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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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"Es ist gut," sprach der alte Herr, "daß der
Junge sich umsieht in der Welt, da werden sie ihn
wohl herausrütteln aus seinen Träumereien." Auf
die von der Mutter geäußerte Besorgniß, daß es dem
Sohn doch an Geld fehlen könne zur großen Reise,
und daß daher sein Leichtsinn, nicht geschrieben zu ha¬
ben, wohin er sich begebe, sehr zu tadeln, erwiederte
aber der Alte lachend: "Fehlt es dem Jungen an
Gelde, so wird er sich desto eher mit der wirklichen Welt
befreunden, und hat er uns nicht geschrieben, wohin
er reisen will, so weiß er doch, wo uns seine Briefe
treffen." --

Es ist unbekannt geblieben, wohin Peregrinus
eigentlich seine Reise hingerichtet; manche wollen be¬
haupten, er sey in dem fernen Indien gewesen, an¬
dere meinen dagegen, er habe sich das nur eingebildet;
so viel ist gewiß, daß er weit weg gewesen seyn muß,
denn nicht so, wie er den Eltern versprochen, nach
Jahresfrist, sondern erst nach Verlauf voller dreier
Jahre kehrte Peregrinus zurück nach Frankfurt und
zwar zu Fuß, in ziemlich ärmlicher Gestalt.

Er fand das elterliche Haus fest verschlossen und
niemand rührte sich darin, er mochte klingeln und
klopfen so viel er wollte.

»Es iſt gut,» ſprach der alte Herr, »daß der
Junge ſich umſieht in der Welt, da werden ſie ihn
wohl herausrütteln aus ſeinen Träumereien.» Auf
die von der Mutter geäußerte Beſorgniß, daß es dem
Sohn doch an Geld fehlen könne zur großen Reiſe,
und daß daher ſein Leichtſinn, nicht geſchrieben zu ha¬
ben, wohin er ſich begebe, ſehr zu tadeln, erwiederte
aber der Alte lachend: »Fehlt es dem Jungen an
Gelde, ſo wird er ſich deſto eher mit der wirklichen Welt
befreunden, und hat er uns nicht geſchrieben, wohin
er reiſen will, ſo weiß er doch, wo uns ſeine Briefe
treffen.» —

Es iſt unbekannt geblieben, wohin Peregrinus
eigentlich ſeine Reiſe hingerichtet; manche wollen be¬
haupten, er ſey in dem fernen Indien geweſen, an¬
dere meinen dagegen, er habe ſich das nur eingebildet;
ſo viel iſt gewiß, daß er weit weg geweſen ſeyn muß,
denn nicht ſo, wie er den Eltern verſprochen, nach
Jahresfriſt, ſondern erſt nach Verlauf voller dreier
Jahre kehrte Peregrinus zurück nach Frankfurt und
zwar zu Fuß, in ziemlich ärmlicher Geſtalt.

Er fand das elterliche Haus feſt verſchloſſen und
niemand rührte ſich darin, er mochte klingeln und
klopfen ſo viel er wollte.

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[21/0026] »Es iſt gut,» ſprach der alte Herr, »daß der Junge ſich umſieht in der Welt, da werden ſie ihn wohl herausrütteln aus ſeinen Träumereien.» Auf die von der Mutter geäußerte Beſorgniß, daß es dem Sohn doch an Geld fehlen könne zur großen Reiſe, und daß daher ſein Leichtſinn, nicht geſchrieben zu ha¬ ben, wohin er ſich begebe, ſehr zu tadeln, erwiederte aber der Alte lachend: »Fehlt es dem Jungen an Gelde, ſo wird er ſich deſto eher mit der wirklichen Welt befreunden, und hat er uns nicht geſchrieben, wohin er reiſen will, ſo weiß er doch, wo uns ſeine Briefe treffen.» — Es iſt unbekannt geblieben, wohin Peregrinus eigentlich ſeine Reiſe hingerichtet; manche wollen be¬ haupten, er ſey in dem fernen Indien geweſen, an¬ dere meinen dagegen, er habe ſich das nur eingebildet; ſo viel iſt gewiß, daß er weit weg geweſen ſeyn muß, denn nicht ſo, wie er den Eltern verſprochen, nach Jahresfriſt, ſondern erſt nach Verlauf voller dreier Jahre kehrte Peregrinus zurück nach Frankfurt und zwar zu Fuß, in ziemlich ärmlicher Geſtalt. Er fand das elterliche Haus feſt verſchloſſen und niemand rührte ſich darin, er mochte klingeln und klopfen ſo viel er wollte.

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/26>, abgerufen am 21.11.2024.