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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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ter mit seltener Innigkeit, ist es Ihnen aber
jetzt unmöglich worden, ihm Ihr Herz zu
erschließen, so quälen Sie ihn wenigstens
nicht durch den Anblick ihres Rocks, der auf
den für ihn entsetzlichen Entschluß hindeu¬
tet. Ich beschwöre Sie, Hermogen! werfen
Sie diese verhaßte Kleidung ab. Glauben
Sie mir, es liegt eine geheimnißvolle Kraft
in diesen äußerlichen Dingen; es kann Ih¬
nen nicht mißfallen, denn ich glaube von Ih¬
nen ganz verstanden zu werden, wenn ich in
diesem Augenblick freilich auf fremdartig
scheinende Weise der Schauspieler gedenke,
die oft, wenn sie sich in das Costum gewor¬
fen, wie von einem fremden Geist sich ange¬
regt fühlen, und leichter in den darzustellen¬
den Charakter eingehen. Lassen Sie mich,
meiner Natur gemäß, heitrer von der Sache
sprechen, als sich sonst wohl ziemen würde.
-- Meinen Sie denn nicht, daß wenn dieses
lange Kleid nicht mehr ihren Gang zur dü¬
stern Gravität einhemmen würde, Sie wieder

ter mit ſeltener Innigkeit, iſt es Ihnen aber
jetzt unmoͤglich worden, ihm Ihr Herz zu
erſchließen, ſo quaͤlen Sie ihn wenigſtens
nicht durch den Anblick ihres Rocks, der auf
den fuͤr ihn entſetzlichen Entſchluß hindeu¬
tet. Ich beſchwoͤre Sie, Hermogen! werfen
Sie dieſe verhaßte Kleidung ab. Glauben
Sie mir, es liegt eine geheimnißvolle Kraft
in dieſen aͤußerlichen Dingen; es kann Ih¬
nen nicht mißfallen, denn ich glaube von Ih¬
nen ganz verſtanden zu werden, wenn ich in
dieſem Augenblick freilich auf fremdartig
ſcheinende Weiſe der Schauſpieler gedenke,
die oft, wenn ſie ſich in das Coſtum gewor¬
fen, wie von einem fremden Geiſt ſich ange¬
regt fuͤhlen, und leichter in den darzuſtellen¬
den Charakter eingehen. Laſſen Sie mich,
meiner Natur gemaͤß, heitrer von der Sache
ſprechen, als ſich ſonſt wohl ziemen wuͤrde.
— Meinen Sie denn nicht, daß wenn dieſes
lange Kleid nicht mehr ihren Gang zur duͤ¬
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[107/0123] ter mit ſeltener Innigkeit, iſt es Ihnen aber jetzt unmoͤglich worden, ihm Ihr Herz zu erſchließen, ſo quaͤlen Sie ihn wenigſtens nicht durch den Anblick ihres Rocks, der auf den fuͤr ihn entſetzlichen Entſchluß hindeu¬ tet. Ich beſchwoͤre Sie, Hermogen! werfen Sie dieſe verhaßte Kleidung ab. Glauben Sie mir, es liegt eine geheimnißvolle Kraft in dieſen aͤußerlichen Dingen; es kann Ih¬ nen nicht mißfallen, denn ich glaube von Ih¬ nen ganz verſtanden zu werden, wenn ich in dieſem Augenblick freilich auf fremdartig ſcheinende Weiſe der Schauſpieler gedenke, die oft, wenn ſie ſich in das Coſtum gewor¬ fen, wie von einem fremden Geiſt ſich ange¬ regt fuͤhlen, und leichter in den darzuſtellen¬ den Charakter eingehen. Laſſen Sie mich, meiner Natur gemaͤß, heitrer von der Sache ſprechen, als ſich ſonſt wohl ziemen wuͤrde. — Meinen Sie denn nicht, daß wenn dieſes lange Kleid nicht mehr ihren Gang zur duͤ¬ ſtern Gravitaͤt einhemmen wuͤrde, Sie wieder

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/123>, abgerufen am 23.11.2024.