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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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geschnitten und das Herz herausgenommen. Je¬
desmal sei der Satan bei dieser Operation, bald
in dieser, bald in jener Gestalt, meistens aber
als Fledermaus mit menschlicher Larve, erschienen,
und habe mit breiten Flügeln das Kohlfeuer ange¬
facht, bei dem Trabacchio aus des Kindes
Herzblut köstliche Tropfen bereitet, die jeder
Siechheit kräftig widerständen. Die Weiber hätte
Trabacchio bald nachher auf diese, oder jene
heimliche Weise getödtet, so daß der schärfste
Blick des Arztes wohl nie auch die kleinste Spur
der Ermordung habe auffinden können. Nur
Trabacchio's letztes Weib, die ihm einen Sohn
geboren, der noch lebe, sei des natürlichen Todes
gestorben. --

Der Doktor Trabacchio gestand alles unver¬
holen ein und schien eine Freude daran zu finden,
das Gericht mit den schauerlichen Erzählungen
seiner Unthaten und vorzüglich der nähern Um¬
stände seines entsetzlichen Bündnisses mit dem
Satan in Verwirrung zu setzen. Die Geistlichen,

geſchnitten und das Herz herausgenommen. Je¬
desmal ſei der Satan bei dieſer Operation, bald
in dieſer, bald in jener Geſtalt, meiſtens aber
als Fledermaus mit menſchlicher Larve, erſchienen,
und habe mit breiten Fluͤgeln das Kohlfeuer ange¬
facht, bei dem Trabacchio aus des Kindes
Herzblut koͤſtliche Tropfen bereitet, die jeder
Siechheit kraͤftig widerſtaͤnden. Die Weiber haͤtte
Trabacchio bald nachher auf dieſe, oder jene
heimliche Weiſe getoͤdtet, ſo daß der ſchaͤrfſte
Blick des Arztes wohl nie auch die kleinſte Spur
der Ermordung habe auffinden koͤnnen. Nur
Trabacchio's letztes Weib, die ihm einen Sohn
geboren, der noch lebe, ſei des natuͤrlichen Todes
geſtorben. —

Der Doktor Trabacchio geſtand alles unver¬
holen ein und ſchien eine Freude daran zu finden,
das Gericht mit den ſchauerlichen Erzaͤhlungen
ſeiner Unthaten und vorzuͤglich der naͤhern Um¬
ſtaͤnde ſeines entſetzlichen Buͤndniſſes mit dem
Satan in Verwirrung zu ſetzen. Die Geiſtlichen,

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[184/0192] geſchnitten und das Herz herausgenommen. Je¬ desmal ſei der Satan bei dieſer Operation, bald in dieſer, bald in jener Geſtalt, meiſtens aber als Fledermaus mit menſchlicher Larve, erſchienen, und habe mit breiten Fluͤgeln das Kohlfeuer ange¬ facht, bei dem Trabacchio aus des Kindes Herzblut koͤſtliche Tropfen bereitet, die jeder Siechheit kraͤftig widerſtaͤnden. Die Weiber haͤtte Trabacchio bald nachher auf dieſe, oder jene heimliche Weiſe getoͤdtet, ſo daß der ſchaͤrfſte Blick des Arztes wohl nie auch die kleinſte Spur der Ermordung habe auffinden koͤnnen. Nur Trabacchio's letztes Weib, die ihm einen Sohn geboren, der noch lebe, ſei des natuͤrlichen Todes geſtorben. — Der Doktor Trabacchio geſtand alles unver¬ holen ein und ſchien eine Freude daran zu finden, das Gericht mit den ſchauerlichen Erzaͤhlungen ſeiner Unthaten und vorzuͤglich der naͤhern Um¬ ſtaͤnde ſeines entſetzlichen Buͤndniſſes mit dem Satan in Verwirrung zu ſetzen. Die Geiſtlichen,

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/192>, abgerufen am 28.11.2024.