Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Sonnenuntergang.

Wo bist Du? trunken dämmert die Seele mir
Von aller Deiner Wonne; denn eben ist's,
Daß ich gelauscht, wie, goldner Töne
Voll, der entzückende Sonnenjüngling
Sein Abendlied auf himmlischer Leyer spielt';
Es tönten rings die Wälder und Hügel nach,
Doch fern ist er zu frommen Völkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegangen.

Sonnenuntergang.

Wo biſt Du? trunken daͤmmert die Seele mir
Von aller Deiner Wonne; denn eben iſt's,
Daß ich gelauſcht, wie, goldner Toͤne
Voll, der entzuͤckende Sonnenjuͤngling
Sein Abendlied auf himmliſcher Leyer ſpielt';
Es toͤnten rings die Waͤlder und Huͤgel nach,
Doch fern iſt er zu frommen Voͤlkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegangen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0047" n="39"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#g">Sonnenuntergang</hi>.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l>Wo bi&#x017F;t Du? trunken da&#x0364;mmert die Seele mir</l><lb/>
            <l>Von aller Deiner Wonne; denn eben i&#x017F;t's,</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Daß ich gelau&#x017F;cht, wie, goldner To&#x0364;ne</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Voll, der entzu&#x0364;ckende Sonnenju&#x0364;ngling</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>Sein Abendlied auf himmli&#x017F;cher Leyer &#x017F;pielt';</l><lb/>
            <l>Es to&#x0364;nten rings die Wa&#x0364;lder und Hu&#x0364;gel nach,</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Doch fern i&#x017F;t er zu frommen Vo&#x0364;lkern,</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Die ihn noch ehren, hinweggegangen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <l/>
        </lg>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0047] Sonnenuntergang. Wo biſt Du? trunken daͤmmert die Seele mir Von aller Deiner Wonne; denn eben iſt's, Daß ich gelauſcht, wie, goldner Toͤne Voll, der entzuͤckende Sonnenjuͤngling Sein Abendlied auf himmliſcher Leyer ſpielt'; Es toͤnten rings die Waͤlder und Huͤgel nach, Doch fern iſt er zu frommen Voͤlkern, Die ihn noch ehren, hinweggegangen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/47
Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/47>, abgerufen am 29.03.2024.