und jeder Gemeinschaft mit ihm entsagt hättet. Ihr müßt fort von mir. Eure Wohnung ist Euch längst bereitet. Ihr müßt fort in's Schlo߬ gefängniß; dort möget ihr Euern Spuk treiben wie ihr wollt. Trabacchio weinte heftig, er bat um aller Heiligen willen ihn im Hause zu dulden und Georg, ohne zu begreifen, was das Alles wohl bedeute, stimmte in seine Bitten ein. "So bleibt denn noch morgen hier," sagte Andres, "ich will sehen, wie es mit der Betstunde gehen wird, wenn ich heimkomme von der Jagd." Am andern Tage gab es herrliches Herbstwetter, und Andres versprach sich eine reiche Beute. Als er von dem Anstand zurückkehrte, war es ganz finster geworden. Er fühlte sich im innersten Ge¬ müth besonders bewegt; seine merkwürdigen Schick¬ sale, Giorgina's Bild, sein ermordeter Knabe traten ihm so lebendig vor Augen, daß er tief in sich gekehrt, immer langsamer und langsamer den Jägern nachschlenderte, bis er sich endlich unversehends auf einem Nebenwege allein im
und jeder Gemeinſchaft mit ihm entſagt haͤttet. Ihr muͤßt fort von mir. Eure Wohnung iſt Euch laͤngſt bereitet. Ihr muͤßt fort in's Schlo߬ gefaͤngniß; dort moͤget ihr Euern Spuk treiben wie ihr wollt. Trabacchio weinte heftig, er bat um aller Heiligen willen ihn im Hauſe zu dulden und Georg, ohne zu begreifen, was das Alles wohl bedeute, ſtimmte in ſeine Bitten ein. „So bleibt denn noch morgen hier,“ ſagte Andres, „ich will ſehen, wie es mit der Betſtunde gehen wird, wenn ich heimkomme von der Jagd.“ Am andern Tage gab es herrliches Herbſtwetter, und Andres verſprach ſich eine reiche Beute. Als er von dem Anſtand zuruͤckkehrte, war es ganz finſter geworden. Er fuͤhlte ſich im innerſten Ge¬ muͤth beſonders bewegt; ſeine merkwuͤrdigen Schick¬ ſale, Giorgina's Bild, ſein ermordeter Knabe traten ihm ſo lebendig vor Augen, daß er tief in ſich gekehrt, immer langſamer und langſamer den Jaͤgern nachſchlenderte, bis er ſich endlich unverſehends auf einem Nebenwege allein im
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und jeder Gemeinſchaft mit ihm entſagt haͤttet.
Ihr muͤßt fort von mir. Eure Wohnung iſt
Euch laͤngſt bereitet. Ihr muͤßt fort in's Schlo߬
gefaͤngniß; dort moͤget ihr Euern Spuk treiben
wie ihr wollt. Trabacchio weinte heftig, er bat
um aller Heiligen willen ihn im Hauſe zu dulden
und Georg, ohne zu begreifen, was das Alles
wohl bedeute, ſtimmte in ſeine Bitten ein. „So
bleibt denn noch morgen hier,“ ſagte Andres,
„ich will ſehen, wie es mit der Betſtunde gehen
wird, wenn ich heimkomme von der Jagd.“ Am
andern Tage gab es herrliches Herbſtwetter, und
Andres verſprach ſich eine reiche Beute. Als
er von dem Anſtand zuruͤckkehrte, war es ganz
finſter geworden. Er fuͤhlte ſich im innerſten Ge¬
muͤth beſonders bewegt; ſeine merkwuͤrdigen Schick¬
ſale, Giorgina's Bild, ſein ermordeter Knabe
traten ihm ſo lebendig vor Augen, daß er tief
in ſich gekehrt, immer langſamer und langſamer
den Jaͤgern nachſchlenderte, bis er ſich endlich
unverſehends auf einem Nebenwege allein im
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/214>, abgerufen am 26.11.2024.
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