Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.er schnell auf ihn zu und begann ihn mit geballter Da riß ihn aber der Hauswirth zurück und Den Fluchbegabten schien es etwas zu verschnup¬ Der Wirth meinte, daß das alles noch keine 12 *
er ſchnell auf ihn zu und begann ihn mit geballter Da riß ihn aber der Hauswirth zurück und Den Fluchbegabten ſchien es etwas zu verſchnup¬ Der Wirth meinte, daß das alles noch keine 12 *
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er ſchnell auf ihn zu und begann ihn mit geballter
Fauſt derb abzubläuen.
Da riß ihn aber der Hauswirth zurück und
erklärte, daß er ihn gleich zum Hauſe hinauswerfen
werde, wenn er nicht Ruhe halte. Wollten ſie beide
ihre Taſchenſpielerkünſte zeigen, ſo möchten ſie das
thun, jedoch ohne ſich zu zanken und zu prügeln,
wie gemeines Volk. —
Den Fluchbegabten ſchien es etwas zu verſchnup¬
fen, daß der Wirth ihn für einen Taſchenſpieler hielt.
Er verſicherte, daß er nichts weniger ſey, als ein ſchnöder
Gaukler, der loſe Künſte treibe. Sonſt habe er die
Ballettmeiſterſtelle bei dem Theater eines berühmten
Königs bekleidet, jetzt privatiſire er als ſchöner Geiſt
und heiße wie es ſein Metier erfordere, nämlich Legénie.
Habe er im gerechten Zorn über den fatalen Men¬
ſchen dort etwas höher geſprungen, als gebührlich,
ſo ſey das ſeine Sache und gehe niemanden etwas an.
Der Wirth meinte, daß das alles noch keine
Prügelei rechtfertige; der ſchöne Geiſt erwiederte in¬
deſſen, daß der Wirth den boshaften hinterliſtigen
Menſchen nur nicht kenne, da er ihm ſonſt einen zer¬
bläuten Rücken recht herzlich gönnen würde. Der
Menſch ſey nämlich ehemals franzöſiſcher Douanier
geweſen, nähre ſich jetzt vom Aderlaſſen, Schröpfen
12 *
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