Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Die Nonne. Es liebt' in Welschland irgendwo Ein schöner junger Ritter Ein Mädchen, das der Welt entfloh, Troz Klosterthor und Gitter; Sprach viel von seiner Liebespein, Und schwur auf seinen Knieen, Sie aus dem Kerker zu befrein, Und stets für sie zu glühen. Bei diesem Muttergottesbild,
Bei diesem Jesuskinde, Das ihre Mutterarme füllt, Schwör' ichs dir, o Belinde! Dir ist mein ganzes Herz geweiht, So lang' ich Odem habe! Bei meiner Seelen Seligkeit. Dich lieb' ich bis zum Grabe! Was
Die Nonne. Es liebt' in Welſchland irgendwo Ein ſchöner junger Ritter Ein Mädchen, das der Welt entfloh, Troz Kloſterthor und Gitter; Sprach viel von ſeiner Liebespein, Und ſchwur auf ſeinen Knieen, Sie aus dem Kerker zu befrein, Und ſtets für ſie zu glühen. Bei dieſem Muttergottesbild,
Bei dieſem Jeſuskinde, Das ihre Mutterarme füllt, Schwör' ichs dir, o Belinde! Dir iſt mein ganzes Herz geweiht, So lang' ich Odem habe! Bei meiner Seelen Seligkeit. Dich lieb' ich bis zum Grabe! Was
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Die Nonne.
Es liebt' in Welſchland irgendwo
Ein ſchöner junger Ritter
Ein Mädchen, das der Welt entfloh,
Troz Kloſterthor und Gitter;
Sprach viel von ſeiner Liebespein,
Und ſchwur auf ſeinen Knieen,
Sie aus dem Kerker zu befrein,
Und ſtets für ſie zu glühen.
Bei dieſem Muttergottesbild,
Bei dieſem Jeſuskinde,
Das ihre Mutterarme füllt,
Schwör' ichs dir, o Belinde!
Dir iſt mein ganzes Herz geweiht,
So lang' ich Odem habe!
Bei meiner Seelen Seligkeit.
Dich lieb' ich bis zum Grabe!
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Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/100>, abgerufen am 16.02.2025. |