zu bestehen, denn Sie mußte der Preis des Kampfes werden.
"Wünschen Sie sich Glück, Herr Baron! rief ich, wie von hoher Begeisterung plötz¬ lich ergriffen: wünschen Sie sich Glück! -- eine Heilige wandelt unter uns in diesen Mauern, und bald öffnet sich in seegensrei¬ cher Klarheit der Himmel, und sie selbst, die heilige Rosalia, von den heiligen Engeln umgeben, spendet Trost und Seeligkeit den Gebeugten, die fromm und gläubig sie an¬ flehten. -- Ich höre die Hymnen verklärter Geister, die sich sehnen nach der Heiligen, und sie im Gesange rufend, aus glänzenden Wolken herabschweben. Ich sehe ihr Haupt strahlend in der Glorie himmlischer Verklä¬ rung, emporgehoben nach dem Chor der Hei¬ ligen, der ihrem Auge sichtlich! -- Sancta Rosalia, ora pro nobis!"
Ich sank mit in die Höhe gerichteten Augen auf die Knie, die Hände faltend zum Gebet, und Alles folgte meinem Beispiel.
zu beſtehen, denn Sie mußte der Preis des Kampfes werden.
„Wuͤnſchen Sie ſich Gluͤck, Herr Baron! rief ich, wie von hoher Begeiſterung ploͤtz¬ lich ergriffen: wuͤnſchen Sie ſich Gluͤck! — eine Heilige wandelt unter uns in dieſen Mauern, und bald oͤffnet ſich in ſeegensrei¬ cher Klarheit der Himmel, und ſie ſelbſt, die heilige Roſalia, von den heiligen Engeln umgeben, ſpendet Troſt und Seeligkeit den Gebeugten, die fromm und glaͤubig ſie an¬ flehten. — Ich hoͤre die Hymnen verklaͤrter Geiſter, die ſich ſehnen nach der Heiligen, und ſie im Geſange rufend, aus glaͤnzenden Wolken herabſchweben. Ich ſehe ihr Haupt ſtrahlend in der Glorie himmliſcher Verklaͤ¬ rung, emporgehoben nach dem Chor der Hei¬ ligen, der ihrem Auge ſichtlich! — Sancta Rosalia, ora pro nobis!“
Ich ſank mit in die Hoͤhe gerichteten Augen auf die Knie, die Haͤnde faltend zum Gebet, und Alles folgte meinem Beiſpiel.
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zu beſtehen, denn Sie mußte der Preis des
Kampfes werden.
„Wuͤnſchen Sie ſich Gluͤck, Herr Baron!
rief ich, wie von hoher Begeiſterung ploͤtz¬
lich ergriffen: wuͤnſchen Sie ſich Gluͤck! —
eine Heilige wandelt unter uns in dieſen
Mauern, und bald oͤffnet ſich in ſeegensrei¬
cher Klarheit der Himmel, und ſie ſelbſt,
die heilige Roſalia, von den heiligen Engeln
umgeben, ſpendet Troſt und Seeligkeit den
Gebeugten, die fromm und glaͤubig ſie an¬
flehten. — Ich hoͤre die Hymnen verklaͤrter
Geiſter, die ſich ſehnen nach der Heiligen,
und ſie im Geſange rufend, aus glaͤnzenden
Wolken herabſchweben. Ich ſehe ihr Haupt
ſtrahlend in der Glorie himmliſcher Verklaͤ¬
rung, emporgehoben nach dem Chor der Hei¬
ligen, der ihrem Auge ſichtlich! — Sancta
Rosalia, ora pro nobis!“
Ich ſank mit in die Hoͤhe gerichteten
Augen auf die Knie, die Haͤnde faltend zum
Gebet, und Alles folgte meinem Beiſpiel.
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/156>, abgerufen am 23.11.2024.
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