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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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stern Flor warf, so daß alles farblos, grau
in grau erschien. Ohne alle deutliche Erin¬
nerung des Vergangenen, beschäftigte mich
die Sorge für den Augenblick ganz und gar.
Ich sah in die Ferne, um den Ort zu er¬
spähen, wo ich würde einsprechen können, um
mir Speise oder Nachtquartier zu erbetteln,
und war recht innig froh, wenn Andächtige
meinen Bettelsack und meine Flasche gut ge¬
füllt hatten, wofür ich meine Gebete mecha¬
nisch herplapperte. Ich war selbst im Geist
zum gewöhnlichen stupiden Bettelmönch her¬
abgesunken. So kam ich endlich an das gro¬
ße Capuzinerkloster, das, wenige Stunden
von Rom, nur von Wirtschaftsgebäuden
umgeben, einzeln da liegt. Dort mußte man
den Ordensbruder aufnehmen, und ich gedach¬
te, mich in voller Gemächlichkeit recht aus¬
zupflegen. Ich gab vor, daß, nachdem das
Kloster in Deutschland, worin ich mich sonst
befand, aufgehoben worden, ich fortgepilgert
sey, und in irgend ein anderes Kloster mei¬

ſtern Flor warf, ſo daß alles farblos, grau
in grau erſchien. Ohne alle deutliche Erin¬
nerung des Vergangenen, beſchaͤftigte mich
die Sorge fuͤr den Augenblick ganz und gar.
Ich ſah in die Ferne, um den Ort zu er¬
ſpaͤhen, wo ich wuͤrde einſprechen koͤnnen, um
mir Speiſe oder Nachtquartier zu erbetteln,
und war recht innig froh, wenn Andaͤchtige
meinen Bettelſack und meine Flaſche gut ge¬
fuͤllt hatten, wofuͤr ich meine Gebete mecha¬
niſch herplapperte. Ich war ſelbſt im Geiſt
zum gewoͤhnlichen ſtupiden Bettelmoͤnch her¬
abgeſunken. So kam ich endlich an das gro¬
ße Capuzinerkloſter, das, wenige Stunden
von Rom, nur von Wirtſchaftsgebaͤuden
umgeben, einzeln da liegt. Dort mußte man
den Ordensbruder aufnehmen, und ich gedach¬
te, mich in voller Gemaͤchlichkeit recht aus¬
zupflegen. Ich gab vor, daß, nachdem das
Kloſter in Deutſchland, worin ich mich ſonſt
befand, aufgehoben worden, ich fortgepilgert
ſey, und in irgend ein anderes Kloſter mei¬

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[184/0192] ſtern Flor warf, ſo daß alles farblos, grau in grau erſchien. Ohne alle deutliche Erin¬ nerung des Vergangenen, beſchaͤftigte mich die Sorge fuͤr den Augenblick ganz und gar. Ich ſah in die Ferne, um den Ort zu er¬ ſpaͤhen, wo ich wuͤrde einſprechen koͤnnen, um mir Speiſe oder Nachtquartier zu erbetteln, und war recht innig froh, wenn Andaͤchtige meinen Bettelſack und meine Flaſche gut ge¬ fuͤllt hatten, wofuͤr ich meine Gebete mecha¬ niſch herplapperte. Ich war ſelbſt im Geiſt zum gewoͤhnlichen ſtupiden Bettelmoͤnch her¬ abgeſunken. So kam ich endlich an das gro¬ ße Capuzinerkloſter, das, wenige Stunden von Rom, nur von Wirtſchaftsgebaͤuden umgeben, einzeln da liegt. Dort mußte man den Ordensbruder aufnehmen, und ich gedach¬ te, mich in voller Gemaͤchlichkeit recht aus¬ zupflegen. Ich gab vor, daß, nachdem das Kloſter in Deutſchland, worin ich mich ſonſt befand, aufgehoben worden, ich fortgepilgert ſey, und in irgend ein anderes Kloſter mei¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/192>, abgerufen am 29.11.2024.