sucht hat und vielleicht bald wieder eintref¬ fen wird. Er hat ein Buch mir in Verwah¬ rung gegeben, welches verschiedene Zeichnun¬ gen, vorzüglich aber eine Geschichte enthält, der er jedesmahl, wenn er bei uns einsprach, einige Zeilen zusetzte. -- Er hat mir nicht verboten, das Buch jemanden in die Hände zu geben, und um so mehr will ich es Dir anvertrauen, als dies meine heiligste Pflicht ist. Den Zusammenhang Deiner eignen, seltsamen Schicksale, die Dich bald in eine höhere Welt wunderbarer Visionen, bald in das gemeinste Leben versetzten, wirst Du erfahren. Man sagt, das Wunderbare sey von der Erde verschwunden, ich glaube nicht daran. Die Wunder sind geblieben, denn wenn wir selbst das wunderbarste von dem wir täglich umgeben, deshalb nicht mehr so nennen wollen, weil wir einer Reihe von Erscheinungen die Regel der cyklischen Wie¬ derkehr abgelauert haben, so fährt doch oft durch jenen Kreis ein Phänomen, das all'
ſucht hat und vielleicht bald wieder eintref¬ fen wird. Er hat ein Buch mir in Verwah¬ rung gegeben, welches verſchiedene Zeichnun¬ gen, vorzuͤglich aber eine Geſchichte enthaͤlt, der er jedesmahl, wenn er bei uns einſprach, einige Zeilen zuſetzte. — Er hat mir nicht verboten, das Buch jemanden in die Haͤnde zu geben, und um ſo mehr will ich es Dir anvertrauen, als dies meine heiligſte Pflicht iſt. Den Zuſammenhang Deiner eignen, ſeltſamen Schickſale, die Dich bald in eine hoͤhere Welt wunderbarer Viſionen, bald in das gemeinſte Leben verſetzten, wirſt Du erfahren. Man ſagt, das Wunderbare ſey von der Erde verſchwunden, ich glaube nicht daran. Die Wunder ſind geblieben, denn wenn wir ſelbſt das wunderbarſte von dem wir taͤglich umgeben, deshalb nicht mehr ſo nennen wollen, weil wir einer Reihe von Erſcheinungen die Regel der cykliſchen Wie¬ derkehr abgelauert haben, ſo faͤhrt doch oft durch jenen Kreis ein Phaͤnomen, das all'
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[198/0206]
ſucht hat und vielleicht bald wieder eintref¬
fen wird. Er hat ein Buch mir in Verwah¬
rung gegeben, welches verſchiedene Zeichnun¬
gen, vorzuͤglich aber eine Geſchichte enthaͤlt,
der er jedesmahl, wenn er bei uns einſprach,
einige Zeilen zuſetzte. — Er hat mir nicht
verboten, das Buch jemanden in die Haͤnde
zu geben, und um ſo mehr will ich es Dir
anvertrauen, als dies meine heiligſte Pflicht
iſt. Den Zuſammenhang Deiner eignen,
ſeltſamen Schickſale, die Dich bald in eine
hoͤhere Welt wunderbarer Viſionen, bald
in das gemeinſte Leben verſetzten, wirſt Du
erfahren. Man ſagt, das Wunderbare ſey
von der Erde verſchwunden, ich glaube nicht
daran. Die Wunder ſind geblieben, denn
wenn wir ſelbſt das wunderbarſte von dem
wir taͤglich umgeben, deshalb nicht mehr ſo
nennen wollen, weil wir einer Reihe von
Erſcheinungen die Regel der cykliſchen Wie¬
derkehr abgelauert haben, ſo faͤhrt doch oft
durch jenen Kreis ein Phaͤnomen, das all'
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/206>, abgerufen am 28.11.2024.
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