Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822."Wen meint sie denn?" unterbrach Peregri¬ "Ey," sprach diese schmunzelnd weiter, "ey, "Weib," fuhr Peregrinus auf, "unglückliches "Wo sollte," erwiederte die Alte, ohne im min¬ "Wie," rief Peregrinus, "was sagt sie, "Ja," sprach die Alte, indem sie den Kopf er¬ Ohne sich an Peregrinus Ungeduld, der sie bei »Wen meint ſie denn?» unterbrach Peregri¬ »Ey,» ſprach dieſe ſchmunzelnd weiter, »ey, »Weib,» fuhr Peregrinus auf, »unglückliches »Wo ſollte,» erwiederte die Alte, ohne im min¬ »Wie,» rief Peregrinus, »was ſagt ſie, »Ja,» ſprach die Alte, indem ſie den Kopf er¬ Ohne ſich an Peregrinus Ungeduld, der ſie bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0159" n="154"/> »Wen meint ſie denn?» unterbrach Peregri¬<lb/> nus die Alte verdrießlich.</p><lb/> <p>»Ey,» ſprach dieſe ſchmunzelnd weiter, »ey,<lb/> »wen ſollte ich denn anders meinen, als unſere liebe<lb/> »Prinzeß hier unten bei Herrn Swammer, Ihre<lb/> »liebe Braut, Herr Tyß.»</p><lb/> <p>»Weib,» fuhr Peregrinus auf, »unglückliches<lb/> »Weib, ſie iſt hier, hier im Hauſe, und das ſagſt<lb/> »du mir erſt jetzt?»</p><lb/> <p>»Wo ſollte,» erwiederte die Alte, ohne im min¬<lb/> deſten aus ihrer behaglichen Ruhe zu kommen, »wo<lb/> »ſollte die Prinzeß auch wohl anders ſeyn, als hier,<lb/> »wo ſie ihre Mutter gefunden hat.»</p><lb/> <p>»Wie,» rief Peregrinus, »was ſagt ſie,<lb/> »Aline?»</p><lb/> <p>»Ja,» ſprach die Alte, indem ſie den Kopf er¬<lb/> hob, »ja, Aline, das iſt mein rechter Name und<lb/> »wer weiß, was in kurzer Zeit, vor ihrer Hochzeit,<lb/> »noch alles an das Tageslicht kommen wird.»</p><lb/> <p>Ohne ſich an Peregrinus Ungeduld, der ſie bei<lb/> allen Engeln und Teufeln beſchwor, doch nur zu re¬<lb/> den, zu erzählen, ſich auch nur im mindeſten zu keh¬<lb/> ren, nahm die Alte gemächlich Platz in einem Lehn¬<lb/> ſtuhl, zog die Doſe hervor, nahm eine große Prieſe<lb/> und bewies dann dem Peregrinus ſehr umſtändlich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0159]
»Wen meint ſie denn?» unterbrach Peregri¬
nus die Alte verdrießlich.
»Ey,» ſprach dieſe ſchmunzelnd weiter, »ey,
»wen ſollte ich denn anders meinen, als unſere liebe
»Prinzeß hier unten bei Herrn Swammer, Ihre
»liebe Braut, Herr Tyß.»
»Weib,» fuhr Peregrinus auf, »unglückliches
»Weib, ſie iſt hier, hier im Hauſe, und das ſagſt
»du mir erſt jetzt?»
»Wo ſollte,» erwiederte die Alte, ohne im min¬
deſten aus ihrer behaglichen Ruhe zu kommen, »wo
»ſollte die Prinzeß auch wohl anders ſeyn, als hier,
»wo ſie ihre Mutter gefunden hat.»
»Wie,» rief Peregrinus, »was ſagt ſie,
»Aline?»
»Ja,» ſprach die Alte, indem ſie den Kopf er¬
hob, »ja, Aline, das iſt mein rechter Name und
»wer weiß, was in kurzer Zeit, vor ihrer Hochzeit,
»noch alles an das Tageslicht kommen wird.»
Ohne ſich an Peregrinus Ungeduld, der ſie bei
allen Engeln und Teufeln beſchwor, doch nur zu re¬
den, zu erzählen, ſich auch nur im mindeſten zu keh¬
ren, nahm die Alte gemächlich Platz in einem Lehn¬
ſtuhl, zog die Doſe hervor, nahm eine große Prieſe
und bewies dann dem Peregrinus ſehr umſtändlich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |