Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.sie vor sich hin murmelte: Wundersam! -- Unglaub¬ Peregrinus, der es vor Herzklopfen nicht länger "Allerlei, allerlei!" erwiederte die Alte schal¬ "Ja Herr Tyß, hier bin ich, was befehlen Peregrinus starrte in das kupfrige abscheulich "Was ist," so fragte er mit ziemlich barschem ſie vor ſich hin murmelte: Wunderſam! — Unglaub¬ Peregrinus, der es vor Herzklopfen nicht länger »Allerlei, allerlei!» erwiederte die Alte ſchal¬ »Ja Herr Tyß, hier bin ich, was befehlen Peregrinus ſtarrte in das kupfrige abſcheulich »Was iſt,» ſo fragte er mit ziemlich barſchem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0108" n="103"/> ſie vor ſich hin murmelte: Wunderſam! — Unglaub¬<lb/> lich! — Was man nicht alles erlebt! — Wer hätte<lb/> das gedacht! —</p><lb/> <p>Peregrinus, der es vor Herzklopfen nicht länger<lb/> aushalten konnte, fragte: »Was iſt denn wunder¬<lb/> ſam, liebe Aline?»</p><lb/> <p>»Allerlei, allerlei!» erwiederte die Alte ſchal¬<lb/> kiſch lächelnd, indem ſie in ihrem Geſchäft, das Zim¬<lb/> mer aufzuräumen, fortfuhr. — Die Bruſt wollte<lb/> dem armen Peregrinus zerſpringen und unwillkührlich<lb/> rief er mit dem Tone der ſchmerzlichſten Sehnſucht:<lb/> Ach Aline!</p><lb/> <p>»Ja Herr Tyß, hier bin ich, was befehlen<lb/> Sie? — »So ſprach die Alte und ſtellte ſich breit<lb/> hin vor Peregrinus, als erwarte ſie ſeine Befehle.</p><lb/> <p>Peregrinus ſtarrte in das kupfrige abſcheulich<lb/> verzerrte Geſicht der Alten, und alle Scheu brach<lb/> ſich an dem tiefen Unwillen, der ihn plötzlich erfüllte.</p><lb/> <p>»Was iſt,» ſo fragte er mit ziemlich barſchem<lb/> Tone, »was iſt aus der fremden Dame geworden,<lb/> »die ſich geſtern Abend hier befand? — Hat ſie ihr<lb/> »die Hausthüre aufgeſchloſſen, hat ſie, wie ich be¬<lb/> »fohlen, für einen Wagen geſorgt? iſt die Dame<lb/> »nach ihrer Wohnung gebracht worden? — »Thüre<lb/> »aufgeſchloſſen?» ſprach die Alte mit einem fatalen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0108]
ſie vor ſich hin murmelte: Wunderſam! — Unglaub¬
lich! — Was man nicht alles erlebt! — Wer hätte
das gedacht! —
Peregrinus, der es vor Herzklopfen nicht länger
aushalten konnte, fragte: »Was iſt denn wunder¬
ſam, liebe Aline?»
»Allerlei, allerlei!» erwiederte die Alte ſchal¬
kiſch lächelnd, indem ſie in ihrem Geſchäft, das Zim¬
mer aufzuräumen, fortfuhr. — Die Bruſt wollte
dem armen Peregrinus zerſpringen und unwillkührlich
rief er mit dem Tone der ſchmerzlichſten Sehnſucht:
Ach Aline!
»Ja Herr Tyß, hier bin ich, was befehlen
Sie? — »So ſprach die Alte und ſtellte ſich breit
hin vor Peregrinus, als erwarte ſie ſeine Befehle.
Peregrinus ſtarrte in das kupfrige abſcheulich
verzerrte Geſicht der Alten, und alle Scheu brach
ſich an dem tiefen Unwillen, der ihn plötzlich erfüllte.
»Was iſt,» ſo fragte er mit ziemlich barſchem
Tone, »was iſt aus der fremden Dame geworden,
»die ſich geſtern Abend hier befand? — Hat ſie ihr
»die Hausthüre aufgeſchloſſen, hat ſie, wie ich be¬
»fohlen, für einen Wagen geſorgt? iſt die Dame
»nach ihrer Wohnung gebracht worden? — »Thüre
»aufgeſchloſſen?» ſprach die Alte mit einem fatalen
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