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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Mein guter Engel, sage mir,
Wo Luna sie beflimmert,
Und wo, von ihr berührt, von ihr!
Die Blume röther schimmert.
Erschaff' ihr Bild aus Morgenlicht,
Ihr Kleid aus Aetherbläue,
Und zeig' in jedem Nachtgesicht
Mir meine Vielgetreue.
Wo pflückt sie, wann der Lenz beginnt,
Die ersten Maienklocken?
Wo spielst du, lieber Abendwind,
Mit ihren blonden Locken?
O eilt, o flattert weg von ihr,
Geliebte Maienwinde,
Und sagt es mir, und sagt es mir,
Wo ich das Mädchen finde!

Christel
Mein guter Engel, ſage mir,
Wo Luna ſie beflimmert,
Und wo, von ihr berührt, von ihr!
Die Blume röther ſchimmert.
Erſchaff' ihr Bild aus Morgenlicht,
Ihr Kleid aus Aetherbläue,
Und zeig' in jedem Nachtgeſicht
Mir meine Vielgetreue.
Wo pflückt ſie, wann der Lenz beginnt,
Die erſten Maienklocken?
Wo ſpielſt du, lieber Abendwind,
Mit ihren blonden Locken?
O eilt, o flattert weg von ihr,
Geliebte Maienwinde,
Und ſagt es mir, und ſagt es mir,
Wo ich das Mädchen finde!

Chriſtel
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[53/0093] Mein guter Engel, ſage mir, Wo Luna ſie beflimmert, Und wo, von ihr berührt, von ihr! Die Blume röther ſchimmert. Erſchaff' ihr Bild aus Morgenlicht, Ihr Kleid aus Aetherbläue, Und zeig' in jedem Nachtgeſicht Mir meine Vielgetreue. Wo pflückt ſie, wann der Lenz beginnt, Die erſten Maienklocken? Wo ſpielſt du, lieber Abendwind, Mit ihren blonden Locken? O eilt, o flattert weg von ihr, Geliebte Maienwinde, Und ſagt es mir, und ſagt es mir, Wo ich das Mädchen finde! Chriſtel

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/93>, abgerufen am 23.05.2024.