"kaufte die kleine Habe, zog einige Schul¬ "den ein, und begab mich wirklich mit dem "ganzen mir von meinem Vater hinterlasse¬ "nen Vermögen nach Krakau, wo ich ei¬ "nige Jahre unter meines Verwandten Auf¬ "sicht studirte. Dann ging ich nach Danzig "und nach Königsberg. Endlich trieb es mich, "wie mit unwiderstehlicher Gewalt, eine Reise "nach dem Süden zu machen; ich hoffte, mich "mit dem Rest meines kleinen Vermögens "durchzubringen und dann eine Anstellung "bei irgend einer Universität zu finden, doch "wäre es mir hier beinahe schlimm ergan¬ "gen, wenn nicht ein beträchtlicher Gewinn "an der Farobank des Fürsten mich in den "Stand gesetzt hätte, hier noch ganz gemäch¬ "lich zu verweilen und dann, wie ich es in "Sinn hatte, meine Reise nach Italien fort¬ "zusetzen. Irgend etwas Ausgezeichnetes, "das werth wäre, erzählt zu werden, hat "sich in meinem Leben gar nicht zugetragen. "Doch muß ich wohl noch erwähnen, daß
„kaufte die kleine Habe, zog einige Schul¬ „den ein, und begab mich wirklich mit dem „ganzen mir von meinem Vater hinterlaſſe¬ „nen Vermoͤgen nach Krakau, wo ich ei¬ „nige Jahre unter meines Verwandten Auf¬ „ſicht ſtudirte. Dann ging ich nach Danzig „und nach Koͤnigsberg. Endlich trieb es mich, „wie mit unwiderſtehlicher Gewalt, eine Reiſe „nach dem Suͤden zu machen; ich hoffte, mich „mit dem Reſt meines kleinen Vermoͤgens „durchzubringen und dann eine Anſtellung „bei irgend einer Univerſitaͤt zu finden, doch „waͤre es mir hier beinahe ſchlimm ergan¬ „gen, wenn nicht ein betraͤchtlicher Gewinn „an der Farobank des Fuͤrſten mich in den „Stand geſetzt haͤtte, hier noch ganz gemaͤch¬ „lich zu verweilen und dann, wie ich es in „Sinn hatte, meine Reiſe nach Italien fort¬ „zuſetzen. Irgend etwas Ausgezeichnetes, „das werth waͤre, erzaͤhlt zu werden, hat „ſich in meinem Leben gar nicht zugetragen. „Doch muß ich wohl noch erwaͤhnen, daß
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„kaufte die kleine Habe, zog einige Schul¬
„den ein, und begab mich wirklich mit dem
„ganzen mir von meinem Vater hinterlaſſe¬
„nen Vermoͤgen nach Krakau, wo ich ei¬
„nige Jahre unter meines Verwandten Auf¬
„ſicht ſtudirte. Dann ging ich nach Danzig
„und nach Koͤnigsberg. Endlich trieb es mich,
„wie mit unwiderſtehlicher Gewalt, eine Reiſe
„nach dem Suͤden zu machen; ich hoffte, mich
„mit dem Reſt meines kleinen Vermoͤgens
„durchzubringen und dann eine Anſtellung
„bei irgend einer Univerſitaͤt zu finden, doch
„waͤre es mir hier beinahe ſchlimm ergan¬
„gen, wenn nicht ein betraͤchtlicher Gewinn
„an der Farobank des Fuͤrſten mich in den
„Stand geſetzt haͤtte, hier noch ganz gemaͤch¬
„lich zu verweilen und dann, wie ich es in
„Sinn hatte, meine Reiſe nach Italien fort¬
„zuſetzen. Irgend etwas Ausgezeichnetes,
„das werth waͤre, erzaͤhlt zu werden, hat
„ſich in meinem Leben gar nicht zugetragen.
„Doch muß ich wohl noch erwaͤhnen, daß
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/36>, abgerufen am 24.11.2024.
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