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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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per von dannen; wahrscheinlich sind beide, die Stim¬
me und Herr Tyß, zum Leuwenhöck gegangen, der
sich im Lamento befindet, weil ihm sämmtliche abge¬
richtete Flöhe krepirt sind.

Da sprang George in voller Furie auf, packte
den Wirth bei der Kehle, und schrie: Hallunkischer
Egelsbote, was sprichst du? -- Entsagt? -- ihr
entsagt -- Gamaheh -- Peregrinus -- Sekakis? -- --

-- Des Wirths Erzählung war ganz der Wahr¬
heit gemäß; den Meister Floh hatte er vernommen,
der den Herrn Peregrinus Tyß mit feiner Silber¬
stimme aufforderte, zum Mikroskopisten Leuwenhöck
zu gehen, der geneigte Leser, weiß bereits, zu wel¬
chem Zweck. Peregrinus begab sich auch wirklich auf
den Weg dahin.

Leuwenhöck empfing den Peregrinus mit süßli¬
cher widerwärtiger Freundlichkeit und mit jenem de¬
müthigen Complimentenwesen, in dem sich das lästige,
erzwungene Anerkenntniß der Superiorität ausspricht.
Da aber Peregrinus das mikroskopische Glas in der
Pupille hatte, so half dem Herrn Anton von Leu¬
wenhöck alle Freundlichkeit, alle Demuth ganz und
gar nichts, vielmehr erkannte Peregrinus alsbald den
Mißmuth, ja den Haß, der des Mikroskopisten
Seele erfüllte.

per von dannen; wahrſcheinlich ſind beide, die Stim¬
me und Herr Tyß, zum Leuwenhöck gegangen, der
ſich im Lamento befindet, weil ihm ſämmtliche abge¬
richtete Flöhe krepirt ſind.

Da ſprang George in voller Furie auf, packte
den Wirth bei der Kehle, und ſchrie: Hallunkiſcher
Egelsbote, was ſprichſt du? — Entſagt? — ihr
entſagt — Gamaheh — Peregrinus — Sekakis? — —

— Des Wirths Erzählung war ganz der Wahr¬
heit gemäß; den Meiſter Floh hatte er vernommen,
der den Herrn Peregrinus Tyß mit feiner Silber¬
ſtimme aufforderte, zum Mikroskopiſten Leuwenhöck
zu gehen, der geneigte Leſer, weiß bereits, zu wel¬
chem Zweck. Peregrinus begab ſich auch wirklich auf
den Weg dahin.

Leuwenhöck empfing den Peregrinus mit ſüßli¬
cher widerwärtiger Freundlichkeit und mit jenem de¬
müthigen Complimentenweſen, in dem ſich das läſtige,
erzwungene Anerkenntniß der Superiorität ausſpricht.
Da aber Peregrinus das mikroskopiſche Glas in der
Pupille hatte, ſo half dem Herrn Anton von Leu¬
wenhöck alle Freundlichkeit, alle Demuth ganz und
gar nichts, vielmehr erkannte Peregrinus alsbald den
Mißmuth, ja den Haß, der des Mikroskopiſten
Seele erfüllte.

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[188/0193] per von dannen; wahrſcheinlich ſind beide, die Stim¬ me und Herr Tyß, zum Leuwenhöck gegangen, der ſich im Lamento befindet, weil ihm ſämmtliche abge¬ richtete Flöhe krepirt ſind. Da ſprang George in voller Furie auf, packte den Wirth bei der Kehle, und ſchrie: Hallunkiſcher Egelsbote, was ſprichſt du? — Entſagt? — ihr entſagt — Gamaheh — Peregrinus — Sekakis? — — — Des Wirths Erzählung war ganz der Wahr¬ heit gemäß; den Meiſter Floh hatte er vernommen, der den Herrn Peregrinus Tyß mit feiner Silber¬ ſtimme aufforderte, zum Mikroskopiſten Leuwenhöck zu gehen, der geneigte Leſer, weiß bereits, zu wel¬ chem Zweck. Peregrinus begab ſich auch wirklich auf den Weg dahin. Leuwenhöck empfing den Peregrinus mit ſüßli¬ cher widerwärtiger Freundlichkeit und mit jenem de¬ müthigen Complimentenweſen, in dem ſich das läſtige, erzwungene Anerkenntniß der Superiorität ausſpricht. Da aber Peregrinus das mikroskopiſche Glas in der Pupille hatte, ſo half dem Herrn Anton von Leu¬ wenhöck alle Freundlichkeit, alle Demuth ganz und gar nichts, vielmehr erkannte Peregrinus alsbald den Mißmuth, ja den Haß, der des Mikroskopiſten Seele erfüllte.

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/193>, abgerufen am 23.11.2024.