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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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nach der Kirche führen, damit ein Priester
sie durch das heilige Sakrament der Ehe auf
ewig binde. Dafür schien sich das Weib
aber zu entsetzen, und sie sprach: "Ey, mein
geliebter Francesko, bist Du denn nicht ein
wackrer Künstler, der sich nicht fesseln läßt
von den Banden der christlichen Kirche? Bist
Du nicht mit Leib und Seele dem freudigen
frischen Alterthum und seinen dem Leben
freundlichen Göttern zugewandt? Was geht
unser Bündniß die traurigen Priester an,
die in düstern Hallen ihr Leben in hoffnungs¬
loser Klage verjammern; Laß uns heiter
und hell das Fest unserer Liebe feiern. Fran¬
cesko wurde von diesen Reden des Weibes
verführt, und so geschah es, daß er mit den
von sündigem, frevelichem Leichtsinn befan¬
genen Jünglingen, die sich seine Freunde
nannten, noch an demselben Abende sein
Hochzeitsfest mit dem fremden Weibe nach
heidnischen Gebräuchen beging. Es fand
sich, daß das Weib eine Kiste mit Kleinodien

nach der Kirche fuͤhren, damit ein Prieſter
ſie durch das heilige Sakrament der Ehe auf
ewig binde. Dafuͤr ſchien ſich das Weib
aber zu entſetzen, und ſie ſprach: „Ey, mein
geliebter Francesko, biſt Du denn nicht ein
wackrer Kuͤnſtler, der ſich nicht feſſeln laͤßt
von den Banden der chriſtlichen Kirche? Biſt
Du nicht mit Leib und Seele dem freudigen
friſchen Alterthum und ſeinen dem Leben
freundlichen Goͤttern zugewandt? Was geht
unſer Buͤndniß die traurigen Prieſter an,
die in duͤſtern Hallen ihr Leben in hoffnungs¬
loſer Klage verjammern; Laß uns heiter
und hell das Feſt unſerer Liebe feiern. Fran¬
cesko wurde von dieſen Reden des Weibes
verfuͤhrt, und ſo geſchah es, daß er mit den
von ſuͤndigem, frevelichem Leichtſinn befan¬
genen Juͤnglingen, die ſich ſeine Freunde
nannten, noch an demſelben Abende ſein
Hochzeitsfeſt mit dem fremden Weibe nach
heidniſchen Gebraͤuchen beging. Es fand
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[222/0230] nach der Kirche fuͤhren, damit ein Prieſter ſie durch das heilige Sakrament der Ehe auf ewig binde. Dafuͤr ſchien ſich das Weib aber zu entſetzen, und ſie ſprach: „Ey, mein geliebter Francesko, biſt Du denn nicht ein wackrer Kuͤnſtler, der ſich nicht feſſeln laͤßt von den Banden der chriſtlichen Kirche? Biſt Du nicht mit Leib und Seele dem freudigen friſchen Alterthum und ſeinen dem Leben freundlichen Goͤttern zugewandt? Was geht unſer Buͤndniß die traurigen Prieſter an, die in duͤſtern Hallen ihr Leben in hoffnungs¬ loſer Klage verjammern; Laß uns heiter und hell das Feſt unſerer Liebe feiern. Fran¬ cesko wurde von dieſen Reden des Weibes verfuͤhrt, und ſo geſchah es, daß er mit den von ſuͤndigem, frevelichem Leichtſinn befan¬ genen Juͤnglingen, die ſich ſeine Freunde nannten, noch an demſelben Abende ſein Hochzeitsfeſt mit dem fremden Weibe nach heidniſchen Gebraͤuchen beging. Es fand ſich, daß das Weib eine Kiſte mit Kleinodien

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/230>, abgerufen am 25.11.2024.