganz besonderen Gedanken, die während dessen ihm gekommen, und als wolle irgend ein Entschluß sich nicht fügen und fördern. Er rieb sich die Stirne, er seufzte, er fuhr mit der Hand über

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[0043] für wen Ihr diesen Schmuck gefertigt habt. Für mich ganz allein, erwiderte Cardillac: ja Ihr möget, fuhr er fort, als Beide, die Maintenon und die Scudery, ihn ganz verwundert anblickten, jene voll Mißtrauen, diese voll banger Erwartung, wie sich nun die Sache wenden würde, ja Ihr möget das nun seltsam finden, Frau Marquise, aber es ist dem so. Bloß der schönen Arbeit willen suchte ich meine besten Steine zusammen und arbeitete aus Freude daran fleißiger und sorgfältiger als jemals. Vor weniger Zeit verschwand der Schmuck aus meiner Werkstatt auf unbegreifliche Weise. — Dem Himmel sei es gedankt, rief die Scudery, indem ihr die Augen vor Freude funkelten und sie rasch und behende wie ein junges Mädchen von ihrem Lehnsessel aufsprang, auf den Cardillac losschritt und beide Hände auf seine Schultern legte: empfangt, sprach sie dann, empfangt, Meister René, das Eigenthum, das Euch verruchte Spitzbuben raubten, wieder zurück. — Nun erzählte sie ausführlich, wie sie zu dem Schmuck gekommen. Cardillac hörte Alles schweigend mit niedergeschlagenen Augen an. Nur mitunter stieß er ein unvernehmliches, Hm! — So! — Ei! — Hoho! — aus und warf bald die Hände auf den Rücken, bald streichelte er leise Kinn und Wangen. Als nun die Scudery geendet, war es, als kämpfe Cardillac mit ganz besonderen Gedanken, die während dessen ihm gekommen, und als wolle irgend ein Entschluß sich nicht fügen und fördern. Er rieb sich die Stirne, er seufzte, er fuhr mit der Hand über

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:42:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_scuderi_1910/43>, abgerufen am 07.10.2024.