"von seinen Dienern, die sich schnell aus dem Schlamm "hinanwälzten, nach Hause gebracht werden. -- "Vergebens arbeitete sich die Wurzel Mandragora aus "der Erde hervor, legte sich auf die Wunde, die der "heimtückische Egelprinz der Prinzessin geküßt, verge¬ "bens erhoben sich auf das Wehgeschrei der Wurzel "alle Blumen und stimmten ein in die trostlose Klage! "Da geschah es, daß der Genius Thetel gerade des "Weges kam; auch er wurde tief gerührt von Gama¬ "heh's Schönheit und ihrem unglücklichen Tode. Er "nahm die Prinzessin in die Arme, drückte sie an seine "Brust, mühte sich, ihr Leben einzuhauchen mit sei¬ "nem Athem, aber sie erwachte nicht aus dem To¬ "desschlaf. Da erblickte der Genius Thetel den ab¬ "scheulichen Egelprinzen den (so schwerfällig und trun¬ "ken war er) die Diener nicht hatten hinunterschaffen "können in den Palast, entbrannte in Zorn und "warf eine ganze Faust voll Krystallsalz dem häßlichen "Feinde auf den Leib, so daß er sogleich allen pur¬ "purnen Ichor, den er der Prinzessin Gamaheh aus¬ "gesogen, ausströmte und dann seinen Geist aufgab "unter vielen Zuckungen und Grimassen, auf elen¬ "digliche Weise. Alle Blumen, die ringsum stan¬ "den, tauchten aber ihre Kleider in diesen Ichor und "färbten sie zum ewigen Andenken der ermordeten
»von ſeinen Dienern, die ſich ſchnell aus dem Schlamm »hinanwälzten, nach Hauſe gebracht werden. — »Vergebens arbeitete ſich die Wurzel Mandragora aus »der Erde hervor, legte ſich auf die Wunde, die der »heimtückiſche Egelprinz der Prinzeſſin geküßt, verge¬ »bens erhoben ſich auf das Wehgeſchrei der Wurzel »alle Blumen und ſtimmten ein in die troſtloſe Klage! »Da geſchah es, daß der Genius Thetel gerade des »Weges kam; auch er wurde tief gerührt von Gama¬ »heh's Schönheit und ihrem unglücklichen Tode. Er »nahm die Prinzeſſin in die Arme, drückte ſie an ſeine »Bruſt, mühte ſich, ihr Leben einzuhauchen mit ſei¬ »nem Athem, aber ſie erwachte nicht aus dem To¬ »desſchlaf. Da erblickte der Genius Thetel den ab¬ »ſcheulichen Egelprinzen den (ſo ſchwerfällig und trun¬ »ken war er) die Diener nicht hatten hinunterſchaffen »können in den Palaſt, entbrannte in Zorn und »warf eine ganze Fauſt voll Kryſtallſalz dem häßlichen »Feinde auf den Leib, ſo daß er ſogleich allen pur¬ »purnen Ichor, den er der Prinzeſſin Gamaheh aus¬ »geſogen, ausſtrömte und dann ſeinen Geiſt aufgab »unter vielen Zuckungen und Grimaſſen, auf elen¬ »digliche Weiſe. Alle Blumen, die ringsum ſtan¬ »den, tauchten aber ihre Kleider in dieſen Ichor und »färbten ſie zum ewigen Andenken der ermordeten
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»von ſeinen Dienern, die ſich ſchnell aus dem Schlamm
»hinanwälzten, nach Hauſe gebracht werden. —
»Vergebens arbeitete ſich die Wurzel Mandragora aus
»der Erde hervor, legte ſich auf die Wunde, die der
»heimtückiſche Egelprinz der Prinzeſſin geküßt, verge¬
»bens erhoben ſich auf das Wehgeſchrei der Wurzel
»alle Blumen und ſtimmten ein in die troſtloſe Klage!
»Da geſchah es, daß der Genius Thetel gerade des
»Weges kam; auch er wurde tief gerührt von Gama¬
»heh's Schönheit und ihrem unglücklichen Tode. Er
»nahm die Prinzeſſin in die Arme, drückte ſie an ſeine
»Bruſt, mühte ſich, ihr Leben einzuhauchen mit ſei¬
»nem Athem, aber ſie erwachte nicht aus dem To¬
»desſchlaf. Da erblickte der Genius Thetel den ab¬
»ſcheulichen Egelprinzen den (ſo ſchwerfällig und trun¬
»ken war er) die Diener nicht hatten hinunterſchaffen
»können in den Palaſt, entbrannte in Zorn und
»warf eine ganze Fauſt voll Kryſtallſalz dem häßlichen
»Feinde auf den Leib, ſo daß er ſogleich allen pur¬
»purnen Ichor, den er der Prinzeſſin Gamaheh aus¬
»geſogen, ausſtrömte und dann ſeinen Geiſt aufgab
»unter vielen Zuckungen und Grimaſſen, auf elen¬
»digliche Weiſe. Alle Blumen, die ringsum ſtan¬
»den, tauchten aber ihre Kleider in dieſen Ichor und
»färbten ſie zum ewigen Andenken der ermordeten
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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/62>, abgerufen am 21.11.2024.
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