treibt hier seinen Spuk auf mancherlei Weise, du bist ihm ganz lustig in die Krallen gelaufen, und er macht jetzt sein Tänzchen mit dir" -- Er ging wie¬ der einige Schritte auf und ab, dann sprach er wei¬ ter: "Mit dem Schlaf ist's nun einmal vorbey, und da dächt' ich, man rauchte eine Pfeife, und brächte so noch die paar Stündchen Nacht und Fin¬ sterniß hin!" -- Mit diesen Worten nahm der Alte eine thönerne Pfeife vom Wandschrank herab, und stopfte sie, ein Liedchen brummend, langsam und sorgfältig, dann suchte er unter vielen Papieren, bis er ein Blatt herausriß, es zum Fidibus zusammen¬ knetete und ansteckte. Die dicken Rauchwolken von sich blasend, sprach er zwischen den Zähnen: "Nun Vetter, wie war es mit dem Wolf?" -- Ich weiß nicht, wie dies ruhige Treiben des Alten seltsam auf mich wirkte. -- Es war, als sey ich gar nicht mehr in R. -- sitten -- die Baronin weit -- weit von mir entfernt, so daß ich sie nur mit den geflü¬ gelten Gedanken erreichen könne! -- Die letzte Frage des Alten verdroß mich. "Aber," fiel ich ein, "finden
treibt hier ſeinen Spuk auf mancherlei Weiſe, du biſt ihm ganz luſtig in die Krallen gelaufen, und er macht jetzt ſein Taͤnzchen mit dir“ — Er ging wie¬ der einige Schritte auf und ab, dann ſprach er wei¬ ter: „Mit dem Schlaf iſt's nun einmal vorbey, und da daͤcht' ich, man rauchte eine Pfeife, und braͤchte ſo noch die paar Stuͤndchen Nacht und Fin¬ ſterniß hin!“ — Mit dieſen Worten nahm der Alte eine thoͤnerne Pfeife vom Wandſchrank herab, und ſtopfte ſie, ein Liedchen brummend, langſam und ſorgfaͤltig, dann ſuchte er unter vielen Papieren, bis er ein Blatt herausriß, es zum Fidibus zuſammen¬ knetete und anſteckte. Die dicken Rauchwolken von ſich blaſend, ſprach er zwiſchen den Zaͤhnen: „Nun Vetter, wie war es mit dem Wolf?“ — Ich weiß nicht, wie dies ruhige Treiben des Alten ſeltſam auf mich wirkte. — Es war, als ſey ich gar nicht mehr in R. — ſitten — die Baronin weit — weit von mir entfernt, ſo daß ich ſie nur mit den gefluͤ¬ gelten Gedanken erreichen koͤnne! — Die letzte Frage des Alten verdroß mich. „Aber,“ fiel ich ein, „finden
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treibt hier ſeinen Spuk auf mancherlei Weiſe, du
biſt ihm ganz luſtig in die Krallen gelaufen, und er
macht jetzt ſein Taͤnzchen mit dir“ — Er ging wie¬
der einige Schritte auf und ab, dann ſprach er wei¬
ter: „Mit dem Schlaf iſt's nun einmal vorbey,
und da daͤcht' ich, man rauchte eine Pfeife, und
braͤchte ſo noch die paar Stuͤndchen Nacht und Fin¬
ſterniß hin!“ — Mit dieſen Worten nahm der Alte
eine thoͤnerne Pfeife vom Wandſchrank herab, und
ſtopfte ſie, ein Liedchen brummend, langſam und
ſorgfaͤltig, dann ſuchte er unter vielen Papieren, bis
er ein Blatt herausriß, es zum Fidibus zuſammen¬
knetete und anſteckte. Die dicken Rauchwolken von
ſich blaſend, ſprach er zwiſchen den Zaͤhnen: „Nun
Vetter, wie war es mit dem Wolf?“ — Ich weiß
nicht, wie dies ruhige Treiben des Alten ſeltſam
auf mich wirkte. — Es war, als ſey ich gar nicht
mehr in R. — ſitten — die Baronin weit — weit
von mir entfernt, ſo daß ich ſie nur mit den gefluͤ¬
gelten Gedanken erreichen koͤnne! — Die letzte Frage
des Alten verdroß mich. „Aber,“ fiel ich ein, „finden
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/158>, abgerufen am 25.11.2024.
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