nen Schnüren und Troddeln, Hut auf dem Kopfe, Stock in der Hand.
"Gute Frau Aline, habe Herr Swammer zu "ihr gesprochen, ich muß in wichtigen Geschäften "ausgehen und werde vielleicht erst nach mehreren "Stunden wiederkehren. Sorgen Sie dafür, daß "auf dem Flur des Hauses vor meinem Zimmer kein "Geräusch entstehe oder gar jemand es wage in mein "Gemach eindringen zu wollen. -- Eine vornehme "Dame und daß Sie es nur wissen, eine fremde, "reiche, wunderbar schöne Prinzessin hat sich zu mir "geflüchtet. Ich war in früherer Zeit, am Hofe ihres "königlichen Vaters, ihr Informator, deshalb hat "sie Zutrauen zu mir und ich werde und muß sie "schützen wider alle böse Angriffe. Ich sage Ihnen "das Frau Aline, damit Sie der Dame die Ehrfurcht "beweisen, die ihrem Range gebührt. Sie wird, "erlaubt es Herr Tyß, Ihre Bedienung in Anspruch "nehmen und Sie sollen, gute Frau Aline, dafür "königlich belohnt werden, in so fern Sie nehmlich "schweigen können und niemanden den Aufenthalt "der Prinzessin verrathen."
Damit sey Herr Swammer dann schnell fort¬ gegangen.
nen Schnüren und Troddeln, Hut auf dem Kopfe, Stock in der Hand.
»Gute Frau Aline, habe Herr Swammer zu »ihr geſprochen, ich muß in wichtigen Geſchäften »ausgehen und werde vielleicht erſt nach mehreren »Stunden wiederkehren. Sorgen Sie dafür, daß »auf dem Flur des Hauſes vor meinem Zimmer kein »Geräuſch entſtehe oder gar jemand es wage in mein »Gemach eindringen zu wollen. — Eine vornehme »Dame und daß Sie es nur wiſſen, eine fremde, »reiche, wunderbar ſchöne Prinzeſſin hat ſich zu mir »geflüchtet. Ich war in früherer Zeit, am Hofe ihres »königlichen Vaters, ihr Informator, deshalb hat »ſie Zutrauen zu mir und ich werde und muß ſie »ſchützen wider alle böſe Angriffe. Ich ſage Ihnen »das Frau Aline, damit Sie der Dame die Ehrfurcht »beweiſen, die ihrem Range gebührt. Sie wird, »erlaubt es Herr Tyß, Ihre Bedienung in Anſpruch »nehmen und Sie ſollen, gute Frau Aline, dafür »königlich belohnt werden, in ſo fern Sie nehmlich »ſchweigen können und niemanden den Aufenthalt »der Prinzeſſin verrathen.»
Damit ſey Herr Swammer dann ſchnell fort¬ gegangen.
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nen Schnüren und Troddeln, Hut auf dem Kopfe,
Stock in der Hand.
»Gute Frau Aline, habe Herr Swammer zu
»ihr geſprochen, ich muß in wichtigen Geſchäften
»ausgehen und werde vielleicht erſt nach mehreren
»Stunden wiederkehren. Sorgen Sie dafür, daß
»auf dem Flur des Hauſes vor meinem Zimmer kein
»Geräuſch entſtehe oder gar jemand es wage in mein
»Gemach eindringen zu wollen. — Eine vornehme
»Dame und daß Sie es nur wiſſen, eine fremde,
»reiche, wunderbar ſchöne Prinzeſſin hat ſich zu mir
»geflüchtet. Ich war in früherer Zeit, am Hofe ihres
»königlichen Vaters, ihr Informator, deshalb hat
»ſie Zutrauen zu mir und ich werde und muß ſie
»ſchützen wider alle böſe Angriffe. Ich ſage Ihnen
»das Frau Aline, damit Sie der Dame die Ehrfurcht
»beweiſen, die ihrem Range gebührt. Sie wird,
»erlaubt es Herr Tyß, Ihre Bedienung in Anſpruch
»nehmen und Sie ſollen, gute Frau Aline, dafür
»königlich belohnt werden, in ſo fern Sie nehmlich
»ſchweigen können und niemanden den Aufenthalt
»der Prinzeſſin verrathen.»
Damit ſey Herr Swammer dann ſchnell fort¬
gegangen.
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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/111>, abgerufen am 16.02.2025.
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