"seyn? -- ja hier an diesem Orte! -- erlauben Sie "doch, verehrtester Herr Peregrinus!"
Damit streckte Leuwenhöck den Arm aus, trat dicht heran an Herrn Peregrinus und wollte nach sei¬ ner Halsbinde greifen.
Peregrinus wich ihm aber geschickt aus, faßte ihn mit starker Faust und schleppte ihn nach der Haus¬ thüre, um ihn ohne Weiteres hinauszuwerfen. Eben als Peregrinus sich mit Leuwenhöck, der sich in ohn¬ mächtigen Protestationen erschöpfte, dicht an der Thüre befand, wurde diese von außen geöffnet und hin¬ ein stürmte George Pepusch, hinter ihm aber Herr Swammerdamm.
So wie Leuwenhöck seinen Feind Swammerdamm erblickte, riß er sich los mit der höchsten Anstrengung seiner letzten Kräfte, sprang zurück und stemmte sich mit dem Rücken gegen die Thüre des verhängnißvol¬ len Zimmers, wo die Schöne gefangen saß.
Swammerdamm zog, dieß gewahrend, ein klei¬ nes Fernglas aus der Tasche, schob es lang aus, und ging dem Feinde zu Leibe, indem er laut rief: Zieh, Verdammter, wenn du Courage hast!
Schnell hatte Leuwenhöck ein ähnliches Instru¬ ment in der Hand, schob es ebenfalls auseinander, und schrie: Nur heran, ich stehe dir, bald sollst du
»ſeyn? — ja hier an dieſem Orte! — erlauben Sie »doch, verehrteſter Herr Peregrinus!»
Damit ſtreckte Leuwenhöck den Arm aus, trat dicht heran an Herrn Peregrinus und wollte nach ſei¬ ner Halsbinde greifen.
Peregrinus wich ihm aber geſchickt aus, faßte ihn mit ſtarker Fauſt und ſchleppte ihn nach der Haus¬ thüre, um ihn ohne Weiteres hinauszuwerfen. Eben als Peregrinus ſich mit Leuwenhöck, der ſich in ohn¬ mächtigen Proteſtationen erſchöpfte, dicht an der Thüre befand, wurde dieſe von außen geöffnet und hin¬ ein ſtürmte George Pepuſch, hinter ihm aber Herr Swammerdamm.
So wie Leuwenhöck ſeinen Feind Swammerdamm erblickte, riß er ſich los mit der höchſten Anſtrengung ſeiner letzten Kräfte, ſprang zurück und ſtemmte ſich mit dem Rücken gegen die Thüre des verhängnißvol¬ len Zimmers, wo die Schöne gefangen ſaß.
Swammerdamm zog, dieß gewahrend, ein klei¬ nes Fernglas aus der Taſche, ſchob es lang aus, und ging dem Feinde zu Leibe, indem er laut rief: Zieh, Verdammter, wenn du Courage haſt!
Schnell hatte Leuwenhöck ein ähnliches Inſtru¬ ment in der Hand, ſchob es ebenfalls auseinander, und ſchrie: Nur heran, ich ſtehe dir, bald ſollſt du
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»ſeyn? — ja hier an dieſem Orte! — erlauben Sie
»doch, verehrteſter Herr Peregrinus!»
Damit ſtreckte Leuwenhöck den Arm aus, trat
dicht heran an Herrn Peregrinus und wollte nach ſei¬
ner Halsbinde greifen.
Peregrinus wich ihm aber geſchickt aus, faßte
ihn mit ſtarker Fauſt und ſchleppte ihn nach der Haus¬
thüre, um ihn ohne Weiteres hinauszuwerfen. Eben
als Peregrinus ſich mit Leuwenhöck, der ſich in ohn¬
mächtigen Proteſtationen erſchöpfte, dicht an der Thüre
befand, wurde dieſe von außen geöffnet und hin¬
ein ſtürmte George Pepuſch, hinter ihm aber Herr
Swammerdamm.
So wie Leuwenhöck ſeinen Feind Swammerdamm
erblickte, riß er ſich los mit der höchſten Anſtrengung
ſeiner letzten Kräfte, ſprang zurück und ſtemmte ſich
mit dem Rücken gegen die Thüre des verhängnißvol¬
len Zimmers, wo die Schöne gefangen ſaß.
Swammerdamm zog, dieß gewahrend, ein klei¬
nes Fernglas aus der Taſche, ſchob es lang aus, und
ging dem Feinde zu Leibe, indem er laut rief: Zieh,
Verdammter, wenn du Courage haſt!
Schnell hatte Leuwenhöck ein ähnliches Inſtru¬
ment in der Hand, ſchob es ebenfalls auseinander,
und ſchrie: Nur heran, ich ſtehe dir, bald ſollſt du
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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/143>, abgerufen am 16.02.2025.
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