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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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Instrumente zu retten. Alles hatten sie unver¬
sehrt in ein anderes Haus getragen, und dort
ein Zimmer in Beschlag genommen, welches
Nathanael nun sogleich bezog. Nicht son¬
derlich achtete er darauf, daß er dem Professor
Spalanzani gegenüber wohnte, und eben so
wenig schien es ihm etwas besonderes, als er be¬
merkte, daß er aus seinem Fenster gerade hinein in
das Zimmer blickte, wo oft Olimpia einsam saß,
so, daß er ihre Figur deutlich erkennen konnte,
wiewohl die Züge des Gesichts undeutlich und ver¬
worren blieben. Wohl fiel es ihm endlich auf,
daß Olimpia oft Stundenlang in derselben Stel¬
lung, wie er sie einst durch die Glasthüre ent¬
deckte, ohne irgend eine Beschäftigung an einem
kleinen Tische saß und daß sie offenbar unverwand¬
ten Blickes nach ihm herüberschaute; er mußte
sich auch selbst gestehen, daß er nie einen schö¬
neren Wuchs gesehen; indessen, Clara im
Herzen, blieb ihm die steife, starre Olimpia
höchst gleichgültig und nur zuweilen sah' er flüch¬
tig über sein Compendium herüber nach der schö¬

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Inſtrumente zu retten. Alles hatten ſie unver¬
ſehrt in ein anderes Haus getragen, und dort
ein Zimmer in Beſchlag genommen, welches
Nathanael nun ſogleich bezog. Nicht ſon¬
derlich achtete er darauf, daß er dem Profeſſor
Spalanzani gegenuͤber wohnte, und eben ſo
wenig ſchien es ihm etwas beſonderes, als er be¬
merkte, daß er aus ſeinem Fenſter gerade hinein in
das Zimmer blickte, wo oft Olimpia einſam ſaß,
ſo, daß er ihre Figur deutlich erkennen konnte,
wiewohl die Zuͤge des Geſichts undeutlich und ver¬
worren blieben. Wohl fiel es ihm endlich auf,
daß Olimpia oft Stundenlang in derſelben Stel¬
lung, wie er ſie einſt durch die Glasthuͤre ent¬
deckte, ohne irgend eine Beſchaͤftigung an einem
kleinen Tiſche ſaß und daß ſie offenbar unverwand¬
ten Blickes nach ihm heruͤberſchaute; er mußte
ſich auch ſelbſt geſtehen, daß er nie einen ſchoͤ¬
neren Wuchs geſehen; indeſſen, Clara im
Herzen, blieb ihm die ſteife, ſtarre Olimpia
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[49/0057] Inſtrumente zu retten. Alles hatten ſie unver¬ ſehrt in ein anderes Haus getragen, und dort ein Zimmer in Beſchlag genommen, welches Nathanael nun ſogleich bezog. Nicht ſon¬ derlich achtete er darauf, daß er dem Profeſſor Spalanzani gegenuͤber wohnte, und eben ſo wenig ſchien es ihm etwas beſonderes, als er be¬ merkte, daß er aus ſeinem Fenſter gerade hinein in das Zimmer blickte, wo oft Olimpia einſam ſaß, ſo, daß er ihre Figur deutlich erkennen konnte, wiewohl die Zuͤge des Geſichts undeutlich und ver¬ worren blieben. Wohl fiel es ihm endlich auf, daß Olimpia oft Stundenlang in derſelben Stel¬ lung, wie er ſie einſt durch die Glasthuͤre ent¬ deckte, ohne irgend eine Beſchaͤftigung an einem kleinen Tiſche ſaß und daß ſie offenbar unverwand¬ ten Blickes nach ihm heruͤberſchaute; er mußte ſich auch ſelbſt geſtehen, daß er nie einen ſchoͤ¬ neren Wuchs geſehen; indeſſen, Clara im Herzen, blieb ihm die ſteife, ſtarre Olimpia hoͤchſt gleichguͤltig und nur zuweilen ſah' er fluͤch¬ tig uͤber ſein Compendium heruͤber nach der ſchoͤ¬ D

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/57>, abgerufen am 24.11.2024.