durchbebten mich Schreck und Entsetzen, als ich den Pater Cyrillus eintreten sah. Der Richter frug:
"Kennen Sie diesen Mann?"
Nein! ... ich habe ihn früher niemals gesehen!
Da heftete Cyrillus den starren Blick auf mich, dann trat er näher; er schlug die Hände zusammen, und rief laut, indem Thrä¬ nen ihm aus den Augen gewaltsam hervor¬ quollen: "Medardus, Bruder Medardus! ... um Christus willen, wie muß ich Dich wie¬ derfinden, im Verbrechen teuflisch frevelnd. Bruder Medardus, gehe in Dich, bekenne, bereue ... Gottes Langmuth ist unendlich!" -- Der Richter schien mit Cyrillus Rede unzufrie¬ den, er unterbrach ihn mit der Frage: "Er¬ "kennen Sie diesen Mann für den Mönch "Medardus aus den Capuzinerkloster in B.?"
So wahr mir Christus helfe zur Seelig¬ keit, erwiederte Cyrillus: so kann ich nicht anders glauben, als daß dieser Mann, trägt
durchbebten mich Schreck und Entſetzen, als ich den Pater Cyrillus eintreten ſah. Der Richter frug:
„Kennen Sie dieſen Mann?“
Nein! ... ich habe ihn fruͤher niemals geſehen!
Da heftete Cyrillus den ſtarren Blick auf mich, dann trat er naͤher; er ſchlug die Haͤnde zuſammen, und rief laut, indem Thraͤ¬ nen ihm aus den Augen gewaltſam hervor¬ quollen: „Medardus, Bruder Medardus! ... um Chriſtus willen, wie muß ich Dich wie¬ derfinden, im Verbrechen teufliſch frevelnd. Bruder Medardus, gehe in Dich, bekenne, bereue ... Gottes Langmuth iſt unendlich!“ — Der Richter ſchien mit Cyrillus Rede unzufrie¬ den, er unterbrach ihn mit der Frage: „Er¬ „kennen Sie dieſen Mann fuͤr den Moͤnch „Medardus aus den Capuzinerkloſter in B.?“
So wahr mir Chriſtus helfe zur Seelig¬ keit, erwiederte Cyrillus: ſo kann ich nicht anders glauben, als daß dieſer Mann, traͤgt
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durchbebten mich Schreck und Entſetzen, als
ich den Pater Cyrillus eintreten ſah. Der
Richter frug:
„Kennen Sie dieſen Mann?“
Nein! ... ich habe ihn fruͤher niemals
geſehen!
Da heftete Cyrillus den ſtarren Blick
auf mich, dann trat er naͤher; er ſchlug die
Haͤnde zuſammen, und rief laut, indem Thraͤ¬
nen ihm aus den Augen gewaltſam hervor¬
quollen: „Medardus, Bruder Medardus! ...
um Chriſtus willen, wie muß ich Dich wie¬
derfinden, im Verbrechen teufliſch frevelnd.
Bruder Medardus, gehe in Dich, bekenne,
bereue ... Gottes Langmuth iſt unendlich!“ —
Der Richter ſchien mit Cyrillus Rede unzufrie¬
den, er unterbrach ihn mit der Frage: „Er¬
„kennen Sie dieſen Mann fuͤr den Moͤnch
„Medardus aus den Capuzinerkloſter in B.?“
So wahr mir Chriſtus helfe zur Seelig¬
keit, erwiederte Cyrillus: ſo kann ich nicht
anders glauben, als daß dieſer Mann, traͤgt
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/50>, abgerufen am 24.11.2024.
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