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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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saß, wie man erzählte, nun wieder in sei¬
nem kleinen Zimmer, und starrte Tagelang
eine große aufgespannte Leinwand an, indem
er versicherte, wie er eben jetzt an ganz herr¬
lichen Gemählden arbeite; so vergaß er den
Hof und wurde von diesem wieder vergessen."

"Die Vermählung des Prinzen mit der
Italiänerin ging in dem Pallast des Fürsten
auf das feierlichste vor sich; die Fürstin hatte
sich in ihr Geschick gefügt, und einer zweck¬
losen nie zu befriedigenden Neigung entsagt;
die Prinzessin war wie verklärt, denn ihr
geliebter Francesko war wieder erschienen,
blühender, lebensfroher als je. Der Prinz
sollte mit seiner Gemahlin den Flügel des
Schlosses beziehen, den der Fürst erst zu dem
Behuf einrichten lassen. Bei diesem Bau
war er recht in seinem Wirkungskreise, man
sah ihn nicht anders, als von Architekten,
Mahlern, Tapezierern umgeben, in großen
Büchern blätternd, und Plane, Risse, Skiz¬
zen vor sich ausbreitend, die er zum Theil

selbst

ſaß, wie man erzaͤhlte, nun wieder in ſei¬
nem kleinen Zimmer, und ſtarrte Tagelang
eine große aufgeſpannte Leinwand an, indem
er verſicherte, wie er eben jetzt an ganz herr¬
lichen Gemaͤhlden arbeite; ſo vergaß er den
Hof und wurde von dieſem wieder vergeſſen.“

„Die Vermaͤhlung des Prinzen mit der
Italiaͤnerin ging in dem Pallaſt des Fuͤrſten
auf das feierlichſte vor ſich; die Fuͤrſtin hatte
ſich in ihr Geſchick gefuͤgt, und einer zweck¬
loſen nie zu befriedigenden Neigung entſagt;
die Prinzeſſin war wie verklaͤrt, denn ihr
geliebter Francesko war wieder erſchienen,
bluͤhender, lebensfroher als je. Der Prinz
ſollte mit ſeiner Gemahlin den Fluͤgel des
Schloſſes beziehen, den der Fuͤrſt erſt zu dem
Behuf einrichten laſſen. Bei dieſem Bau
war er recht in ſeinem Wirkungskreiſe, man
ſah ihn nicht anders, als von Architekten,
Mahlern, Tapezierern umgeben, in großen
Buͤchern blaͤtternd, und Plane, Riſſe, Skiz¬
zen vor ſich ausbreitend, die er zum Theil

ſelbſt
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[368/0384] ſaß, wie man erzaͤhlte, nun wieder in ſei¬ nem kleinen Zimmer, und ſtarrte Tagelang eine große aufgeſpannte Leinwand an, indem er verſicherte, wie er eben jetzt an ganz herr¬ lichen Gemaͤhlden arbeite; ſo vergaß er den Hof und wurde von dieſem wieder vergeſſen.“ „Die Vermaͤhlung des Prinzen mit der Italiaͤnerin ging in dem Pallaſt des Fuͤrſten auf das feierlichſte vor ſich; die Fuͤrſtin hatte ſich in ihr Geſchick gefuͤgt, und einer zweck¬ loſen nie zu befriedigenden Neigung entſagt; die Prinzeſſin war wie verklaͤrt, denn ihr geliebter Francesko war wieder erſchienen, bluͤhender, lebensfroher als je. Der Prinz ſollte mit ſeiner Gemahlin den Fluͤgel des Schloſſes beziehen, den der Fuͤrſt erſt zu dem Behuf einrichten laſſen. Bei dieſem Bau war er recht in ſeinem Wirkungskreiſe, man ſah ihn nicht anders, als von Architekten, Mahlern, Tapezierern umgeben, in großen Buͤchern blaͤtternd, und Plane, Riſſe, Skiz¬ zen vor ſich ausbreitend, die er zum Theil ſelbſt

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/384>, abgerufen am 27.11.2024.