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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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mache, ganz entspreche. Alles, was man
Rücksichts des Unterschieds der Jahre, oder
sonst entgegensetzen konnte, wußte sie auf die
eindringendste Weise zu widerlegen, und mit
dem Allen ging sie so leise, so fein, so ge¬
schickt Schritt vor Schritt vorwärts, daß der
Baron glauben mußte, alle die Ideen, alle
die Wünsche, die Euphemie gleichsam nur in
sein Inneres hauchte, wären eben in seinem
Innern emporgekeimt. Kräftiger, lebensvol¬
ler Natur, wie er war, fühlte er sich bald
von der glühenden Leidenschaft des Jüng¬
lings ergriffen. Ich konnte den wilden Flug
nicht mehr aufhalten, es war zu spät. Nicht
lange dauerte es, so war Euphemie, zum Er¬
staunen der Hauptstadt, des Barons Gattin.
Es war mir, als sey nun das bedrohliche
grauenhafte Wesen, das mich in der Ferne
geängstigt, recht in mein Leben getreten, und
als müße ich wachen und auf sorglicher Hut
seyn für meinen Freund und für mich selbst.
-- Hermogen nahm die Verheirathung sei¬

mache, ganz entſpreche. Alles, was man
Ruͤckſichts des Unterſchieds der Jahre, oder
ſonſt entgegenſetzen konnte, wußte ſie auf die
eindringendſte Weiſe zu widerlegen, und mit
dem Allen ging ſie ſo leiſe, ſo fein, ſo ge¬
ſchickt Schritt vor Schritt vorwaͤrts, daß der
Baron glauben mußte, alle die Ideen, alle
die Wuͤnſche, die Euphemie gleichſam nur in
ſein Inneres hauchte, waͤren eben in ſeinem
Innern emporgekeimt. Kraͤftiger, lebensvol¬
ler Natur, wie er war, fuͤhlte er ſich bald
von der gluͤhenden Leidenſchaft des Juͤng¬
lings ergriffen. Ich konnte den wilden Flug
nicht mehr aufhalten, es war zu ſpaͤt. Nicht
lange dauerte es, ſo war Euphemie, zum Er¬
ſtaunen der Hauptſtadt, des Barons Gattin.
Es war mir, als ſey nun das bedrohliche
grauenhafte Weſen, das mich in der Ferne
geaͤngſtigt, recht in mein Leben getreten, und
als muͤße ich wachen und auf ſorglicher Hut
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— Hermogen nahm die Verheirathung ſei¬

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[124/0140] mache, ganz entſpreche. Alles, was man Ruͤckſichts des Unterſchieds der Jahre, oder ſonſt entgegenſetzen konnte, wußte ſie auf die eindringendſte Weiſe zu widerlegen, und mit dem Allen ging ſie ſo leiſe, ſo fein, ſo ge¬ ſchickt Schritt vor Schritt vorwaͤrts, daß der Baron glauben mußte, alle die Ideen, alle die Wuͤnſche, die Euphemie gleichſam nur in ſein Inneres hauchte, waͤren eben in ſeinem Innern emporgekeimt. Kraͤftiger, lebensvol¬ ler Natur, wie er war, fuͤhlte er ſich bald von der gluͤhenden Leidenſchaft des Juͤng¬ lings ergriffen. Ich konnte den wilden Flug nicht mehr aufhalten, es war zu ſpaͤt. Nicht lange dauerte es, ſo war Euphemie, zum Er¬ ſtaunen der Hauptſtadt, des Barons Gattin. Es war mir, als ſey nun das bedrohliche grauenhafte Weſen, das mich in der Ferne geaͤngſtigt, recht in mein Leben getreten, und als muͤße ich wachen und auf ſorglicher Hut ſeyn fuͤr meinen Freund und fuͤr mich ſelbſt. — Hermogen nahm die Verheirathung ſei¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/140>, abgerufen am 23.11.2024.