licher Syrakuser! In der That, der Wein¬ keller des heiligen Antonius war nicht übel, und machte der Teufel seinen Kellermeister, so meinte er es mit dem heiligen Mann nicht so böse, als man glaubt -- kosten Sie Graf!" -- Der Graf that es, und bestätigte das, was der Hofmeister gesprochen. Beide scherz¬ ten noch mehr über die Reliquie, die offen¬ bar die schönste in der ganzen Sammlung sey -- sie wünschten sich einen ganzen Keller voll solcher Reliquien u. s. w. Ich hörte Alles schweigend mit niedergesenktem Haupte, mit zur Erde starrendem Blick an; der Frohsinn der Fremden, hatte für mich, in meiner dü¬ steren Stimmung, etwas quälendes; verge¬ bens drangen sie in mich, auch von dem Wein des heiligen Antonius zu kosten, ich verweigerte es standhaft und verschloß die Flasche, wohl zugepfropft, wieder in ihr Be¬ hältniß. --
Die Fremden verließen das Kloster, aber als ich einsam in meiner Zelle saß, konnte
licher Syrakuſer! In der That, der Wein¬ keller des heiligen Antonius war nicht uͤbel, und machte der Teufel ſeinen Kellermeiſter, ſo meinte er es mit dem heiligen Mann nicht ſo boͤſe, als man glaubt — koſten Sie Graf!“ — Der Graf that es, und beſtaͤtigte das, was der Hofmeiſter geſprochen. Beide ſcherz¬ ten noch mehr uͤber die Reliquie, die offen¬ bar die ſchoͤnſte in der ganzen Sammlung ſey — ſie wuͤnſchten ſich einen ganzen Keller voll ſolcher Reliquien u. ſ. w. Ich hoͤrte Alles ſchweigend mit niedergeſenktem Haupte, mit zur Erde ſtarrendem Blick an; der Frohſinn der Fremden, hatte fuͤr mich, in meiner duͤ¬ ſteren Stimmung, etwas quaͤlendes; verge¬ bens drangen ſie in mich, auch von dem Wein des heiligen Antonius zu koſten, ich verweigerte es ſtandhaft und verſchloß die Flaſche, wohl zugepfropft, wieder in ihr Be¬ haͤltniß. —
Die Fremden verließen das Kloſter, aber als ich einſam in meiner Zelle ſaß, konnte
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licher Syrakuſer! In der That, der Wein¬
keller des heiligen Antonius war nicht uͤbel,
und machte der Teufel ſeinen Kellermeiſter,
ſo meinte er es mit dem heiligen Mann nicht
ſo boͤſe, als man glaubt — koſten Sie Graf!“
— Der Graf that es, und beſtaͤtigte das,
was der Hofmeiſter geſprochen. Beide ſcherz¬
ten noch mehr uͤber die Reliquie, die offen¬
bar die ſchoͤnſte in der ganzen Sammlung ſey
— ſie wuͤnſchten ſich einen ganzen Keller voll
ſolcher Reliquien u. ſ. w. Ich hoͤrte Alles
ſchweigend mit niedergeſenktem Haupte, mit
zur Erde ſtarrendem Blick an; der Frohſinn
der Fremden, hatte fuͤr mich, in meiner duͤ¬
ſteren Stimmung, etwas quaͤlendes; verge¬
bens drangen ſie in mich, auch von dem
Wein des heiligen Antonius zu koſten, ich
verweigerte es ſtandhaft und verſchloß die
Flaſche, wohl zugepfropft, wieder in ihr Be¬
haͤltniß. —
Die Fremden verließen das Kloſter, aber
als ich einſam in meiner Zelle ſaß, konnte
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/87>, abgerufen am 22.11.2024.
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