Dies frug der Richter plötzlich in polnischer Sprache, und zwar in ächt polnischem Dia¬ lekt, jedoch ebenfalls ganz leicht hin. Ich wurde in der That einen Augenblick verwirrt, raffte mich jedoch zusammen, besann mich auf das wenige Polnische, was ich von meinem Freunde Krcszinski im Seminar gelernt hat¬ te, und antwortete:
Auf dem kleinen Gute meines Vaters bei Kwiecziczewo.
"Wie hieß dieses Gut?"
Krcziniewo, das Stammgut meiner Fa¬ milie.
"Sie sprechen, für einen Nationalpolen, "das Polnische nicht sonderlich aus. Auf¬ "richtig gesagt, in ziemlich deutschem Dialekt. "Wie kommt das?"
Schon seit vielen Jahren spreche ich nichts als Deutsch. Ja selbst schon in Krakau hat¬ te ich viel Umgang mit Deutschen, die das Polnische von mir erlernen wollten; unver¬
„Alſo in Kwiecziczewo ſind Sie gebohren?“
Dies frug der Richter ploͤtzlich in polniſcher Sprache, und zwar in aͤcht polniſchem Dia¬ lekt, jedoch ebenfalls ganz leicht hin. Ich wurde in der That einen Augenblick verwirrt, raffte mich jedoch zuſammen, beſann mich auf das wenige Polniſche, was ich von meinem Freunde Krcszinski im Seminar gelernt hat¬ te, und antwortete:
Auf dem kleinen Gute meines Vaters bei Kwiecziczewo.
„Wie hieß dieſes Gut?“
Krcziniewo, das Stammgut meiner Fa¬ milie.
„Sie ſprechen, fuͤr einen Nationalpolen, „das Polniſche nicht ſonderlich aus. Auf¬ „richtig geſagt, in ziemlich deutſchem Dialekt. „Wie kommt das?“
Schon ſeit vielen Jahren ſpreche ich nichts als Deutſch. Ja ſelbſt ſchon in Krakau hat¬ te ich viel Umgang mit Deutſchen, die das Polniſche von mir erlernen wollten; unver¬
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„Alſo in Kwiecziczewo ſind Sie gebohren?“
Dies frug der Richter ploͤtzlich in polniſcher
Sprache, und zwar in aͤcht polniſchem Dia¬
lekt, jedoch ebenfalls ganz leicht hin. Ich
wurde in der That einen Augenblick verwirrt,
raffte mich jedoch zuſammen, beſann mich auf
das wenige Polniſche, was ich von meinem
Freunde Krcszinski im Seminar gelernt hat¬
te, und antwortete:
Auf dem kleinen Gute meines Vaters
bei Kwiecziczewo.
„Wie hieß dieſes Gut?“
Krcziniewo, das Stammgut meiner Fa¬
milie.
„Sie ſprechen, fuͤr einen Nationalpolen,
„das Polniſche nicht ſonderlich aus. Auf¬
„richtig geſagt, in ziemlich deutſchem Dialekt.
„Wie kommt das?“
Schon ſeit vielen Jahren ſpreche ich nichts
als Deutſch. Ja ſelbſt ſchon in Krakau hat¬
te ich viel Umgang mit Deutſchen, die das
Polniſche von mir erlernen wollten; unver¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/48>, abgerufen am 24.11.2024.
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